Allgemeine Berichte | 30.04.2025

Tag des Wolfes: 25 Jahre Wölfe in Deutschland – Schutz bleibt unverzichtbar

Bejagung hilft Weidetierhaltenden nicht, Herdenschutz ist die beste Lösung

Symbolbild Quelle: pixabay.com

Region. Seit 25 Jahren leben bei uns wieder Wölfe in Deutschland. Ein großer Erfolg für den Artenschutz: Heute leben über 200 Rudel in Deutschland, vier von ihnen in Rheinland-Pfalz. Doch trotz dieser positiven Entwicklung ist der Schutz des Wolfes weiterhin notwendig.

„Die Rückkehr der Wölfe zeigt, dass Artenschutzmaßnahmen wirken können, wenn sie ernst genommen und alle Betroffenen mit ins Boot geholt werden“, sagt Ann-Sybil Kuckuk, Naturschutzreferentin vom NABU Rheinland-Pfalz, „Trotzdem ist das konfliktarme Nebeneinander von Wolf und Mensch kein Selbstläufer: Politische Forderungen etwa nach aktiver Bejagung werden die Notwendigkeit von Herdenschutz nicht ersetzen können.“

Wölfe lernen durch menschliche Bejagung nicht, mehr Abstand zu Weidetieren zu halten, da von den Tieren keine Gefahr für sie ausgeht. Die Lösung liegt im konsequenten Herdenschutz. Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass Herdenschutz vor allem durch Elektrozäune gut geeignet ist, Wölfe auf Distanz zu halten. Die allermeisten Risse finden auch heute noch an schlecht geschützten oder ganz ungeschützten Weiden statt. So stellt sich die Situation auch in Rheinland-Pfalz dar. Neben dem Leuscheider und Hachenburger Rudel, wurde 2024 offiziell das Puderbacher Rudel bestätigt, welches sich nach DNA-Analysen vom benachbarten Hachenburger Rudel abgrenzt. Das vierte rheinland-pfälzische Rudel lebt in der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an der Grenze zum Saarland. In den sogenannten Wolfspräventionsgebieten werden vom Land Herdenschutzzäune und auch die laufenden Kosten gefördert. „In Rheinland-Pfalz haben wir mit einer Hundert-Prozent-Zaunförderung eine der höchsten Förderquoten in ganz Deutschland und somit einen guten Anreiz um effektiven Herdenschutz zu betreiben, dann darf dieser auch eingefordert werden. Auch für die Beratung und die Förderanträge sind wir mit dem Koordinationszentrum für Luchs und Wolf (KLUWO) im Vergleich mit anderen Bundesländern gut aufgestellt“, sagt Kuckuk.

Die Herabstufung des Wolfes nach europäischer FFH-Richtlinie von „streng geschützt“ auf „geschützt“ erfolgt nicht auf Basis wissenschaftlicher Daten, sondern ist ein gefährlicher Präzedenzfall von Klientelpolitik. Das EU-Recht schreibt weiterhin vor, dass der Wolf in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht und vor allem gehalten werden muss. Ein Freifahrtschein zur Jagd besteht somit nicht. Deshalb kann der NABU auch nicht nachvollziehen, wieso der Wolf ins rheinland-pfälzische Jagdgesetz aufgenommen wird. „Zum einen gilt ohnehin eine ganzjährige Schonfrist, da der Wolf noch nicht in einem guten Erhaltungszustand ist. Zum anderen gibt es nach dem Bundesnaturschutzgesetz bereits die Möglichkeit verhaltensauffällige Wölfe, die ausreichenden Herdenschutz mehrfach überwinden, durch eine Abschussgenehmigung gezielt zu entnehmen. Die zusätzliche Berücksichtigung eines weiteren Gesetzes und die Abstimmung mit der Jägerschaft verkomplizieren das Wolfsmanagement nur unnötig, erst recht wenn mehr Bürokratieabbau gefordert wird. Gerade der illegale Abschuss der Wölfin GW4599f vor wenigen Monaten im Kreis Altenkirchen zeigt, dass immer noch viel Aufklärungsarbeit nötig ist, damit wir endlich einen gesunden Umgang mit dem Wolf als heimische Tierart lernen“, sagt Ann-Sybil Kuckuk und fordert eine konsequente Aufklärung des Falls mit entsprechenden Konsequenzen.

Pressemitteilung NABU Rheinland-Pfalz

Symbolbild Quelle: pixabay.com

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Quiz: Wie gut kennt ihr euch in der Eifel aus?

  • H. Schüller: Sie meinen sicher "Reaktivierung", denn wiederaufgebaut werden muss die vorhandene Strecke nicht. Aber ich bin auch Ihrer Meinung, dass diese Bahnstrecke dringend ebenso reaktiviert gehört wie die Reststrecke...
  • Ursula Buchholz: Die Frage 10 stimmt so nicht. Ab Kaisersesch fährt die Eifelquerbahn nicht mehr - leider. Über den Wiederaufbau der Strecke wird noch heftig gestritten.
  • BLICK aktuell: Bitte nehmen Sie jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" an der Verlosung teil.
  • BLICK aktuell: Die Teilnahme ist jetzt über den Button "Jetzt teilnehmen" möglich
  • Hani: Wo kann man hier mitmachen????
  • H. Schüller: Sinnloser Feinstaub geht in die Luft und der Knallerei sind wehrlose Tiere ausgeliefert. Ihr vermeintliches Leid aller Anderen ist bloß primitive Anbiederung an rücksichtslose Feierfreunde im kollektiven...
  • Boomerang : Und nur weil ein paar zu blöd sind sollen alle anderen darunter leiden. Vor allem - die die es treffen soll werden sich mit Sicherheit nicht an das Verbot halten. Die Ossis wussten schon warum sie , vor...
Innovatives rund um Andernach
Innovatives rund um Andernach
Imageanzeige
Ausstellung
Titelanzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0572#
Stellenanzeige
Empfohlene Artikel

Kreis Ahrweiler. Großer Jubel im Ahrtal: Beim Tourismustag Rheinland-Pfalz am 4. Dezember im Steigenberger Kurhaus-Saal gingen gleich zwei der drei renommierten Auszeichnungen des Tourismuspreises Rheinland-Pfalz 2025 in die traditionsreiche Genuss- und Urlaubsregion. Das Privat-Hotel Villa Aurora der Familie Lindner wurde zum „Gastgeber des Jahres“ gekürt, während die kulinarische Initiative „Probier mal Ahrtal“ des Ahrtal-Tourismus als „Projekt des Jahres“ ausgezeichnet wurde.

Weiterlesen

Bad Breisig. Das Trinkwasser in der Verbandsgemeinde Bad Breisig wird teurer. Der Verbandsgemeinderat hat einstimmig die Anpassung des Wasserpreises zum 1. Januar 2026 von derzeit netto 2,20 Euro pro Kubikmeter auf netto 2,45 Euro je Kubikmeter beschlossen. Bei einem, für einen vierköpfigen Beispielhaushalt angenommenen mittleren Wasserverbrauch von 177 Kubikmetern bedeutet die Anhebung des Wasserpreises eine Mehrbelastung von 47,35 Euro Jahr oder 13 Cent pro Tag.

Weiterlesen

Sinzig. Am Donnerstag, 4. Dezember 2025, sowie am Freitag, 5. Dezember 2025, erfolgt die Einweisung zur korrekten Nutzung der neuen Sirenen in der Sinziger Kernstadt und den Ortsteilen. Zudem wird die ordnungsgemäße Errichtung und Installation der Sirenen abgenommen. Am Donnerstagnachmittag werden die Sirenen in der Harbachstraße sowie am Rathaus, am Freitagvormittag am Helenensaal, am Bauhof, an...

Weiterlesen

Weitere Artikel

Verletztes und aggressives Tier irrte durch die Straßen der Gemeinde

Unkel: Wildschwein attackiert mehrere Menschen

Unkel. Am Nachmittag des 6. Dezember gingen mehrere Notrufe bei der Polizeiinspektion Linz ein. Die Anrufer*innen meldeten ein aggressives und verletztes Wildschwein, das durch die Straßen der Gemeinde Unkel lief. Das ausgewachsene Tier habe bereits mehrere Passanten angegriffen und diese teilweise umgestoßen. Das ungewöhnliche Verhalten des Tieres sorgte für große Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung.

Weiterlesen

Ralf Schweiss
Dauerauftrag
Dauerauftrag 2025
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Fahrer für Schülerverkehr
Betriebselektriker
Innovatives rund um Andernach
quartalsweise Abrechnung
Auftrag Nr. AF2025.000354.0, Dezember 2025
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0048#
Weihnachten in der Region / Andernach Mitte Card
Weihnachten in der Region
Stellenausschreibung Kennziffer 143/2025
Musikalische Abendveranstaltung
Stellenanzeige Versand
Altenahrer Sternstunden