Allgemeine Berichte | 30.04.2021

Weniger Arbeitslose und mehr offene Stellen in und um Koblenz

Der Arbeitsmarkt trotzt Corona

Koblenz. Auf dem regionalen Arbeitsmarkt setzt sich der Trend der leichten Erholung fort: In Koblenz zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit Ende April 4.276 arbeitslose Frauen und Männer. Das sind 92 weniger als im März und 29 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 Punkte auf 6,8 Prozent und ist damit identisch mit dem Vorjahr. Im Landkreis sank die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wochen um 175 auf nun 4.322. Vor einmal Jahr waren 54 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,7 Prozent – das sind 0,1 Punkte weniger als im März und 0,1 Punkte mehr als im April 2020.

Positive Signale gibts auch bei der Stellenentwicklung: Die Betriebe in und um Koblenz meldeten dem Arbeitgeberservice der Agentur im April mehr als 500 zusätzliche Stellenangebote. Insgesamt weist die Statistik damit für die Stadt 1.286 und für den Landkreis 1.719 offene Stellen aus – 160 mehr als vor einem Jahr.

Alles in allem gebe es deutliche Anzeichen dafür, dass der regionale Arbeitsmarkt die lang anhaltende Krise insgesamt erstaunlich gut verkrafte und sich bereits auf die Zeit nach Corona vorbereite, erklärt Thomas Becker, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen. „Allerdings gilt das leider noch nicht für alle Branchen und nicht für jeden Arbeitnehmer.“ Außerdem müsse man bedenken, dass nun erstmals ein Corona-Jahr mit einem zweiten Corona-Jahr verglichen werde. „Bislang war die Kluft wesentlich größer, weil wir die Vor-Corona-Lage mit Coronabedingungen verglichen haben.“

So zeige der Blick auf die zugrundeliegenden Rechtskreise des Sozialgesetzbuches (SGB), dass Arbeitslosigkeit zwar einerseits abnehme, dass ein Teil der betroffenen Menschen nach einem Jahr aber auch von der Versicherungsleistung des SGB III in die Grundversorgung des SGB II (Hartz IV) wechseln müsse: In Koblenz werden Ende April 1.449 arbeitslose Frauen und Männer nach SGB III von den Arbeitsagenturen betreut – 120 weniger als im März und 104 weniger als vor einem Jahr. In der Obhut des Jobcenters befinden sich nach SGB II derzeit 2.827 arbeitslose Menschen. Das sind 28 mehr als vier Wochen zuvor und 133 mehr als im April 2020.

Im Landkreis betreut die Arbeitsagentur nach SGB III zurzeit 2.483 Arbeitslose – 175 weniger als im März und 69 weniger als im April 2020. Beim Jobcenter sind Ende April 1.839 Personen registriert – exakt so viele wie vor vier Wochen, aber 123 mehr als vor einem Jahr.

Auch der Ausbildungsmarkt ist im zweiten Corona-Jahr noch von der Krise geprägt. Vor allem junge Menschen, die in diesem Sommer die Schule verlassen, sind verunsichert und tun sich schwer mit dem Einstieg ins Berufsleben. So suchten zwar trotz massiver Einschränkungen bislang 545 junge Koblenzerinnen und Koblenzer Rat und Unterstützung den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Agentur. Aber das sind rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. 298 von ihnen gelten derzeit noch als unversorgt. Im MYK-Kreis meldeten sich seit Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober 829 Jugendliche, das sind 92 weniger als im Vorjahr. 410 von ihnen sind nach wie vor auf der Suche.

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen liegt mit 972 in der Stadt und 911 im Landkreis dagegen fast wieder auf dem Vorjahresniveau. Mehr als die Hälfte dieser Ausbildungsplätze sind bislang noch offen. „Viele Arbeitgeber sehen offenbar wieder etwas entspannter in die Zukunft und suchen deshalb nach betrieblichem Nachwuchs. Für junge Leute verbessern sich die Chancen, ihren Traumjob zu finden, damit deutlich“, erklärt Thomas Becker und räumt ein, dass Orientierung und Bewerbung durch Corona-Beschränkungen massiv beeinträchtigt sind. „Natürlich ist es einfacher, wenn man seinen Berufsberater regelmäßig in der Schule trifft und von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden kann. Aber sehr viel lässt sich auch per Telefon oder Video klären.“

Bei der Bewältigung der Krise setzen viele Unternehmen nach wie vor auf Kurzarbeit. Die muss angezeigt und bewilligt werden, bevor sie genutzt werden kann. Nach der Bewilligung können Unternehmen jedoch auch entscheiden, Kurzarbeitergeld (KuG) während des Bewilligungszeitraumes nur für eine gewisse Zeit oder einen Teil der angemeldeten Beschäftigten zu nutzen. Die eigentliche Abrechnung (KuG-Antrag) erfolgt im Nachhinein. Da die Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, entsprechende Unterlagen einzureichen, liegen verbindliche Werte erst mit deutlicher Verzögerung vor. Im Mittelpunkt der statistischen Betrachtung stehen deshalb die KuG-Anzeigen.

Im April zeigten laut Statistik 31 Betriebe aus dem Landkreis und 10 aus der Stadt für Kurzarbeit an. Betroffen waren in Koblenz 38 und im MYK-Kreis 301 Beschäftigte. Vor einem Jahr waren es in Koblenz 1.126 Betriebe und 21.493 Mitarbeiter*innen, im Landkreis 1.498 Betriebe und 13.512 Beschäftigte. Insgesamt registrierte die Arbeitsagentur seit Beginn der Krise im März 2020 in der Stadt Koblenz 2.350 KuG-Anzeigen für 36.108 Mitarbeiter*innen. Im Landkreis Mayen-Koblenz zeigten im gleichen Zeitraum 2.956 Betriebe für 32.542 Beschäftigte Kurzarbeit an.

Pressemitteilung der

Bundesagentur für Arbeit

Leser-Kommentar
01.05.202123:24 Uhr
juergen mueller

Glauben ist nicht Wissen.
Für manch einen unbegreiflich.
Aber, was sagen Statistiken wirklich aus?
Im Endeffekt nichts!.
Wen es interessiert, für den ist es etwas, an das er glauben kann oder nicht.
Ich habe da so meine Zweifel.
Ist mir im Endeffekt auch egal was verwaltungstechnische Statistikspielchen betrifft, deren Wahrheitsgehalt man im wahrsten Sinne des Wortes anzweifeln sollte.
Egal.
Wahrheit in der Politik, wo gibt es sie?
Deshalb sollte man sie spielen lassen und deren Glauben an vermeintlich objektive Ergebnisse einmal so akzeptieren - aber NICHT glauben.

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