In Rheinbach startete am 30. April das erste Autokino

Ausnahmezeiten brauchen gute Ideen

05.05.2020 - 12:42

Rheinbach. Bereits am frühen Abend waren die ersten Fahrzeuge in die Zeissstraße, ins Industriegebiet nach Rheinbach gerollt. Eine lange Schlange wartete auf den Einlass, der gegen 20 Uhr geplant war. Das freie Gelände vor der Firma Wotec diente als Parkfläche für die Besucher.

Die Idee zu der Veranstaltung wurde von Oliver Wolf, von der Firma Wotec Veranstaltungstechnik und von Rudi Knorr vom Drehwerk 17-19 in Adendorf in die Tat umgesetzt. Dies in Zusammenarbeit mit „moving movies“, Dienstleister für Open-Air Kinos.

„Es war sehr anstrengend, das Ganze in nur knapp vier Wochen auf die Beine zu stellen. Langsam lässt die Anspannung nach, wenn die ersten Gäste auf das Gelände rollen“, so Mitinitiator Rudi Knorr am Eröffnungsabend.

Das mediale Interesse war groß. Außer den Journalisten der Presse war der Westdeutsche Rundfunk mit einem Übertragungswagen vor Ort und sendete live ins Studio der „Aktuellen Stunde“.

Der Einlass funktionierte problemlos. Die Autos rollten um das Gelände der Firma Wotec am Kontrollpunkt vorbei, an dem die im Internet bestellten Eintrittskarten kontaktlos vorgezeigt werden mussten. Diese wurden gegen die Fensterscheiben des Autos gehalten und von dem Betreuungsteam kontaktlos eingescannt.

Der Kauf der Eintrittskarten ist nur über das Internet möglich. Bestellbar sind dort zusätzlich Snacks, darunter auch zwei warme Gerichte sowie kalte Getränke, die dann am Kontrollpunkt von den Tischen kontaktlos mitgenommen werden können. „Damit alle gut sehen können, werden die Fahrzeuge von unserem Team nach der Größe der Autos zu ihrem Platz dirigiert. Der Ton wird auf eine Frequenz im Radio, die auf unserem LED-Bildschirm angezeigt wird, in die Autos übertragen“, erläutert Oliver Wolf.

Kurz vor dem ersten Kinoabend gab es noch eine Herausforderung zu lösen. Vom zuständigen Ordnungsamt wurde ein Abstand zwischen den Fahrzeugen von 1,5 Metern verlangt. Das vor dem Hintergrund, dass es erlaubt ist während der Vorstellung die Seitenfenster der Fahrzeuge zu öffnen.

Die Parkreihen, die mit Flatterbändern abgetrennt waren, mussten daher neu positioniert werden.

„Aktuell können wir 90 Fahrzeuge auf dem Gelände unterbringen, was bedeutet, dass wir bis zu 180 Kinobesucher begrüßen können“, so Wolf. Denn die Vorgabe war, dass in jedem Fahrzeug nur zwei Personen sitzen durften. Es habe am Vortag der ersten Veranstaltung eine Stellprobe gegeben, so konnte sichergestellt werden, dass alle Fahrzeuge Platz fanden.

Auch am Eröffnungsabend hatte das Ordnungsamt ein waches Auge darauf, dass alle Sicherheitsvorgaben eingehalten wurden. Und so füllte sich nach 20 Uhr der Platz vor der 4,10 Meter mal 8,20 Meter großen Leinwand.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Oliver Wolf den Bürgermeister der Stadt Rheinbach, Stefan Raetz, und von der Raiffeisenbank Rheinbach-Voreifel e.G. den Vorstandssprecher Burkhard Kraus als Hauptsponsor der Veranstaltung.

„Ohne die vielen Sponsoren und insbesondere die Raiffeisenbank als Hauptsponsor wäre eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen. Der Verkauf der Tickets alleine deckt nicht die Kosten“, erklärte Oliver Wolf in seiner Begrüßungsansprache.

Für die Eröffnungsansprache des Bürgermeisters wurde eine Hebebühne in Stellung gebracht. Er dankte den Teams für die tolle Idee in besonderen Zeiten und freute sich, dass diese Veranstaltung so großen Anklang gefunden hat. „Hier sieht man, was Corona alles hervorbringt“, so Raetz. „Nicht nur die Gäste aus Rheinbach haben den Weg hierhin gefunden. Auch aus dem weiten Umkreis sind viele Zuschauer nach Rheinbach gekommen. Umso mehr freut es mich, dass die ersten Kinoabende ausverkauft sind“, freute sich der Bürgermeister in luftiger Höhe.

Die auswärtigen Gäste kamen aus den Kreisen Ahrweiler, Düsseldorf, Neuss, Köln und Bonn, um nur einige zu nennen.

Die ersten Kinoabende bis 13. Mai waren schon in kurzer Zeit komplett ausverkauft. Ab Montag, 11. Mai können im Internet Karten für das neue Programm ab dem 14. bis 30. Mai bestellt werden.

Auf den Erfolg hatten die Veranstalter gehofft. Aber mit so einem Andrang auf die Eintrittskarten hatten sie nicht gerechnet.

„Die Menschen sind ausgehungert nach Events und Veranstaltungen. Um das Rheinbacher Autokino attraktiv zu halten, wechseln wir nach 14 Tagen das Programm für die zweite und vorläufig letzte Staffel. Dann gibt es im Internet wieder neue Karten“ erklärte Wolf. Zudem gibt es zusätzlich ein Familienprogramm. Am Samstag, 9. Mai gibt es um 18 Uhr „Shaun das Schaf 2“ und am Sonntag, 10. Mai (Muttertag) direkt zwei Sonderveranstaltungen. Um 14 Uhr „Monsieur Claude 2“ und um 17.30 Uhr „Fishermans Friends“.

Das Rheinbacher Autokino ist aber nicht die einzige Idee, die Wolf und sein Team auf dem Schirm haben. „Wir können uns auch vorstellen, hier im Sommer Konzerte mit Künstlern zu veranstalten. Hierzu würden wir die Leinwand nach hinten klappen und dahinter eine Bühne aufbauen.

Konkrete Gespräche mit dem Sänger und Liedermacher Björn Heuser gibt es schon“, so Wolf. Die Genehmigung der Verwaltung müsse er sich allerdings noch einholen.

Bürgermeister Raetz war da schnell bei der Sache. „Sehr gute Idee. Kannst Du machen“. Womit das Problem kurz und bündig auch gelöst war.

Da auch in den nächsten Monaten die Versammlungsfreiheit weiterhin eingeschränkt bleiben könnte, würde auch der „Rheinbacher Kinosommer“ im Hof der Schule in der Bachstraße ausfallen. „Da wäre das Rheinbacher Autokino eine gute Alternative für die Bürgerstiftung“, bestätigte Raetz. Die wichtigste Adresse für alle Kinobegeisterten unter der alle Informationen abgerufen und Tickets bestellt werden können: www.autokino-rheinbach.de.

EICH

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