Allgemeine Berichte | 24.07.2018

Hochkarätiges Kammerchor-Konzert in Dernbach

Betörende Stimmen aus Russland

Der Chor „LIK“ verzaubert sein Publikum – Der zwölfjährige Emelijan Loginov hinterlässt ein verblüfftes Publikum

Auch in Maxsain begeisterte der Chor seine Gäste – in beiden so unterschiedlichen Räumlichkeiten erzeugten sie betörende Klänge.

Dernbach. Einen Kunstgenuss allererster Güte bot der russische Kammerchor „LIK“ in Dernbach im Saal des Restaurants „Luda“. Im beeindruckenden Flair des Speisesaals, von der Decke hingen edle Kronleuchter mit Kristalllüstern herab, die Stühle im feinsten Rokoko-Stil gepolstert, ergab alles zusammen einen außergewöhnlichen Rahmen für ein besonderes Konzert. Als das Konzert begann, war der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt, deshalb mussten noch Zusatzstühle herangeschafft werden.

„LIK“ – Gesang aus Leidenshaft

Die Sänger des Kammerchors „LIK“ stammen aus der russischen Stadt Taganrog, oder der Umgebung. Taganrog liegt in der Region des Don-Deltas und ist der Geburtsort von Anton Tschechow, dem berühmten russischen Schriftsteller und Dramatiker. Der Kammerchor besteht aus neun Sängerinnen und elf Sängern, sie belegen alle Stimmlagen, erster und zweiter Sopran, erster und zweiter Alt, erster und zweiter Tenor sowie erster und zweiter Bass. Alle Mitglieder des Chores sind Lehrer an Musikhochschulen oder befinden sich noch im Studium. Dirigent ist seit vielen Jahren Alexej Loginov, unter dessen Leitung hat der Chor bereits mehrfach internationale Preise gewonnen.

Das Programm, ein Streicheln der russischen Seele

Dem Chor gelang es, die Zuhörer vom ersten Ton an in ihren Bann zu ziehen. Viele Gäste schauten sich ungläubig an, welche Klangintensität auf sie herniederregnete. Das gesamte Klangvolumen des Chores kam exzellent zum Tragen, wenn die Lieder sechsstimmig vorgetragen wurden.

Das Konzert lebte von der Vielseitigkeit des Programms. Im Mittelpunkt standen typisch russische Volkslieder, bei denen man sich in die unendlichen Weiten des Landes versetzen konnte, wenn man die Augen schloss. Sakrale Lieder fehlten ebenso wenig im Repertoire wie Ausflüge in die Oper, oder jamaikanische oder australische Volkslieder. Da jede Stimmlage par excellence besetzt war, glänzten insbesondere die Solisten beim Sologesang, in raffinierten Arrangements begleitet vom gesamten Chor. Fast jedes Chormitglied durfte ein Solo singen, das spricht für die hohe Qualität der Stimmen und für das gute Verstehen untereinander. Von Neid keine Spur, ganz im Gegenteil wurden die Solos vom Chor mit Begeisterung unterstützt.

Zwölfjähriges Stimmwunder

Von allen Solisten, die sämtlich auf einem extrem hohen Level sangen, ist Emelijan Loginov, der zwölfjährige Sohn des Dirigenten hervorzuheben, der mit stoischer Ruhe und mit einer glockenklaren Stimme selbst die höchsten Töne traf und hielt. Der Vergleich mit Heintje hinkt etwas, aber als dieser in den 60er-Jahren „Mama“ sang, kommt das nicht ganz an die Stimme von Emelijan heran. Als Emelijan Loginov das „Ave Verum Corpuso“ vom W. A. Mozart sang, brandete zum ersten Mal Szenenapplaus auf.

Texte mit einem Augenzwinkern

Die charmante Moderatorin des Konzertes, Viktoria Künstler, kündigte jedes Lied separat an und schilderte kurz den Inhalt. Dabei bewies sie bei der Übersetzung der Lieder, dass den russischen Volksliedern häufig ein spezieller Humor zu eigen ist, etwa bei dem Lied „Liebe deine Frau, aber schlage sie nicht“. Ein ganz besonderes Highlight war die Interpretation vom „Hummelflug“ aus der Oper „Märchen vom Zaren Saltan“ von Nikolai Andrejewitsch Rimsky-Korsakow. Mit welcher Zungenfertigkeit der Chor das Summen der Hummel authentisch nachahmte, war wahrlich beeindruckend. Werke von Rachmaninow, Tschesnokow und J. S. Bach rundeten das Programm ab.

Standing Ovations und eine stürmisch geforderte Zugabe beendeten nach etwa eineinhalb Stunden ohne Pause ein denkwürdiges Konzert. Nachdem der Chor die Bühne verlassen hatte, blieben viele Gäste sitzen, um noch den Hauch des Besonderen zu genießen.

Wer nach diesem Konzert noch nicht genug hatte, konnte den faszinierenden Chor nur wenige Tage später in der evangelischen Kirche in Maxsain noch einmal erleben. Hier verabschiedeten sich die Sänger aus Deutschland.

„LIK“ kommt aus dem Altslawischen und heißt frei übersetzt „Antlitz einer Krone“. Diejenigen, die bei dem Konzert dabei sein durften, gönnen ihnen bestimmt die Krone von Herzen.

Auch in Maxsain begeisterte der Chor seine Gäste – in beiden so unterschiedlichen Räumlichkeiten erzeugten sie betörende Klänge.
Chorleiter Alexej Loginov entlockte seinen Sängern fanstatische Soli.

Chorleiter Alexej Loginov entlockte seinen Sängern fanstatische Soli.

Besonders beeindruckend: Das Solo des zwölfjährigen Emelijan Loginov.

Besonders beeindruckend: Das Solo des zwölfjährigen Emelijan Loginov.

Der russische Kammerchor „LIK“ verzaubert in Dernbach sein Publikum. WR

Der russische Kammerchor „LIK“ verzaubert in Dernbach sein Publikum. Fotos: WR

Auch in Maxsain begeisterte der Chor seine Gäste – in beiden so unterschiedlichen Räumlichkeiten erzeugten sie betörende Klänge.

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