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Amelia ist da!
Amiela Schmidt kam schon in der 24. Schwangerschaftswoche auf die Welt
Andernach. Amelia Schmidt wohnt mit Mama Viktoriia und Papa Heinrich in Andernach. Sie wurde im Februar 2015 auf dem Bonner Venusberg geboren. Hier auf der NIPS, der neonatologischen und pädiatrischen Intensivstation der Universitätsklinik Bonn (und später dann in der Bonner Kinderklinik) verbrachte sie ihre ersten Lebensmonate. Amelia ist eine Frühgeburt; sie kam in der 24. Schwangerschaftswoche (SSW) auf die Welt. Ihre Mutter lag bereits Wochen vor der Geburt in der Unifrauenklinik wegen eines vorzeitigen Blasensprungs. Die Eltern entschieden sich für eine Kortison-Behandlung der Mutter, um die Lungenreifung des Babys zu beschleunigen. Und kurze Zeit später war Amelia auf der Welt mit gerade einmal 630 Gramm und einer Größe von 31 cm. „Es war für mich ein großer Schock und es hat sehr weh getan zu sehen, wie andere Mütter mit ihren Babys die Klinik bereits nach zwei Tagen verlassen durften,“ so Viktoriia Schmidt.
Die statistische Grenze für die Lebensfähigkeit eines Kindes nach einer Frühgeburt liegt zwischen der 23. und 25. SSW. Babys, die vor dieser Zeit geboren werden, haben aufgrund ihres Entwicklungsstandes und trotz aller Möglichkeiten der modernen Medizin nur sehr geringe Überlebenschancen. Ausschlaggebend dafür ist der körperliche Reifezustand des Babys. Eine besondere Rolle kommt dabei der Lungenreifung zu, die um die 24. SSW einsetzt. Dazu kommt das erhöhte Risiko für Behinderungen, neurologische Schäden und Entwicklungsstörungen bei Frühgeborenen.
Mit Monitoren überwacht und im Inkubator beatmet
Mit Monitoren überwacht, beatmet, über eine Magensonde ernährt und versehen mit einem künstlichen Darmausgang verbrachte Amelia Wochen im Inkubator.
Ihre Mutter war rund um die Uhr an ihrer Seite, ihr Vater kam nach Feierabend dazu. Anfang April konnte Amelia dann in die Universitätskinderklinik an der Adenauerallee in Bonn verlegt werden. Mutter Viktoriia brachte täglich ihre abgepumpte Milch und lernte, ihr Kind zu pflegen und zu versorgen.Kurz vor ihrer Entlassung im Juni 2015 wurde Amelia noch einmal auf dem Venusberg operiert. Der künstliche Darmausgang wurde verschlossen, die parenterale Ernährung über die Sonde beendet und eine Eierstock-Zyste entfernt.
Praktische Hilfe durch den Bunten kreis
Bereits in der Klinik knüpfte Familie Schmidt Kontakt zum Bunten Kreis Rheinland. Case Managerin Kristina Böckenhoff gratulierte ihr - wie allen anderen Müttern auf der Intensivstation - mit einem Blumengesteck zum Muttertag. Zuhause war dann Dagmar van den Berg, Nachsorgeschwester beim Bunten Kreis im Team Koblenz, regelmäßig und über viele Wochen wichtigste Ansprechpartnerin für die Familie, wenn es um die Pflege und Ernährung von Amelia ging. Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme haben insbesondere Kinder, die lange Zeit über eine Sonde ernährt werden mussten. Bei den anfänglich wöchentlichen Hausbesuchen stand Dagmar der verunsicherten Mutter mit Rat und Tat zur Seite.
Amiela lernt schnell und macht große Fortschritte
Neben Fragen zur Ernährung ging es um die Vernetzung und Begleitung zum Kinderarzt oder zur Physiotherapie. Amelias motorische Fähigkeiten liegen einige Monate hinter denen ihrer Altersgenossen zurück. Aber sie lernt schnell, hat bereits riesige Fortschritte bei ihrer sprachlichen Entwicklung gemacht und kann inzwischen mit einem Löffel gefüttert werden. „Der Bunte Kreis hat uns sehr geholfen, die Unterstützung war top und wer weiß, wie sich Amelia ohne Dagmar´s Hilfe entwickelt hätte,“ so Heinrich Schmidt.
Bunter Kreis Rheinland