„Koblenz-Lyrik 11“
„Die Mondfrau sang im Boote“
Die Gedichte von Else Lasker-Schüler präsentiert von Kammerschauspielerin Tatjana Hölbing, Raphaela Crossey und Gabriele Sander
Koblenz. Nachdem Heinrich Detering mit seinem Vortrag zur Lyrik Bob Dylans im Frühjahr das Publikum begeisterte, laden der Freundeskreis der Universität in Koblenz e.V. unter der Leitung von Renate Itschert-Fuchs und Organisatorin Helga Arend, Professorin und Gleichstellungsbeauftragte der Universität Koblenz-Landau, zur elften Lesung der Reihe Koblenz-Lyrik in die StadtBibliothek Koblenz ein, die dieses Mal in Kooperation mit dem Theater Koblenz und der Bibliothek gestaltet wird.
Am 28. November werden die Koblenzer Schauspielerinnen Tatjana Hölbing und Raphaela Crossey um 19 Uhr Lyrik aus dem Werk Else Lasker-Schülers lesen. Gabriele Sander, die Herausgeberin des Werkes, führt in das extravagante Leben und Arbeiten der Autorin ein. Else Lasker-Schüler (1869-1945), eine herausragende Lyrikerin und eine exzentrische Person, war eine Grenzgängerin zwischen Kunst und Leben, zwischen den Geschlechtern und als Exilantin zwischen den politischen Welten. Ihr Werk prägte die Berliner Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts, da es nach Befreiungen aus den bürgerlichen Zwängen des 19. Jahrhunderts suchte. Indem sie in ihrer Lyrik erotische Sehnsüchte und Begierden der Frau thematisierte, überschritt sie Barrieren des Denkens und trat für eine Befreiung der Frau ein. Diese Freiheit setzte sie nicht nur in ihren Texten um, sondern ihr gesamtes Leben war durch sie geprägt, bis sie 1933 Deutschland verlassen musste.
Lyrik vor dem Hintergrund einer Künstlerbiografie vorzustellen, hat sich in vergangenen Veranstaltungen der Reihe Koblenz-Lyrik bei den Autoren und Autorinnen Mascha Kaléko, Joachim Ringelnatz, Erich Kästner und Bob Dylan bewährt. Gabriele Sander, Professorin an der Universität Wuppertal und Mitarbeiterin an verschiedenen literarischen Ausstellungen sowie literaturwissenschaftlichen Projekten, unter anderem an den kritischen Werkausgaben von Kafka, Döblin und Böll und Herausgeberin der Gedichte Else Lasker-Schülers, wird die vorgestellten Gedichte kommentieren. Die Lesung wird durch zwei dem Publikum bekannte Schauspielerinnen des Theaters in Koblenz gestaltet: Es lesen Raphaela Crossey, die unter anderem aktuell als Narr in Shakespeares „König Lear“ zu sehen ist und an den Theatern Bielefeld, Oldenburg, Mainz, Aachen und Stendal engagiert war, sowie Tatjana Hölbing, die 2016 durch den Titel Kammerschauspielerin ausgezeichnet wurde und zur Zeit neben anderen Rollen auch in „Magazin des Glücks“ zu sehen ist, einer Szenencollage der Breitbach-Preisträgerin Dea Loher.
Das Publikum kann gespannt sein auf die alt bekannte Reihe Koblenz Lyrik in einer neuen Umgebung und mit den neuen Kooperationspartnern Stadtbibliothek und Theater Koblenz.
Weitere Informationen:
Karten sind an der Abendkasse erhältlich
Ort: StadtBibliothek Koblenz, Zentralplatz 1
Veranstalter: Freundeskreis der Universität in Koblenz e. V., StadtBibliothek Koblenz, Verein Lesen und Buch – Freunde der StadtBibliothek Koblenz und die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Koblenz-Landau
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