Allgemeine Berichte | 12.02.2021

Heiko Mades - Inhaber von „Mades Outdoor Sport Country“ in Cochem

Dauerlockdown ist kein Allheilmittel und schadet sehr

Heiko Mades. Foto: Privat

BLICK aktuell: Der Lockdown geht erneut in die Verlängerung. Wie beurteilen Sie die Maßnahme?

Heiko Mades: Die Maßnahmen, einen Lockdown mit dem Rasenmäher über die ganze Nation vorzunehmen, nach den Erfahrungen des Frühjahrs und den Versprechungen des Gesundheitsministers dieses niemals mehr so durchzuführen, halte ich für schlichtweg nicht zielführend, willkürlich und wettbewerbsverzerrend. Zumal sind gerade die Branchen betroffen, welche besondere Konzepte zur Vermeidung von Masseninfektionen und hierbei wesentliche Investitionen präventiv vorgenommen hatten. Die Entwicklung der Inzidenzzahlen nach dem 16.12.20 haben belegt, dass hier nicht die „Treiber“ getroffen wurden, sondern die Infektionsdynamik mehr dem jahreszeitlichen auf und ab folgte, wenngleich die Maßnahmen als Erfolg verkauft werden. Der Kreis Cochem Zell hatte zu keinem Zeitpunkt ein Problem mir Überlastung der Kliniken und einer erhöhten Sterberate durch das Virus!

BLICK aktuell: Wie hoch sind die finanziellen Einbußen in den letzten Monaten?

Heiko Mades: Die finanziellen Einbußen sind erheblich, bewegen sich im 20 - prozentigen und mehr Bereich über das Jahr verteilt und erhöhen sich täglich. Hier ist mit Sicherheit der Handel und die Gastro- und Beherbergungsbetriebe in touristischen Gebieten besonders betroffen, gerade in der Verlängerung der Maßnahmen ins Ungewisse und Reiseeinschränkungen der Länder.

BLICK aktuell: Wie steht es um die Hilfszahlungen der Politik? Kommen die an und wie hoch sind die bürokratischen Hürden?

Heiko Mades: Außer der einmaligen Überbrückungszahlung im Frühjahr und der Anspruch auf KUG (Kurzarbeitergeld) sind alle versprochenen Maßnahmen für den Handel bisher in keiner relevanten Weise eingetreten, heißt im Klartext, es fließt wenig bis nichts zu den immer stärker notleidenden Unternehmen. Die versprochenen „unbürokratischen Hilfen“ sind mehr oder weniger eine begleitende Utopie als vorläufige Beruhigungspille für die Unternehmen. Hier wird durch hohe Hürden und unklare Formulierungen und Vorgaben der „rettende Korb“ in beträchtlichen Höhen verankert, für die meisten kurzfristig unerreichbar. Bereits jetzt, während der Hochphase des Lockdowns, sind Schreiben der Agentur für Arbeit an die Unternehmen unterwegs, in dem Abschlusskontrollen über den berechtigten Anspruch von KUG über die Behörde angekündigt werden. Die Steuerberater haben noch keine Klarheit über die Vorgehensweisen bezüglich Abschriften von Waren und Fixkostenerstattungen.

BLICK aktuell: Können Sie die Umsatzausfälle kompensieren, zum Beispiel durch ein Onlineangebot?

Heiko Mades: Der Onlinehandel ist für viele ein Notanker und gleichzeitig ein Haifischbecken gegen die übergroßen marktbeherrschenden Größen Amazon und Co. Natürlich kann man hier bei erheblichen Investitionen die Möglichkeiten der digitalen Vertriebswege puschen, allerdings zu einem hohen Preis von oft ineffektivem Wettbewerb, hohen Retourenquoten und neuen erheblicher Kostenstrukturen. Kurzfristig ist hier kaum eine wirkliche Kompensation zu erzielen, wenngleich hier deutlich der zukünftige Fokus im Unternehmen begleitend liegen muss. Click & Collect funktioniert auf niedrigem Niveau, kann allerdings die erheblichen Ausfälle nicht annähernd auffangen. Die Beratung im geöffneten Geschäft mit der gesamten Warenpräsentation und kundenfreundlicher Beratung ist durch kaum eine alternative Maßnahme angemessen für die stationären Händler zu ersetzen, für die Kunden übrigens auch nicht. Die Bundesregierung sollte eilig viele der Maßnahmen überdenken und Dauerlockdowns nicht zum Allheilmittel evtueller Infektionswellen der Zukunft erklären, sondern strukturiert die Risikogruppen schützen, das geht auch anders ohne wirtschaftliches Tabularasa.

Heiko Mades. Foto: Privat

Artikel melden

? Vielen Dank! Ihre Meldung wurde erfolgreich versendet.
? Es gab einen Fehler beim Versenden. Bitte versuchen Sie es später erneut.
Neueste Artikel-Kommentare

So sieht die neue Ahrtalbahn aus

  • P. N.: Geil!!!!!!!
  • Boomerang : An alle die sich hier so trefflich zanken - es gibt nicht eine einzige zuverlässige Methode zur Messung der Feinstaubbelastung. Es sind durch die Bank mathematische Berechnungen die vorgelegt werden....
  • H. Schüller: Ihre Behauptung ist falsch, denn Fahrdrahtabrieb emittiert bundesweit rund 400 t (bioziden) Feinstaub jährlich, vergleichbarer fahrdrahtloser Bahnbetrieb der o.g. Abgasnorm max. nur 285 t Feinstaub mit vergleichbaren Partikelgrößen.
  • Gordula: Ich möchte bei der Einordnung helfen: Die Behauptung, Oberleitungsbetrieb verursache durch Fahrleitungsabrieb mehr Feinstaub als ein Dieselzug nach EURO-IIIB-Norm, ist fachlich falsch, weil Abgasgrenzwerte...
  • Boomerang : Man könnte auch Aschenbecher und/oder Mülleimer aufstellen. Allerdings kann man so viel leichter abkassieren wenn jemand ne Kippe wegwirft und das Stadtbild wird nicht beeinträchtigt durch Rentner die im Mülleimer Pfandflaschen suchen.
Dauerauftrag 2025
bei Traueranzeigen
Anzeige Holz Loth
Image
Weihnachtsgrüße
Weihnachtsgrüße
Wiedereröffnung der KSK Geschäftsstelle Bad Neuenahr
Weihnachtsgruß 2025
Titelanzeige Weihnachtsgruß
Empfohlene Artikel

Mendig. Die Mitglieder des Imkervereins trafen sich am 14. November 2025 zur diesjährigen Herbstversammlung in den Ratsstuben „Anderswo“ in Mendig. Neben einem regen Austausch in geselliger Runde stand auch ein abwechslungsreiches Fachprogramm auf der Tagesordnung.

Weiterlesen

Sinzig. Der Stadtrat der Stadt Sinzig verfolgt mit großer Sorge die absehbare Schließung des Krankenhauses Maria Stern in Remagen. Mit dem Wegfall dieser seit Jahrzehnten bestehenden medizinischen Einrichtung entsteht für die Bürgerinnen und Bürger unserer Region eine erhebliche Versorgungslücke – insbesondere in der wohnortnahen Notfall- und Grundversorgung.

Weiterlesen

Alzheim. Das Relief am Kriegerdenkmal befand sich in einem schlechten Zustand und musste dringend restauriert werden. Die Stadtverwaltung Mayen veranlasste die Restaurierung durch die Firma Simon aus Ettringen. Der Förderverein „Freunde und Förderer St. Martin Alzheim e.V.“ unterstützte dieses Projekt finanziell und überreichte der Stadt Mayen eine Spende zur Beteiligung an den Gesamtkosten.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Neue Kräfte verpflichtet und Führungspositionen neu besetzt:

Altenahr: Feuerwehr blickt optimistisch in die Zukunft

Altenahr. Traditionell Mitte Dezember versammelten sich die Führungskräfte der Freiwilligen Feuerwehren (FFW) der Verbandsgemeinde Altenahr vergangenen Mittwoch zur letzten internen Dienstbesprechung des Jahres im Rathaus. In Anwesenheit von Bürgermeister Dominik Gieler, Wehrleiter Florian Ulrich sowie dessen Stellvertreter Dirk Riske stand der Abend ganz im Zeichen der formalen Verpflichtung neuer Einsatzkräfte, des personellen Wechsels und der Anerkennung langjährigen Engagements.

Weiterlesen

Adenau. In der Vorweihnachtszeit durfte der Schulchor der Hocheifel Realschule plus einen ganz besonderen Auftritt erleben: Im Seniorenheim Villa am Buttermarkt in Adenau sangen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Musiklehrern Lea Thelen und Stephan König für die Bewohnerinnen und Bewohner und sorgten dabei für viele strahlende Gesichter. Ein besonderes Highlight des Besuchs war das gemeinsame Singen klassischer Weihnachtslieder.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Dauerauftrag
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Bestellung Nr. 4300003040 - W100 - 606 - Kampagne EDL/PV, KW48-50
Weihnachtsgruß Mobiler Pflegedienst
Weihnachtsgrüße
Weihnachtsanzeige
3+1 Aktion
Weihnachten in der Region
Anzeige - Weihnachtsbaumwerbung
Titelseite
PR Anzeige
Wiedereröffnung KSK Bad Neuenahr
Helfende Hände gesucht
Stellenanzeige Koch/Hausmeister/Spülkraft
Imageanzeige