Darstellung der Fronleichnamsprozession in der St. Laurentiuskirche Ahrweiler

Die Ahrweiler Monstranzist eine der ältesten in Deutschland

Die Ahrweiler Monstranz
ist eine der ältesten in Deutschland

Das Bild im Chorraum der St. Laurentiuskirche Ahrweiler zeigt eine Fronleichnamsprozession in alter Zeit mit den Ahrweiler Schützen. Foto: -KG-

Die Ahrweiler Monstranz
ist eine der ältesten in Deutschland

Eine der ältesten Monstranzen eine gotische Turmmonstranz im Besitz der Pfarrgemeinde St. Laurentius, die auf dem Bild dargestellt ist.Quelle: „Du wohnst ganz schönhier, lieber Gott“ Pfarrgemeinde St. Laurentius

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die St. Sebastianus-Bürger-Schützengesellschaft wurde bekanntlich schon im Jahre 1403 gegründet. Die Gründungen der Schützengesellschaften in dieser Zeit hingen oft mit der Einführung der Fronleichnamsprozessionen zusammen. Diese sind für die deutschen Diözesen von etwa 1330 an nachzuweisen. Das stattfinden von Prozessionen am Fronleichnamstag außerhalb der Kirche hing wiederum für die einzelnen Pfarreien von der Beschaffung einer Monstranz ab. Im Besitz der Ahrweiler Pfarrkirche St. Laurentius befindet sich eine hochgotische Monstranz die um die Mitte, spätestens in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden ist. Daher ist davon auszugehen, dass die Schützen schon seit alters her die Fronleichnamsprozession begleiteten und in kriegerischen Zeiten sogar beschützten.

Die Fronleichnamsprozession in Ahrweiler hat der Restaurator und Maler Professor Bardenheuer 1918 als Bild an der Nordseite der Laurentius Kirche vor dem Tabernakel im Chorraum gestaltet. Es zeigt die Fronleichnamsprozession in Ahrweiler aus früherer Zeit um 1470 beim Segen an einem der Altäre. Auf dem Altar steht die alte gotische Turmmonstranz aus dem 14. Jahrhundert. Auf dem Bild sind etwa 30 bekannte Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben von Ahrweiler portraitähnlich wiedergegeben.

Obere Reihe:

Dechant Josef Kollmann, Dr. Peter Joerres, Rektor der höheren Bürgerschule zu Ahrweiler, Professor Nikolaus Irsch, Religionslehrer am Gymnasium, Bürgermeister Blume in großer weißer Halskrause, Apotheker Viktor Groppe, Kaufmann Heinrich Jarre, Peter-Josef Jakobs. Der Weinhändler Leopold Kreuzberg. Der vormalige Hauptmann Richard Kreuzberg, Eduard Kreuzberg, Besitzer Hotel „Drei Kronen“ und Rodderhof, Anton Dahm, Besitzer Weinhaus „Sankt Peter in Walporzheim, Georg Geller und Heinrich Josef Großgart.

Mittlere Reihe:

Kaplan Prüm, Buchdruckerei Besitzer Adolf Kirfel, Chronist Geheimrat Dr. von Ehrenwall, Leutnant Johann Sattler. Der langjährige Hauptmann Stefan Schöneberg, Oberleutnant Johann Winnen und Wilhelm Dahm

Untere Reihe:

Kaplan Gladel, Fähnrich Ferdinand Gies mit der Schützenstandarte, Messdiener mit Altarglocke und Weihrauchfass

Rechts unten:

Der Kirchenschweizer und Tambourmajor Johannes Josef Knieps aus Walporzheim.

Die Monstranz

Das lateinische Wort „Monstranz bedeutet: Zeigegerät und ist ursprünglich ein Schaugefäß für Reliquien. Monstranzen sind seit dem 14. Jahrhundert zum sichtbaren mittragen des heiligen Brotes bei der Fronleichnamsprozession und zum Aussetzen des Allerheiligsten bekannt. Die Ahrweiler Monstranz ist eine der ältesten in Deutschland. Bis heute wird diese an Fronleichnam, besonders bei Jahren, indem der neue Bürger-Schützenkönig gekürt wird, mit dem Allerheiligsten durch die Straßen von Ahrweiler getragen. Gotische Elemente zeigen die Epoche ihrer Entstehung. Es ist wie ein Wunder, das sie trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen und der Plünderungen noch heute ohne Beschädigung vorhanden ist.

Werner Schüller