Männerchor Bachem
Chorproben wurden wieder aufgenommen
Bachem. Am 12. März war die letzte Chorprobe der Herren um Heinz Rudi Dresen, danach war zunächst wegen der Corona-Pandemie monatelang Pause angesagt. Der Chorverband RLP hatte im Mai ein Konzept vorgelegt, wie zukünftige Proben unter Beachtung aller relevanten Hygiene- und Abstands-Aspekte durchgeführt werden können. Die Landesregierung hatte dieses Konzept übernommen, am 5. Juni hat sie das Hygienekonzept für Chorproben veröffentlicht und somit ist das Abhalten von Proben wieder erlaubt. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Einhaltung von Mindestabständen, was viele Chöre vor nahezu unlösbare Probleme stellt. Auch das Sängerheim des MC Bachem ist für Proben zu klein, aber sie haben ja auch noch ihre vereinseigene Lourdeshütte auf dem Waldfestplatz an der Lourdes-Kapelle im Wald oberhalb von Bachem und hier ist ausreichend Platz um sogenannte „Register“proben abzuhalten. Dies bedeutet, dass die einzelnen Stimmen (ein Männerchor setzt sich aus erstem und zweitem Tenor und erstem und zweitem Bass, also vier „Stimmen“ zusammen) in der Hütte proben können.
Am 25. Juni hatte der Vorstand zu einem ersten „Outdoor“-Info-Treffen auf dem Waldfestplatz gerufen und nahezu alle Sänger waren gekommen, um zu erfahren, wie sich Vorstand und Chorleiter Hans Albert Jahn die chorische Zukunft in den kommenden Wochen vorstellen. Bei entsprechenden Witterungsbedingungen wird die Außenprobe (Gesamtchor) bevorzugt, bei schlechtem Wetter können sie in der Hütte proben, hier sind dann allerdings nur diese „Register“proben möglich. Mit Jürgen Thielke wurde ein Hygiene-Beauftragter ernannt, der streng auf die Einhaltung der Kriterien achtet, dazu hat er sich auch mit einem klappbaren 3-Meter-Maß ausgestattet.
Am Donnerstag, den 9. Juli wurde es „ernst“, der Vorsitzende Heinz-Rudi Dresen und Karl Krämer hatten vor der Probe die Abstände der Chorsänger und des Chorleiters eingemessen und entsprechend markiert, um 18:30 Uhr begann die erste „Post Corona“-Probe mit den Tenören.
Der MC Bachem hat zurzeit 44 aktive Sänger in seinen Reihen, aufgrund privater und gesundheitlicher Gründe konnten am ersten Tag noch nicht alle Sänger erscheinen, vom ersten Tenor waren vier Sänger und vom zweiten Tenor sechs Sänger anwesend. Chorleiter Hans Albert Jahn übte noch kein komplettes Lied, sondern machte nach ersten Atem- und Lockerungsübungen abschnitts- und taktweises Einüben, um wieder in die Stimmen hinein zu kommen.
Nach wenigen Minuten waren bereits wieder sehr reine Stimmen zu hören und auf der zentralen Position des Chorleiters konnte man die chorischen Unterschiede der beiden Stimmen sehr deutlich hören. Die 30 Minuten gingen leider sehr schnell um, Jahn meinte: „Nach 30 Minuten ist man gerade „drin“ und schon muss man wieder aufhören, das ist im Grunde zu kurz, aber wenn man gar nichts macht, besteht die Gefahr, dass alles auseinanderläuft“, mir geht es um den Zusammenhalt.“ Inzwischen hatten sich die Sänger der beiden Bass-Stimmen eingefunden und nach einer kurzen Pause rief Jahn seine Herren zu einer kurzen „Gesamt“-Chorprobe im Freien auf, der Hygiene-Beauftragte wies jedem Sänger seinen Platz zu und der Chorleiter hatte sein Keyboard am Outdoor-Stromkasten abgeschlossen – es wurden vier Lieder kurz angesungen, einige Bürger, die zufällig im Rahmen ihres Abendspaziergangs am Vereinsgelände vorbeikamen, blieben beeindruckt am Eingang stehen und lauschten dem Chor, der sich schon wieder richtig gut anhörte. Nach diesem kurzen Intermezzo war die vorgeschriebene Zeit von mindestens 15 Minuten für die Lüftung des Probenraums vorbei und man hätte die nächste Registerprobe wieder in der Hütte abhalten können, aber Hans Albert Jahn entschied sich dazu, die „Bass“-Probe weiter im Freien abzuhalten. Durch den vorgeschriebenen Abstand hört man auch im Probenraum seinen unmittelbaren Nachbarn kaum oder gar nicht und somit macht es kaum einen Unterschied, ob man im Freien oder im Raum probt. Die erste Probe hat gezeigt, dass ein Proben mit akzeptablen Abstrichen möglich ist, im Vergleich zu herkömmlichen Proben fehlt jedoch die stimmliche Geschlossenheit.
Da in diesem Jahr natürlich auch das Pfingstwaldfest ausgefallen war, holte Heinz Rudi Dresen im Rahmen der Info-Veranstaltung am 25. Juni einen ganz wesentlichen Baustein dieses traditionellen Fests nach, er bedankte sich bei Elisabeth Krämer, die seit 22 Jahren immer mit großer Tatkraft für den Verein da ist, für die geleistete Arbeit in all den Jahren und zeichnete sie mit dem „Blauen Band der Ahr“ aus.
KG