Andernach

Die Polizei sucht neue Kräfte

Die Polizei sucht neue Kräfte

Foto: ROB

Andernach. Der Fachkräftemangel ist ein Thema, das viele Branchen betrifft. Auch die Polizei in Rheinland-Pfalz kann Verstärkung gebrauchen. Um mehr junge Leute für den Polizeiberuf zu begeistern, veranstaltete die Polizei Andernach nun einen Berufsinformationsabend. Bloße Theorie sollte da nicht vermittelt werden, denn auch viele Stationen zum Mitmachen und Ausprobieren standen auf dem Programm des spannenden sowie kurzweiligen abends. Auch die Resonanz war zufriedenstellend: Etwa 35 junge Menschen kamen in die Polizeiinspektion mitten in der Innenstadt Andernachs. Und die interessierten neben den Einzelheiten zum Blaulicht-Alltag auch für die „harten Fakten.“ Deshalb informierten die Beamten auch über Details zur Ausbildung und räumten mit Vorurteilen auf. So ist keinesfalls ein Abitur zwingende Voraussetzung für den Eintritt in den Polizeidienst. „Mittlerweile ist es auch möglich, mit einem Realschlussabschluss Polizist oder Polizistin zu werden“, erklärte Polizeidirektor Björn Neureuter, Leiter der Polizeidirektion Koblenz. Dies eröffnet eine zusätzliche, attraktive Karrierechance. Auch das Studium an einer Polizeihochschule ist im wahrsten Sinne nicht umsonst. Pro Monat gibt es hier ein Bruttogehalt von 1300 Euro. Einige Voraussetzung gibt es dennoch einzuhalten. So müssen Bewerberinnen und Bewerber mindestens 1,62 Meter groß sein und dürfen höchstens 33 Jahre alt sein. Ausnahmen sind aber möglich, wie Polizeihauptkommissar Oliver Reichert erklärt. Zum Beispiel dann, wenn die Bewerberinnen und Bewerber die Altersgrenze überschritten haben, weil sie vorher einen Wehrdienst absolviert haben. Grundsätzlich haben spät berufene Ordnungshüter aber eher schlechte Karten. Auch körperliche Fitness gehört zur Grundvoraussetzung. Geprüft wird diese bei sportlichen Aufgaben wie der Kasten Bumerang-Test oder der Cooper-Test, der manchem Besucher des Abends aus dem Sportunterricht bekannt sein dürfte. Per Video wurde über die Details informiert. Der Abend in der Polizeiinspektion bot viele Möglichkeiten zum Ausprobieren. An verschiedenen Stationen informierten die Polizisten und Polizistinnen über die richtige Vorgehensweise bei der Abnahme von Fingerabdrücken und vielem mehr. Sehr interessant war auch die Ausrüstung der Streifenwagen oder die Ausstattung der Beamten inklusive schusssicherer Weste. Auf dem Programm stand auch eine simulierte Polizeikontrolle samt Einsatz eines Drogenspürhundes, der - natürlich - fündig wurde und seinen Fund lautstark kundtat. Für die Beamten der Polizeiinspektion Andernach war der Abend ein voller Erfolg und insbesondere die hohe Resonanz unter den zahlreichen Jugendlichen ein positives Zeichen. Gerne soll der Berufsinformationsabend wiederholt werden und auch Tag der offenen Tür soll Einblicke in den Alltag der Polizei liefern. ROB