Projekt der Tomburg-Ritter informiert über die geologische Entwicklung des Tombergs

„Die Geschichte in Stein“

Dr. Christian Peitz lässt die Erdgeschichte von Wormersdorf Revue passieren

„Die Geschichte in Stein“

Die Tomburg-Ritter weihten im Beisein von Bürgermeister Stefan Raetz und Wormersdorfer Stadtratsmitgliedern die zweite Infotafel am Tomberg ein. Foto: JOST

01.06.2016 - 12:33

Wormersdorf. Anderthalb Jahre hat es gedauert, doch nun ist das Duo komplett. Die „Tomburg-Ritter“ weihten im Beisein von Bürgermeister Stefan Raetz die zweite Informationstafel am Fuße der Tomburg in Wormersdorf ein. Darauf wird die geologische Geschichte des Tomberg ausführlich dargelegt. Der Erste Ritter Jörg vom Schneefeld (Jörg Schnebele) enthüllte zusammen mit dem Bürgermeister die Tafel, zu der Dr. Christian Peitz die Informationen beigesteuert hatte. So haben die Besucher nun einen umfassenden Überblick über die Historie von Berg und Burg, denn auf der anderen Karte, die bereits in anderthalb Jahren dort steht, wird die Historie der Tomburg ausführlich beleuchtet. Außerdem hatten die Tomburg-Ritter im vergangenen Jahr auch noch ein Waldsofa installiert - damit sei nun das Projekt beendet, so Schnebele. Unter dem Titel „Die Geschichte im Stein“ lässt Dr. Christian Peitz die Erdgeschichte von Wormersdorf und seiner Umgebung Revue passieren. Demnach stammen die ältesten Gesteine in der Umgebung von Wormersdorf aus dem Unterdevon, also aus der Zeit vor etwa 417 bis 392 Millionen Jahren. Damals sah die Erde noch ganz anders aus als heute: Die Gegend von Wormersdorf lag etwa auf dem Äquator am Südrand eines ausgedehnten Kontinentes, der aus dem heutigen Nordamerika und den nordöstlichen Teilen Europas bestand: Laurussia. Wegen der typischen roten Sandsteine, die sich in seinen Senken ablagerten, wird diese Landmasse auch der „Old-Red-Kontinent“ genannt. Dort, wo heute die Eifel liegt, lag im unteren Devon ein flacher Meeresbereich, in den von Norden eine Reihe von Flüssen mündeten, so Peitz weiter. Die Küste lag etwa am Südrand des heutigen Ruhrgebietes. Die damalige Landschaft sei durchaus vergleichbar mit der heutigen Nordseeküste gewesen. Nur war das Wattenmeer viel breiter. Die Flüsse lieferten große Mengen Schlick, die sich vor der Küste absetzten. Mehrere 1000 Meter Sediment hat das Flachmeer aufgenommen. Dabei hielten sich das Absinken des Meeresbodens und das Auffüllen mit Sand und Schlamm die Waage.


Interessante Reise durch die Erdgeschichte


Im Tertiär, genauer im Eozän, wurde es dann laut Dr. Peitz richtig unruhig in der Eifel. Tief unten in der Erde, an der Grenze zwischen Erdkruste und Erdmantel, schmolz das Gestein auf und drang in die Oberfläche. Die Vulkane der Hocheifel entstanden. Dieser Vulkanismus begann vor etwa 45 Millionen Jahren. Je weiter man nach Norden kommt, desto jünger werden die Vulkane. Zu den deutlich jüngeren zählt auch der Tomberg, der nördlichste Vulkan der Vulkan-Provinz der Hocheifel. Er brach vor etwa 30 Millionen Jahren aus. Dieser Berg besteht in seinem Kern aus einer Basaltkuppe, die im Süden und Osten von Tuffen umgeben ist. Kurz darauf brach dann auch langsam die Niederrheinische Senke ein, deren südlichstes Ende die Kölner Bucht ist. Gleichzeitig stieg das Rheinische Schiefergebirge und als Teil davon auch die Eifel auf. Am Rande der Niederrheinischen Bucht sind mehrere Schollen der Erdkruste quasi auf halber Höhe hängen geblieben. Wormersdorf liegt ziemlich genau auf der Grenze zwischen Hochbereich der Eifel und der ersten von mehreren, treppenartig zur Kölner Bucht absteigenden Krustenschollen. Durch die Verwitterung der Gesteine und die langsame Abtragung des Bodens ist dann im Laufe der Zeit die heutige Landschaft entstanden. Das Eiszeitalter, das vor zwei Millionen Jahren begann und erst vor 10.000 Jahren endete, hat rings um Wormersdorf nur sehr geringe Spuren hinterlassen. Mit der Ankunft der ersten Menschen - wahrscheinlich umherstreifende Familien des Neandertalers - begannen neue Kapitel im „Land der Liebe“. JOST

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Neugestaltung Marktplatz/Kirchstraße – Umgestaltung der Schloßstraße und des Luisenplatzes stehen als nächstes auf der Agenda

Papaya-Koalition setzt City-Aufwertungs-Strategie fort

Neuwied. „Mit der Umgestaltung und Erneuerung des Marktplatzes und der Kirchstraße wird die Umsetzung unserer ‚Aufwertungs-Strategie‘ in der City konsequent und nachhaltig fortgeführt. Attraktive Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität, mehr Grün und eine gute und moderne Infrastruktur werden nachhaltig unsere Innenstadt beleben und Menschen in unsere Stadt locken“, zeigen sich die Spitzen der Papaya-Koalition überzeugt. mehr...

VR Bank RheinAhrEifel eG spendet an Förderverein Sonnenschein

Spende zum Jubiläum

Neuwied. Der Förderverein Sonnenschein – Freunde und Förderer der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied hat eine großzügige Spende in Höhe von 2.500 Euro von der VR Bank RheinAhrEifel eG zum 20-jährigen Jubiläum erhalten. Matthias Herfurth, Vorstand der VR Bank RheinAhrEifel eG, sowie Christian Kehr, Direktor VR Bank Regionalmarkt Neuwied/Linz, ließen es... mehr...

EHC „Die Bären“Neuwied

Knappe Derby-Niederlage vor großer Kulisse

Neuwied. Das Derby zwischen dem EHC Neuwied und der EG Diez-Limburg elektrisiert auch nach dreieinhalbjähriger Unterbrechung weiterhin die Eishockey-Massen. 1100 Zuschauer sahen den Auftakt des Rheinland-Pfalz-Pokals im Icehouse. mehr...

Naturpark Rhein-Westerwald und Forstamt Dierdorf ermöglichen inklusive Waldabenteuer

Waldpädagogik für alle

Neuwied. Das Erkennen von Waldtieren und neun weitere Aufgaben standen im Mittelpunkt der inklusiven Waldjugendspiele. Diese wurden vom Naturpark Rhein-Westerwald in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Dierdorf im Stadtwald Neuwied bei Anhausen für Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen veranstaltet. mehr...

 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
 
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Viele Teilnehmer bei Anti-AfD-Demo in Waldorf

Gabriele Friedrich:
Dorfkappes, 3 x durchgekocht und wieder aufgewärmt. Peinliche Leute auf dem Foto, die ihre Kinder vorschicken. Die größte Gefahr sind immer solche Leute und nicht die Redner. Diese Dörfler würden auch Friedrich Merz ausbuhen oder jemand anders, wenn es mal gerade passt. Und das wollen Demokraten...
Amir Samed:
Geht die Saat auf? - Nachdem Fr. Weidel und ihre Famielie aktuell durch die Sicherheitsbehörden an einem sicheren Ort verbracht wurden (bereits seit 10 Tagen!), da Hinweise vorliegen, die eiben Anschlag befürchten lassen, zeigt es sich eklatant wer diese Situation herbeigeführt hat: Ausgerechnet denjenigen,...
K. Schmidt:
Wenn ich hier lese (und real auch höre, sehe), wie sich die Demonstranten teilweise (!) verhalten haben, und wie manche nun mit dem Betreiber der Gaststätte meinen umgehen zu müssen, dann stelle ich für mich fest: Das ist genausowenig eine Demokratie, in der ich leben will, wie es die Idealwelt so mancher...
Helmut Gelhardt:
Nach Herrn Ralf Seekatz, CDU, sind "linksgrüne Ideologen" ein Problem. Das kann man zulässig "übersetzen" mit: Eine sozialistisch-ökologische Weltanschauung sei ein Problem. Höchst wahrscheinlich weiß der CDU-Europaabgeordnete Seekatz gar nicht, was die konkreten Inhalte bzw. objektiven Ziele eines...
Martina Berendt :
Schlimm dieser Seekatz. Macht es sich wirklich einfach. Glaubt auch das man Geld essen kann. Solche toxischen Männer sind der Untergang. Das ist ganz nah an der AfD, sein Gesabbel. Ich fühle mich auch nicht bevormundet, sondern viel mehr belästigt von dem immer mehr nach rechts gerichteten Aussagen...
Hollstein :
Sehr gut! Sachlich auf den Punkt gebracht! 5 Sterne...
Amir Samed:
@Helmut Gelhardt, die Nation ist von ihrer Grundidee her die Gemeinschaft von freien Staatsbürgern mit gleichen Rechten und Pflichten. Die Abschaffung der Nationen bedeutet nicht die Befreiung des Individuums, sondern sein Ende. Nationalstaat, Demokratie und Freiheit sind keine Gegensätze, sondern sich...
Helmut Gelhardt:
Herr Samed zum Abschluss: Die von Ihnen verwendete Bezeichnung "erbärmlicher Populismus" kommt in meinen Kommentar nicht vor. Sie "zimmern" sich also Bezeichnungen zurecht, von denen Sie dann glauben und/oder hoffen diese inhaltlich angreifen zu können. Zudem: Sie, die AfD und die sonstigen Rechtsparteien...
juergen mueller:
Stimme ich Ihnen voll und ganz zu, Herr Gelhardt. Nicht wenige, die der AfD ihre Stimme geben, wissen letztendlich nicht, welche Konsequenzen das mit sich bringt. Wenn man sich in den sozialen Netzwerken deren Kommentare anschaut, dann weiß man, wessen Geistes Kind diese sind. Die Mehrheit der AfD-Wähler...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service