Bad Neuenahr-Ahrweiler. Unter dem Motto „Gemeinsam erinnern – gemeinsam gestalten“ hat der Verein Zukunftsregion Ahr e.V. am 5. Mai erneut zu einem partizipativen Workshop eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, konkrete Ideen für die Gestaltung und Nutzung einer geplanten Dokumentations- und Erinnerungsstätte zur Flutkatastrophe 2021 zu entwickeln.
Eröffnet wurde der Workshop von Jürgen Schwarzmann und Richard Lindner, beide Mitglieder im Vorstand des Vereins Zukunftsregion Ahr. Die Moderatoren Frank Mies und Carolin Wiedemeyer von der shapefruit AG und David Bongart, Interim Manager der Zukunftsregion Ahr, führten durch die Veranstaltung. In einer kurzen Einführung wurden die Ergebnisse des vorangegangenen Workshops vom 26. März in Bad Neuenahr vorgestellt. Darauf aufbauend wurden die Inhalte für den neuen Workshop präsentiert.
Im Zentrum der Gesprächsrunde standen Thementische, an denen in kleinen Gruppen intensiv diskutiert wurde. Thematisiert wurden u.a. geeignete Darstellungsformen, mediale Vermittlungswege, die Rolle von Zeitzeugnissen und die Einbindung wissenschaftlicher Perspektiven. Als besonders wirkungsvoll wurde eine Kombination aus chronologischer und thematischer Aufarbeitung der Ereignisse bewertet – von der Flutnacht über die Hilfsphase bis zum Wiederaufbau und dem Blick in die Zukunft.
Authentizität und Zugänglichkeit waren zentrale Anliegen der Teilnehmenden. Als mögliche Standorte wurden Bad Neuenahr-Ahrweiler oder Altenahr favorisiert – Orte, die selbst stark betroffen waren und bereits über eine geeignete Infrastruktur verfügen. Die Machbarkeitsstudien für ein International Resilience Research Center@ Ahr-Valley (IRRC) des Landkreis Ahrweiler und für eine Flut-Gedenkstätte des Ahrtal-Tourismus sollen in die weitere Planung mit einfließen.
Vorgeschlagen wurden zudem eine moderne, naturnahe Gestaltung mit digitalen Elementen sowie ein Gestaltungswettbewerb, um kreative Impulse aus der Bevölkerung und Fachwelt einzuholen. Auch die Frage der aktiven Bürgerbeteiligung im späteren Betrieb der Stätte wurde beleuchtet. Denkbar sind Formate wie ein offenes Gästebuch, Lesungen von Flutgeschichten oder ein Briefkasten für persönliche Erinnerungen.
Auch organisatorische Aspekte wie Finanzierung, Trägerschaft und Zugänglichkeit kamen zur Sprache. Einigkeit bestand darin, dass die Stätte für die Bewohner des Kreis Ahrweiler kostenfrei oder zumindest kostenreduziert zugänglich sein sollte.
Zum Abschluss wurden die Ergebnisse gemeinsam im Plenum diskutiert. Die rege Beteiligung und die Vielfalt der Ideen zeigen: Das Gedenken an die Flut soll nicht nur bewahrt, sondern aktiv mitgestaltet werden.
Letzter Workshop-Termin:
Die Workshop-Reihe findet mit einer abschließenden Veranstaltung am 21. Mai um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Sinzig ihren Abschluss. Alle Interessierten – ob bereits beteiligt oder neu hinzukommend – sind herzlich eingeladen, sich einzubringen.
Im Anschluss an diesen Termin werden die Ergebnisse aller Workshops schriftlich aufbereitet und veröffentlicht.
Anmeldelink: https://www.access-tickets.de/Zukunftsregionahr/sinzig/
 
            
            
            