Ettringer bei Partnerschaftstreffen mit der Partnergemeinde Dornes

Der „Square Ettringen“ wurde feierlich eingeweiht

Der „Square Ettringen“ wurde feierlich eingeweiht

Einweihung des neuen Ettringer Platz (Square Ettringen) mit den Vorsitzenden des Freundschafts-Komitees Dornes Ettringen. Foto: privat

Ettringen/Dornes.In Zeiten oft nachlassender Begeisterung für den europäischen Gedanken machten sich an Pfingsten 45 Ettringer Bürgerinnen und Bürger auf nach Burgund in die 700 Km entfernte Partnergemeinde Dornes, um die seit 57 Jahren bestehende Partnerschaft gebührend hochleben zu lassen. Selbst wenn diese seit mehr als fünf Jahrzehnten auf äußerst stabilen Beinen steht, so stellte sich gerade diesmal eine Erkenntnis unter Beweis, die da lautet: Man weiß oft umso mehr, was man an etwas hat, wenn es nicht mehr da ist. Im Falle der gewachsenen Freundschaften zwischen vielen Familien in Ettringen und Dornes deshalb, weil die jährlichen Treffen im stetigen Wechsel zwischen beiden Gemeinden Corona-bedingt drei Jahre pausieren mussten. Doch Samstagsnacht um 2.00 Uhr war es endlich soweit, als der Bus am Ettringer Kirmesplatz abfuhr. Wobei eine Reihe der Reisenden sich bereits vorher mit ihren Privat-PKW`s auf die Reise machten, um den Aufenthalt in Dornes zu verlängern. Dort warteten auch bereits le Maire (Bürgermeister) Jean-Luc Gauthier und seine Frau Colette auf ihren Gast, denn wie bei ihnen, so waren auch alle Ettringer Reisenden privat in Familien untergekommen. Zum Teil beherbergen sie sich wechselseitig bereits seit mehreren Jahrzehnten und dies schon über mehrere Generation. Für Bürgermeister Gauthier aber war es die Premiere, auf die er seit seiner Wahl zum Ortsvorstand der Gemeinde 2020 lange warten musste. Familie Gauthier ist gerade deshalb der lebende Beweis dafür, dass die Freundschaft lebt und auch bis ins Bürgermeisteramt hineinreicht. Lebendig ist sie auch deshalb, weil sie Jung und Alt verbindet. So scheute selbst die rüstige Seniorin Gertrud Jax (84 Jahre) nicht vor der langen Reise zurück, auch um ihr französisches Pendant René Dragot (91) wieder zu sehen. Die Dragots sind längst zur zweiten Heimat für Familie Hitzel geworden und umgekehrt. Sie sind nur eines von vielen Beispielen, wie aus den Partnerschaftstreffen längst tiefe Freundschaften wurden. Solche gilt es fest zu feiern und so war das Programm nach der Ankunft in Dornes auch prall gefüllt. Von den Dornern herzlich empfangen, ging es nach dem Begrüßungsumtrunk erst einmal zu den Gastfamilien nach Hause. Wer die Sprache des Gegenübers noch nicht so gut beherrscht, behalf sich bei der Konversation notfalls „mit Händen und Füßen“, oder freute sich darüber dass entweder die Gastgeber deutsch, oder ihre Gäste französisch zumindest teilweise beherrschen. Das sollte sich später auch bei der Abendveranstaltung im Bürgersaal (Salle des Associations) noch eindrucksvoll zeigen. Zuvor stand aber ein erster Höhepunkt auf dem Programm, als die beiden Vorsitzenden des Freundschafts-Komitees Dornes Ettringen, Claire Carlier und Anne Krämer-Wendel den neu errichteten Ettringer Platz (Square Ettringen) gemeinsam mit Bürgermeister Gauthier einweihen durften. Anschließend ging es in den Festsaal von Dornes. Höhepunkt der gemeinsamen Feier dort war ein Karaoke-Abend, bei dem sich sogar Franzosen an deutsche Schlager trauten, oder auch die deutschen Gäste nicht davor scheuten, französische Klassiker zum Besten zu geben. Bei den Amateurkünstlern wurden besonders die beiden „Kometen“ Phil Barz und Peter Ott, die in der gleich schnoddrigen Art wie ihr Vorbild Udo Lindenberg, dessen neuesten gemeinsamen Hit mit Apache 207 gekonnt interpretierten, sowie Harry Traubenkraut, der sich an Alizées Moi Lolita im französischen Original traute, gefeiert. Ott und Barz standen dabei auch stellvertretend für die jüngere Generation, denn die rund zwanzigjährigen füllen die Partnerschaft ebenso mit Leben, wie die rüstigen Senioren Jax und Dragot. Unbestrittener Höhepunkt des Karaoke-Abends aber war der Auftritt des Ettringers und 1. Tenors der deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, der mit Andrea Bocellis Con te partido (Time to say goodbye) die Zuhörer von den Sitzen riss. Obwohl der Abend lang wurde, fanden sich dann alle am Sonntagmorgen pünktlich zur Fahrt „mit Frankreichs bestem Busfahrer“ Serge Robert (ebenfalls fester Bestandteil der Partnerschaft) in das malerische Paray-le-Monial ein. Gestärkt durch das Frühstück in ihrer Gastfamilie, wurde selbst die Stadtführung bei großer Hitze bewältigt. Soviel Kultur aber macht Durst und so war auch die Grundlage für einen weiteren schönen Abend in Dornes` Festhalle gelegt. Wie immer bei den Besuchen in Dornes fiel der Abschied am Pfingstmontag schwer und entsprechend sentimental aus. Nach der traditionellen Ehrenrunde um den Dorner Marktplatz ging es aber mit der tröstlichen Gewissheit zurück nach Ettringen, dass die Freundschaft mehr denn je lebt. Da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, fassten es Carlier und Krämer-Wendel perfekt zusammen, als sie sagten: „Wir freuen uns schon darauf, uns an Pfingsten 2024 in Ettringen wieder zu sehen und können das kaum erwarten“. Sicher werden dann auch die Ettringer wieder perfekte Gastgeber sein für ihre oft längst zu Freunden gewordenen Gäste.

Pressemitteilung

Ortsgemeinde Ettringen