BUND im Expertengespräch mit Markus Becker
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die BUND-Kreisgruppe Ahrweiler mit ihrer WaX-AG (Wasser extrem) hatte eingeladen, und Markus Becker vom Büro für Ingenieur – und Tiefbau GmbH in Bad Neuenahr-Ahrweiler hat vor etwa 20 BUND-Mitgliedern referiert, sich Fragen gestellt, Antworten gegeben und diskutiert. Im Vordergrund standen die angedachten 17 Wasserrückhaltebecken im Bereich der Oberen Ahr, von denen aber nach Einschätzung von Katrin Eder, Klimaministerin in Mainz, nur drei in Rheinland-Pfalz und eines in Nordrhein-Westfalen zunächst (finanziell) angegangen werden soll. Becker geht davon aus, dass beim Bau aller 17 Becken, das ehemals so genannte „Jahrhunderthochwasser“ von 2016 an der Ahr mit den damaligen Auswirkungen im Griff gehalten werden könnte. Je weniger davon verwirklicht werden, umso näher rücken mit großer Wahrscheinlichkeit die dramatischen Verhältnisse von 2021. Ohne Antwort bleibt naturgemäß die Frage, wie die Niederschlagsmengen und die Verteilung der Niederschläge im Einzugsbereich der Ahr sein werden. Ganz wichtig ist die Eigenvorsorge der Haus- und Grundstücksbesitzer, denn „jeder muss sich kundig machen und kann auf diese Weise etwas zu seinem Schutz vor Hochwasser beitragen“, merkt Becker an und plädiert für die Bildung von Genossenschaften, um zusammen auf privater Ebene mehr zu erreichen.
Fragen zu konkreten zeitlichen Abläufen, nach den konkreten „metergenauen“ Standorten der angedachten Dämme, der Auswirkungen auf das Meso-Klima im Tal, auf die Auswirkungen der Bevölkerung und die vielen ökologischen Fragen lassen sich allerdings zurzeit nicht ernsthaft beantworten.
„Sicher ist, dass die betroffenen kleinen Seitentäler der Ahr sich beträchtlich verändern werden“, bleibt für Winfried Sander als Initiator der BUND-Arbeitsgruppe WaX festzuhalten.
Der BUND wird die weitere Entwicklung kritisch begleiten.
Text: Winfried Sander mit autorisiertem Zitat von Markus Becker und Fotos Winfried Sander: 1) Markus Becker in Aktion mit einem Teil der Zuhörer 2) Grafik von Büro Becker, freigegeben; Abbildungen Winfried Sander
Hochwasserschutz: Ahrkreis informiert über riesige Auffangbecken - SWR Aktuell
