Wachtberger Wahrzeichen bekommt einen Namen

Der Wachtberger Drache heißtkünftig „Godart von Wachtberg“

Der Wachtberger Drache heißt
künftig „Godart von Wachtberg“

Der Drache auf dem Kreisverkehr am Einkaufszentrum Berkum trägt künftig den Namen „Godart von Wachtberg“.Foto: JOST

Berkum.Der sympathischste Drachen weit und breit wird bald zwei Jahre alt, hat aber immer noch keinen Namen. Doch das wird sich jetzt ändern. „Godart von Wachtberg“ wird der Drachen nach einem historischen Vorbild heißen, das beschloss der Wachtberger Gemeinderat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung.

Um das Jahr 1167 herum wurde der Namensgeber, Ritter Godart de Drachenvels, als Burgverwalter der gerade fertiggestellten Burg auf dem Drachenfels durch die Stiftsherren des Bonner Cassiusstiftes eingesetzt und war demnach der Stammvater der späteren Burggrafen von Drachenfels und somit Namensgeber des „Drachenfelser Ländchens“. Außerdem hatte das Cassiusstift zur damaligen Zeit umfangreiche Besitztümer rund um Kürrighoven.

Die Idee, das Wappentier der Gemeinde als Figur an der exponierten Stelle aufzustellen, geht auf eine bereits 2018 geborene Initiative des Fördervereins „Kunst und Kultur in Wachtberg“ (KuKiWa) zurück. Für die Realisierung des Projekts wurde der Pecher Kinetikkünstler Willi Reiche gewonnen, der zusammen mit sieben Schülern der Hans-Dietrich-Genscher-Schule nebst Kunstlehrerin Monika Düren die Skulptur als Schulprojekt künstlerisch und fachlich umsetzte.

KuKiWa hatte die Drachenskulptur Skulptur gestiftet

2019 hatte KuKiWa aus Anlass das 50-jährigen Bestehens der Gemeinde Wachtberg die eiserne Drachenskulptur auf der Mittelinsel des stark frequentierten Kreisverkehrs am Einkaufszentrum Berkum gestiftet. Seit der Einweihung am 26. September 2019 können die Besucher der „Wachtberger Mitte“ nun eine Begegnung der besonderen Art erleben, wenn plötzlich vor ihnen ein gut fünf Meter hoher, aber freundlich dreinblickender Drache aus dem Pampasgras herausragt. Mittlerweile ist die Drachenskulptur ein beliebtes Wahrzeichen der Gemeinde geworden, das sehr zur Identifikation mit der Region beiträgt.

Der Drachenbau wurde als Schulprojekt mit Schülern der Wachtberger Hans-Dietrich-Genscher-Schule und ihrer Kunstlehrerin Monika Düren gestartet. Sieben Schüler der Abschlussklasse 10 hatten zuvor die Kunstmaschinenhalle des Künstlers Willi Reiche oberhalb von Remagen besucht, um zum einen den Kinetikkünstler persönlich, zum anderen seine künstlerische Arbeitsweise kennenzulernen. Ende Mai 2019 ging es in der Werkstatt und auf dem Außengelände des Künstlers ans Werk. Nach und nach kletterte in mühsamer gemeinschaftlicher Arbeit durch Schneiden, Biegen und Schweißen ein „Skelett“ aus Eisenrundstäben in die Höhe, das bereits vage die Proportionen und Konturen eines Drachen abzeichnete. Diese Unterkonstruktion wurde dann mit unzähligen Zuschnitten aus Gratschrott bestückt, ein Materialüberschuss aus Gesenkschmieden, der beim Schmiedevorgang seitlich austritt. Nach insgesamt 111 Werktagen war das Gemeinschaftsprojekt vollbracht. Seit August 2020 ist der Drache dank LED-Beleuchtung auch nachts weithin wahrnehmbar.