Figurentheater in der Kindertagesstätte St. Anna in Remagen
„Der Hase und der Igel“
Remagen. Mit großen Augen und sehr gespannt betraten Kinder und Erzieher der Kindertagesstätte St. Anna in Remagen ihre Turnhalle. Mit einer Bühne, verdunkelten Fenstern, großen Scheinwerfern und langen Sitzreihen war sie in einen Theatersaal verwandelt worden. Zu Gast war Manfred Künster, Puppenspieler aus Mayen, der das Wettrennen vom überheblichen Hasen und dem schlauen Igel präsentierte.
Das Thema Märchen ist für die nächsten Monate das Rahmenthema der pädagogischen Arbeit in der Kita St. Anna. Deshalb war die Freude groß über das besondere Geschenk des Fördervereins der Einrichtung, der diese Theatervorstellung für alle Kita-Kinder ab zwei Jahren finanzierte.
Mit selbst gestalteten Puppen und Kulissen, mit großen Hasenzähnen, Igel-Knopfnase und einer Stachelkappe als Ausstattung für den Märchenerzähler zeigte Künster, dass Märchen Stoff bieten für spannende Theatererlebnisse. Auch musikalisch wurde dem Publikum viel geboten. So begann Künster seine Vorstellung mit den dunklen Tönen einer Tuba. Sicher haben viele Kinder dieses beeindruckende Instrument zum ersten Mal „live“ erlebt. Lustige, kindgemäße Lieder umrahmten die Handlung. Auch hier zeigte sich das umfassende Können dieses besonderen Theatermachers.
Mit viel Liebe zum Detail erzählte Künster das Märchen vom schnellen, aber auch sehr eingebildeten Hasen, der sich über die krummen kurzen Beine des Igels lustig macht. Aus Ärger über die beleidigenden Äußerungen des Hasen denkt sich der naturgemäß langsame, aber sehr gewitzte Igel eine List aus, um dem Hasen eine Lehre zu erteilen. Sein Plan geht auf: So sehr der Hase auch seinen Turbo-Gang einlegt und mit seinen rasant drehenden Beinen die Rennstrecke hin und her hetzt, immer schallt ihm ein „Ich bin schon da!“ des Igels oder der Igel-Frau entgegen.
Geschickt vermittelte Künster den Kindern auch noch Sachwissen über die Lebensumstände der heimischen Tiere Hase und Igel. So lernten auf der Bühne die Hasen- und Igelkinder in ihrer Tierschule, was sie in der Natur zu fressen finden. Aber auch welche Gefahren ihnen drohen, insbesondere durch uns Menschen und den durch uns verursachten Straßenverkehr, wurde auf der Bühne anhand des Schulbusses für Tierkinder thematisiert und regte zum Nachdenken an.
Mit großem Applaus dankten die großen und kleinen Besucher Manfred Künster für dieses wunderbare Theatererlebnis.
Viele Märchenfiguren sind in der Kita St. Anna inzwischen zu sehen: Rotkäppchen, Hänsel und Gretel, das kleine Däumelinchen, der böse Wolf und die Hexe, Dornröschen, Esel, Hund, Katze und Hahn. Auch ein „dicker fetter Pfannekuchen“ rollte schon durch die Gruppenräume. Aber sicher werden noch weitere Geschöpfe dazu kommen, wenn es wieder heißt: „Es war einmal ...“