Ausstellungsbesuch und Wanderung

Auf den Spuren einerLeutesdorfer Künstlerin

Leutesdorf/Neuwied. Wer in Leutesdorf durch die August-Bungert-Allee wandert, dem fallen zwei barocke Häuser des 18. Jahrhunderts auf, die von Zöllnern erbaut worden sind. Sie sind die auffälligsten Bauten einer Reihe ehemaliger Zöllnerhäuser. Hier in ihrem Haus in der August-Bungert-Allee lebte Martha von Laffert von 1918 bis zu ihrem Tod im Jahre 1966. Sie wurde im Heimatjahrbuch 1964 als die „Malerin von Leutesdorf“ bezeichnet.

Martha von Laffert war als Martha Koenigs, Tochter des dortigen Landrats Richard Koenigs, am 4.7.1883 in Remscheid-Lennep geboren. In ihrem Elternhaus kam sie mit Künstlern, besonders Malern, in Kontakt. 1903 heiratete sie den bayrischen Husarenoffizier von Lupin, der 1917 in Russland gefallen ist. Am 9. September 1918 kam Martha von Lupin, wie sie damals wohl noch hieß, mit ihren beiden Kindern Wolff und Erika nach Leutesdorf. Erika verunglückte 1928 mit dem Zug tödlich. Am 4. April 1923 heiratete Martha von Lupin Karl von Laffert-Woldeck vom Alkerhof bei Brohl. Er war Kaufmann bei Rasselstein in Andernach. In dieser Ehe wurde Fortunat Maximilian Richard am 30. Dezember 1923 geboren.

Martha von Laffert war nicht nur in Leutesdorf als Malerin bekannt. 1944 beteiligte sie sich an einer Kunstausstellung im Koblenzer Schloss und später immer wieder an Weihnachtsausstellungen im Kreismuseum Neuwied. Immer wieder fing sie die Rheinlandschaft in ihrer zarten transparenten Aquarelltechnik ein. Sie war den Leutesdorfern als eine liebenswerte und warmherzige Persönlichkeit bekannt, die jahrelang ihr morgendliches Bad im Rhein nahm. Viele ihrer Gemälde befinden sich in Leutesdorfer Privatbesitz. Der Maler Hugo Weischet hat sie gemalt. 1991 fand in Leutesdorf eine Gedenkausstellung aus Anlass ihres 25. Todestages statt. Mit einer Ausstellung, die einen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens zeigt, soll der vor 50 Jahren verstorbenen Künstlerin mit einer Ausstellung im Gemeindezentrum gedacht werden.

Die Mittwochswanderer machen mit Werner Schönhofen am Mittwoch, 15. Juni einen kurzen Besuch in dieser Ausstellung und wandern dann zum Wohnhaus der Künstlerin in der August-Bungert-Allee. Von dort aus wird rund ums Dorf auf ebenem Weinbergsweg bis zur Bachmühl/Hubertusburg gewandert. Dann geht es auf schattigem Weg am Rhein entlang zur Jugendherberge zur Schlussrast. Pkw-Anfahrt nach Leutesdorf.

Die Wanderer treffen sich am Mittwoch, 15. Juni um 12.30 Uhr auf dem Parkplatz neben dem Finanzamt, 12.45 Uhr Leutesdorf Rheinsteig-Parkplatz gebenüber der Pfarrkirche.