Allgemeine Berichte | 24.06.2021

NABU-Fledermauszensus:

Dauerregen setzt Fledermäusen zu

Bisherige Wetterverhältnisse könnten in diesem Jahr zu großen Verlusten führen

Mainz. Das anhaltend nasskalte Wetter im April und Mai machte den heimischen Fledermäusen zu schaffen. Fledermausquartiere waren zwischenzeitlich verwaist. Aktuelle Beobachtungen und erste Ergebnisse des landesweiten Fledermauszensus des NABU Rheinland-Pfalz geben zwar Anlass zur Hoffnung, der aktuelle Wetterwechsel wird jedoch mit Sorge beobachtet.

„Die Fledermäuse müssen sich in den ersten warmen Wochen des Jahres von ihrem Winterschlaf erholen und die verbrauchten Energiereserven auffüllen. Dies war im Frühjahr kaum möglich, da es in den Nächten viel geregnet hat“, sagt Fiona Brurein, Mitarbeiterin im Projekt „Fledermäuse Willkommen!“ des NABU Rheinland-Pfalz. Diese Wetterverhältnisse setzen nicht nur temporär das Nahrungsangebot für die insektenfressenden Fledermäuse herab, sondern geben den Tieren schlichtweg keine Möglichkeit zum Jagen. „Das kann zu großen Ausfällen beim Nachwuchs, aber auch bei den adulten Tieren führen“, so Brurein. Die warmen Temperaturen der letzten Tage haben den Fledermausschützer*innen Hoffnung gemacht, denn die flinken Flugakrobaten kehrten mit steigenden Temperaturen und trockenen Nächten wieder in ihre Quartiere zurück. Dies zeigen erste Ergebnisse des landesweiten Fledermauszensus, bei dem der NABU jährlich Anfang Juni alle Quartierbesitzer*innen zur Meldung der Fledermäuse aufruft.

Zur Jungenaufzucht schließen sich Fledermausweibchen im Frühjahr zu sogenannten Wochenstuben zusammen, in denen sie gemeinsam ihre Jungen aufziehen. Die Weibchen bekommen dann, je nach Art, ab Ende Mai meist ein einziges Jungtier. Doch dieses Jahr erreichen die Meldungen zu den ersten Jungtieren den NABU Rheinland-Pfalz deutlich später.

Ist die Nahrungssituation und/oder das Wetter im Frühjahr ungünstig, wird der Zeitpunkt der Geburt einige Zeit hinausgezögert. Dies macht sich in diesem Jahr beispielsweise beim Großen Mausohr bemerkbar: „Während die Tiere in den letzten Jahren oft schon Ende Mai ihre Jungen bekamen, werden dieses Jahr erst jetzt die ersten Jungtiere geboren“, berichtet Brurein. „Zwar konnten während der warmen Phase der letzten Wochen die Fledermausmamas in ihre Wochenstuben zurückkehren und hatten wohl auch Jagderfolg, jetzt ist der Wetterwechsel aber ein neuer Anlass zur Sorge. Denn die Mütter konnten ihre eigenen Reserven kaum auffüllen und müssen jetzt zusätzlich noch ihre Jungen versorgen.“

Aufgrund der aktuellen Situation ruft der NABU Rheinland-Pfalz die Bevölkerung dazu auf, bekannte und neu entdeckte Fledermausquartiere zu melden. Auch wenn bereits eine Meldung im Rahmen des Fledermauszensus erfolgte, kann eine Nachmeldung bei gravierenden Veränderungen im Quartier den Fledermausschützer*innen bei Ihrer Arbeit helfen. „Auch wenn es traurig ist, der Verlust einzelner Tiere kann von einer Population ausgeglichen werden. Beunruhigend wären aber vor allem Meldungen von vielen tot aufgefundenen Fledermäusen. Die diesjährige Fledermausgeneration kämpft derzeit ums Überleben“, so Brurein. Informationen über die aktuelle Situation unserer heimischen Fledermäuse sind demnach von enormer Bedeutung für die Naturschützer*innen.

Der NABU Rheinland-Pfalz zeichnet Personen aus, die sich im Fledermausschutz einsetzten, in dem sie bestehende Quartiere erhalten oder neue anbieten. Auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz kann man sich über ein bereitgestelltes Formular bewerben. Diese Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert.

Pressemitteilung

NABU Rheinland-Pfalz

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Winston Schmied: Gott sei Dank waren auf der Palästina Demo nur wenige Leute. Dieser Aufmarsch unmittelbar neben der alten Synagoge war eine Schande für Koblenz!
  • Stefan Frings: Woher weiß der Besitzer das es zwei Lämmer waren ? Welches Schaf bekommt im September Lämmer ? Habe mit Kluwo Leuten gesprochen . Nichts deutet auf einen Wolfriss hin . Panikmache !!!!

Neue Haltepunkte für die Ahrtalbahn?

  • H. Müller: Das Foto zeigt Strommasten ohne jegliche Klettersperre. Hier wird es also zukünftig Stromunfälle geben wie leider an anderen elektrifizierten Bahnstrecken. Deutschlandweit geschieht fast alle 14 Tage...
  • Sabine Adomeit : Meines Erachtens kann auch nicht in jedem Ort eine Haltestelle errichtet werden (oder sogar zwei). Wie lange soll die Fahrt dann dauern? Aber es sollte gewährleistet sein, dass man an den vorhandenen Haltestellen (bspw.
rund ums Haus
Infoveranstaltung
Dorffest in Bad Bodendorf
Herbstkirmes in Franken
Expertise Bus
dimido Anzeige Neuwied
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, August/September2025
Neues Bestattungsgesetz
Kooperation Klangwelle 2025
Empfohlene Artikel

Dernau. Wie verläuft der Wiederaufbau der im Bereich oberhalb Walporzheim völlig zerstörten Ahrtalbahn? BLICK aktuell war mit Noah Wand, dem Landesvorsitzenden Rheinland-Pfalz / Saarland von PRO BAHN unterwegs. Hierbei bot sich auch die Möglichkeit, Strecke und Arbeitsfortschritte von den gegenüberliegenden Ahrhöhen zu verfolgen. Seine Eindrücke fasste Wand wie folgt zusammen: „Im Ahrtal geht der Wiederaufbau bemerkenswert schnell und strukturiert voran.

Weiterlesen

Koblenz/Ahrweiler. Die MIT vertritt die politischen Interessen von mittelständischen und kleinen Unternehmen und ist in der politischen Gestaltung zu den Rahmenbedingungen involviert. Es ist wichtig jetzt an den richtigen Stellschrauben zu drehen, damit Unternehmen weiterhin flexibel bleiben und am Markt erfolgreich Teilhabe erhalten. Die MIT versteht sich als Fürsprecher für die Unternehmen und nutzt dabei den verlängerten Arm in die Politik hinein.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Kreis Altenkirchen/Kreis Neuwied. Am Samstag, 30. August wurden im Rahmen eines in der VG-Asbach (Landkreis Neuwied) gemeldeten Schadensfalls mit einem toten Damwild DNA-Abstriche genommen und an das Senckenberg Institut zur Analyse überstellt. Bei der Untersuchung der Proben wurde als Ergebnis „Wolf“ mit dem Haplotyp HW01 - daher zugehörig zur Mitteleuropäischen Flachlandpopulation - nachgewiesen....

Weiterlesen

Täter gaukelten ihrem Opfer eine lebensbedrohliche Erkrankung der Enkelin vor

Rhein-Sieg-Kreis: Betrüger erleichtern Seniorin um 50.000 Euro

Eitorf. Eine Frau aus Eitorf wurde am Donnerstag (18. September) Opfer von Betrügern, die 50.000 Euro erbeuteten. Die Geschädigte schilderte der Polizei folgenden Sachverhalt: Gegen 14.15 Uhr habe das Telefon der Seniorin geklingelt. Die Anruferin habe sich als die Enkelin ausgegeben und gesagt, dass sie einen schlimmen Verkehrsunfall gehabt habe, bei dem sie auch verletzt worden sei. Bei der ärztlichen...

Weiterlesen

Dauerauftrag
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Imageanzeige
Heizölanzeige
Herbstpflege
Weinherbst 2025
5. KONEKT Rhein-Mosel
Michelsmarkt Andernach
Anzeige Shop Eröffnung Tamaris
PR Anzeige
Michelsmarkt
Stellenanzeige "Architekt/in (m/w/d)
Daueranzeige "Rund ums Haus"
Stellenausschreibung Azubi VG
Stellenanzeige
Dilledapp-Fest Ettringen
Anzeige Andernach
Stellenanzeige
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0411#