Rot-Weißes Bühnenspektakel sorgte für grandioses Sitzungsfeeling

Da, wo man sich im Karneval zuhause fühlt

Eines der vielen Highlights: Ein eigener Voice Service in der Narrhalla des Elferrats

18.02.2019 - 09:17

Höhr-Grenzhausen. Nach bereits zwei erfolgreich absolvierten Sitzungen öffnete der Elferrat Rot-Weiß am vergangenen Samstag zur dritten und vorletzten Sitzung der diesjährigen Session seine Pforten. Auch an diesem Wochenende wurde in der Rot-Weißen Narrhalla bei bester Hochstimmung zünftig Karneval gefeiert und das hervorragende Sitzungsprogramm ließ keine Wünsche offen.

Bereits vor Sitzungsstart sorgte die Sitzungsband „High Energy“ mit traditionellen Karnevalsliedern für gute Feierlaune und stimmte die Gäste auf den bevorstehenden Abend ein. Mit einer Schunkelrunde ging es los und das Publikum wurde auf Karnevalskurs gebracht. Die Akteure des Vereins hatten sich für ihr diesjähriges Sitzungsprogramm wieder hervorragende und ausdrucksstarke Beiträge einfallen lassen und von Beginn an versprach es ein äußerst kurzweiliger Abend zu werden.

First Act an diesem Abend war Dustin Grieß, der als schauderhaft schöner Teufel in der Hölle mal richtig aufräumte und sortierte und dort den Grenzhäusern einen Platz bei den Hillscheidern reservierte.

Nach dem Einmarsch des Elferrats und Balletts in den festlich und prachtvoll geschmückten Saal eröffnete Michael Specht als Sitzungspräsident offiziell den Sitzungsabend. Und dann hieß es „Feuer frei“ auf die Lachmuskeln der Gäste.


Lizenz zum Austeilen


Rudolf Schwaderlapp in der Rolle der Symbolfigur Till Eulenspiegel holte in seinem Jahresrückblick gekonnt rhetorisch, niveauvoll und mit großer Sprachgewalt zum Rundumschlag aus. Dabei traf er wie immer den Nagel auf den Kopf. Nicht umsonst heißt es in seiner Rede: „Das ist das Schöne für den Till: Er darf hier sagen, was er will.“ Von seiner „Lizenz zum Austeilen“ machte er regen Gebrauch.

Beim Marschtanz, der den Auftakt der Auftritte des Rot-Weiß-Balletts darstellte, reizten die 17 Tänzerinnen die volle Bühnenbreite aus und schwangen das Tanzbein in luftige Höhen. Mit ihrer Bühnenpräsenz boten sie eine würdige Kulisse für den nächsten Programmpunkt. So wurden Dieter Grieß und Florian Königs, der zudem an diesem Tag seinen närrischen 33-jährigen Geburtstag feierte, für ihren außerordentlichen und langjährigen Einsatz für den Verein zum Ordensträger mit dem „Kettenhund“ ausgezeichnet. Auf der Homepage des Vereins heißt es dazu: „Der Kettenhund ist die höchste Auszeichnung innerhalb der Mitglieder des Elferrates Rot-Weiß. Seit über 40 Jahren wird diese Auszeichnung an Mitglieder verliehen, die mit ihrem außerordentlichen Engagement für die karnevalistischen Werte und die hohe Qualität rot-weißer Veranstaltungen bürgen.“


Karnevalistische „Yearly Soap“


Mit ihrem Debütauftritt im letzten Jahr gaben die Protagonisten Svenja Heine und Oliver Eberz als (saarländisches) Ehepaar den Startschuss für eine karnevalistische „Yearly Soap“ vom Feinsten. Die Szenen aus ihrem Ehealltag präsentierten sie auch 2019 gekonnt und mit viel Charme. Dabei zeigten sie großartiges schauspielerisches Talent. Und wer hier die Hosen anhat, ist unverkennbar und bereits nach einer Minute auf der Bühne klar wie Kloßbrühe.

Dass der technische Fortschritt sich auch im Höhrer Karneval eingenistet hat und sich dort, jedoch eher schlecht als recht, zunutze gemacht wird, beweist der Rot-Weiße Voice Service „Relexa“. Relexa hat die Aufgabe, den Bühnen-Kühlschrank zu füllen, kommt jedoch diesem Smarthome Skill nicht ganz nach. Mittels Sprachsteuerung versuchte Sitzungspräsident Speedy der Eigensinnigkeit von Relexa, an diesem Abend gesprochen von Maike Bärz, Herr zu werden, was ihm jedoch nicht ganz gelang.

Einen hervorragenden Gastauftritt lieferten der Psychiater (Filip Birnbach) und sein Patient (Liam Lötschert), der sich in die Frau des Doktors verliebt hat, von der Ranzengarde Grün-Gelb. Die beiden präsentieren einen köstlich humorvollen Sketch mit witzigen Wortfolgen gekonnt inszeniert.


Heimweh nach Höhr – Linderhohl weiter geschlossen


Stunk aus Höhr gab es im dritten Jahr im Vereinshaus. Als Garant für erstklassige Auftritte sorgten Isabel Gil Mendes, Marcus Fischer, Oliver Eberz, Daniel Hoffmann und Johannes Fahl mit ihrer Aufführung für Bombenstimmung. Kritisch-intellektuell boten sie ein ideenreiches musikalisches Schauspiel der Extraklasse voll ausdrucksstarker Gestik und Mimik. Aus „Highway To Hell“ wurde kurzerhand „Heimweh nach Höhr“, womit die Akteure textlich auf das nun im zweiten Sommer geschlossene Naturbad Linderhohl schossen.

Die Tollitäten der Stadt, Prinz Jörg I. und Prinzessin Sabine III. erfreuten mit ihrem sympathischen Auftritt das närrische Publikum und ließen den Saal, getreu ihrem Motto, Kopfstehen.

Patrick Bühler, Kultfigur und rot-weißes Urgestein, spickte mit witziger Injurie in Form von Männer-Frauen-Witzen das Sitzungsprogramm. Ohne sein rotes Klavier zum Einsatz gebracht zu haben, konnte er natürlich nicht von der Bühne gehen. Mit seinen lustig umformulierten Hits hatte er die Lacher auf seiner Seite.


Reim vom Feinsten


Dem nicht genug, folgte eine erstklassige, in Reimform vorgetragene Büttenrede von Michael Speedy Specht, der sich in jedem Jahr etwas Besonderes für seinen Auftritt als Büttenredner einfallen lässt.

Selbstironisch referierte er in diesem Jahr über das Dasein seiner Ehefrau an seiner Seite als vielbeschäftigtem, teilweise verwirrtem Sitzungspräsidenten. Herrlich, amüsant und perfekt vorgetragen.

Das Rot-Weiß-Ballett entführte die Zuschauer mit seiner Zwischenshow in die bunte Welt des Zirkus und setzte damit einen gebührenden Abschluss unter die erste Sitzungshälfte.

Gestärkt und gut gelaunt ging es weiter mit der Band „2. Frühling“, die mit ihrer kölschen Liedern die Besucher direkt wieder auf Betriebstemperatur brachte. Toller und fetziger Gesang, der begeisterte.

Riesengroßen Applaus erntete Isabel Gil Mendez für ihren meisterhaften Auftritt als hessische Besucherin, die das lokalpolitische und lang diskutierte Thema der Entstehung des Rastal-Outlet-C(Z)enters, kurz ROZ, gewaltig auf die Schippe nahm und schließlich in Grenzhäuser Pfennigfuchser-Arkaden umtaufte. Sie strapazierte die Lackmuskeln der Gäste mit ihrem Vortrag aufs Äußerste und verließ unter Standing Ovations die Bühne.

Was eigentlich ganz einfach ist, kann auch fürchterlich kompliziert werden. Mit der „Energieberatung“ gelang Henrik Klas und Daniel Hoffmann ein herrlich schräger und komödiantischer Auftritt.


Wenn Männer in Frauenrollen schlüpfen


Die Auftritte von Jörg Lötschert und Roman Birnbach, beide Meister in Sachen Wortspiel und Humor, sind seit vielen Jahren von der Rot-Weißen Bühne nicht mehr wergzudenken. Von besonders eindrucksvollem Calembour geprägt war ihr Zwiegespräch „Frauen im Wartezimmer“ und das Publikum brüllte förmlich vor Lachen.

In die 90er Jahre katapultierte das Männerballett mit seinem Tanz die Anwesenden zurück. Zu Kultsongs tanzten die Jungs in glänzenden Trainingsanzügen, eine wahre Augenweide.

Der nächste Höhepunkt ließ mit der A-Capella-Truppe „Krumme Zingenöhl“ nicht lange auf sich warten. Über viele Jahre ist der Name Programm und auch in dieser Session verstehen es die Akteure wieder, Comedy und Gesang aufs Feinste zu verbinden.

Die glänzende Schlussshow des rot-weißen Balletts zum Thema „Bollywood“ ließ die Herzen der Sitzungsbesucher mit farbenprächtigen Kostümen und einemh grandiosen Tanz erneut höher

schlagen. Mit ihrem mitreißenden Auftritt zeigten die Tänzerinnen und Tänzer, was in ihnen steckt, und präsentierten dem Publikum einen Tanz, der begeisterte.


Ein Leben für den Karneval


Dass Rot-Weiß auch in diesem Jahr wieder alles auf eine Karte gesetzt und damit gewonnen hat, bewiesen die Akteure ein ums andere Mal mit jedem Punkt ihres diesjährigen Sitzungsprogramms. Sketche, Ulk, Witz und Humor, Schalk, Stand-Up-Comedy, Zwiegespräche und Büttenreden hat der Verein genauso im Programm wie tadellos aufgeführte Tanze und Gesangsnummern. Alles zusammen ergibt ein amüsantes, abwechslungsreiches und eindrucksvolles Programm, das die Besucher fasziniert. Ein perfekter Mix, vorgetragen voll Herzlichkeit. Die Akteure der Rot-Weißen Familie leben für ihren Verein und den Karneval der Stadt – das merkt man bei jeder Silbe und jedem Schritt, den sie auf der Bühne zum Besten geben.

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