Narren stürmten das Rheinbacher Rathaus

Die Prinzessin verhandelte clever

Die Prinzessin verhandelte clever

Aus der Kernstadt und den Ortsteilen hatten sich die Tollitäten mit großem Gefolge auf dem Rathausvorplatz eingefunden, um die Verwaltung zu stürmen. EICH

Die Prinzessin verhandelte clever

Angesichts des verlockenden Angebots der Prinzessin konnte Bürgermeister Stefan Raetz nicht anders, als Astrid I. den Stadtschlüssel zu überreichen.

Die Prinzessin verhandelte clever

Angesichts des glücklichen Ausgangs tanzten Bauer André aus Queckenberg und sein Wormersdorfer Amtskollege Zappes vor Freude.

Die Prinzessin verhandelte clever

Es war geschafft: Die Narrenschar grüßte vom Rathausbalkon.

Rheinbach. Es war ein imposantes Bild, als am Karnevalssamstag bei strahlendem Wetter die Karnevalsvereine der Stadt Rheinbach mit ihren Mitgliedern und Tollitäten auf dem Vorplatz des Rathauses einzogen. Begleitet von ihren Musikzügen kamen die Stadtsoldaten Rheinbach, der NCR Blau-Gold, das Karnevalskomitee Blau-Weiß, der Närrische Schornbusch, die Gro-Rhei-Ka Prinzengarde, die Karnevalsvereine aus Merzbach, Hilberath, Wormersdorf, Queckenberg, Oberdrees und der Prinzenklub Groß-Rheinbach, um das Rathaus zu erobern.

Angeführt wurden die Narren von den Tollitäten der Kernstadt, Prinzessin Astrid I. und dem Kinderprinzenpaar Emma I. und Amira I. Unterstützt wurden sie von den Tollitäten aus Wormersdorf mit Prinz Dirk III., Bauer Zappes I., Jungfrau Tonia I. und Kinderprinzessin Johanna II. Aus Queckenberg waren Prinz Johannes I., Bauer André I. und Seine Lieblichkeit Dominika I. zum Rathaus gekommen.

Kanone war bereits

in Stellung gebracht

Die Wortführung auf der Erobererseite, und in Vertretung des Kommandanten der Stadtsoldaten Willi Hohn, übernahm dessen Stellvertreter Rainer Thelen, nachdem die Kanone von der Infanterie in Stellung gebracht worden war. An seiner Seite hatten sich die Kommandanten Dieter Bückmann vom NCR Blau-Gold, von der Gro-Rhei-Ka Lars Klier, vom Karnevalskomitee Blau-Weiß Sigrid Wirsberg und Peter Kochems vom Närrischen Schornbusch untergehakt, um gemeinsam zu schunkeln.

Auf dem Balkon des Rathauses standen die Verteidiger in Position, vorneweg Bürgermeister Stefan Raetz, als Panzerknacker kostümiert, mit seinen Vertretern Claus Wehage und Kalle Kerstholt. Als Gast war General Wolfgang E. Renner mit dabei, leider zum letzten Mal, da er im März zu einer anderen Dienststelle wechseln wird. Auch der Landtagsabgeordnete Oliver Kraus gesellte sich zu den Verteidigern. „Ihr könnt ruhig stürmen. In der Kämmerei bitte einzeln eintreten, da dort sowieso nichts zu holen ist“, frotzelte Raetz.

Die Musikzüge spielten zum Tanz der Tollitäten auf, sodass es ganz neue Paarkombinationen gab. Auch galt es nun für die Verteidiger auf dem Rathausbalkon, ein Gebot der Kernstadt-Prinzessin zu erfüllen. Die Kommunalpolitiker mussten von Balkon herunter das Lied „Zehn Liter Kölsch“ singen. Schön klingt anders, aber Astrid I. war mit dem Ergebnis leidlich zufrieden.

Dann sollten die närrischen Waffen zum Einsatz kommen. Aber außer einem Schuss aus der Kanone war nicht viel zu vernehmen. Plötzlich gab es in den Verhandlungen um die Rathauserstürmung ganz neue Vorschläge. Prinzessin Astrid bot ihrem Vorgesetzten und Chefverteidiger Bürgermeister Stefan Raetz an, in den nächsten Stunden der Prinz an ihrer Seite zu sein. Raetz fand dieses Angebot so verlockend, dass er sich spontan den Stadtschlüssel schnappte und den Balkon im Laufschritt verließ, um den Schlüssel an die Prinzessin zu übergeben. Als Dankeschön tanzte Raetz zur Musik der Musikkapellen einen flotten Tanz mit der Prinzessin. Dies war die erste kampflose Eroberung des Rathauses, die durch einen cleveren Deal der Prinzessin zustande kam.

Auf dem Balkon angekommen mahnte Prinzessin Astrid I., dass alle ihren Teller leer essen sollten, damit schönes Wetter während des Veilchendienstagszuges herrsche.

„Ich habe einen roten Gas-Luftballon geschenkt bekommen, der in meinem Büro in der Verwaltung an der Decke hängt. Ich gebe meine Regentschaft erst auf, wenn dieser von allein herunter kommt“, scherzte die Prinzessin.