BUND Kreisgruppe Koblenz will Insektensterben entgegenwirken

Die Stadt vielfältig begrünen

Mit Unterstützung von Verwaltung und Bevölkerung sollen Freiflächen ökologisch aufgewertet werden

Die Stadt vielfältig begrünen

Der Bau von Insektenhotels könnte eines der ersten Praxisprojekte der neuen AG sein. Foto: BUND Kreisgruppe Koblenz

10.04.2018 - 12:24

Koblenz. „Alle sind betroffen vom Insektensterben, und viele wünschen sich eine ökologischere, sprich vielfältig begrünte Stadt. Worauf warten wir noch? Jeder kann was tun, und wir haben auch die Pflicht dazu.“ Mit diesem Aufruf fasste Egbert Bialk, der Koblenzer Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND die Ergebnisse des kürzlichen „BUNDten Thementisches“ zusammen.

Zahlreiche Aktive und Gäste waren ins BUND-Regionalbüro im Dreikönigenhaus gekommen, um bei kleinen Speisen und Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen. Hauptthemen waren diesmal die Insekten-Problematik und die damit zusammenhängende Gestaltung der innerstädtischen Flächen sowie verschiedene Mitmach-Projekte.

BIZ, CDU und Grüne sind aktuell dabei, auch die städtischen Gremien mit der Problematik zu befassen. Dr. Thomas Bernhard, stellvertretender BUND-Vorsitzender und Mitglied im Umweltausschuss, begrüßte diese parteiübergreifende Initiative. Er mahnte jedoch an, dass neben Neuanpflanzungen auch der absolute Verzicht auf Glyphosat, Neonicotoide und Pestizide zum Insektenschutz gehöre. „Diese müssen auf städtischen wie privaten Grünflächen tabu sein, und das muss die Stadt auch in ihre Verträge bei Verpachtungen schreiben“, so Bernhard. Im Übrigen gehörten Insekten- und Naturschutz gemeinsam diskutiert mit dem Schutz unserer gesamten Lebensgrundlagen, vornehmlich dem Klimaschutz.

Der BUND wird sofort erste praktische Schritte gehen. „In Absprache mit der Verwaltung werden wir kleine Flächen im Straßenraum mit insektenfreundlichem Saatgut aufwerten. Blühende Baumscheiben vor der Haustür unserer Mitglieder bringen schon was, da können wir selbst Hand anlegen, und wir brauchen nicht auf langwierige Förderanträge zu warten“, kündigt Vorstandsmitglied Werner Huffer-Kilian an. Wer sich an solchen „Baumscheiben-Patenschaften“ beteiligen möchte, könne sich unter Tel. 9 73 45 39 an das Regionalbüro wenden. „Auch Schulen, Uni oder Kindergärten sind aufgerufen, in ihrem direkten Umfeld Natur- und Insektenschutz zu betreiben. Wir beraten gerne“, so der BUND. Unter den Aktiven hat sich aktuell eine kleine Insektenschutz-AG gebildet, die weitere Interessierte gerne aufnimmt.

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13.04.2018 17:35 Uhr
juergen mueller

Ergänzend hierzu noch schöne Grüße vom Vogel des JAHRES:
Ihr Menschen könnt weiterhin eure Gärten versiegeln,alte Baumbestände vernichten,sogen"Unkräuter" auf den Wegen abflämmen,Ameisen mit Essigreiniger bekämpfen,eure Pseudogärten aus dem Designer-Katalog bestellen,mit Pestiziden alles,was kreucht u.fleucht,abtöten,die Feldraine umpflügen u.unsere Pflanzen- u.Tierwelt weiterhin ignorieren.
Ihr könnt mich oder meine Artgenossen weiterhin zum Vogel des Jahres küren,solange ihr wollt.Wir Vögel u.unsere Freunde,die Insekten,die ihr teilweise als eklig empfindet,obwohl wir nützlich u.zu eurem Wohle da sind,haben trotzdem wahrscheinlich nur noch kurze Zeit zu leben,weil IHR immer nur an EUCH u.EUREN Profit denkt,ihr euch von der Politik,die mal wieder aktuell dabei ist,eine jahrzehntealte Problematik für kurze Zeit neu zu beleben u.irgendwelchen uninteressierten Gremien,weil`s passt,vorzuschlagen,sich damit zu befassen.Schon mal darüber nachgedacht,was ist,wenn wir nicht mehr da sind?



13.04.2018 17:03 Uhr
juergen mueller

Um es nicht unnötig kompliziert zu machen - mit endemisch sind Pflanzenarten gemeint,die nur bei uns vorkommen (z.b.heimische Wildblumen/Wildkräuer,die es zumindest noch aus der Tüte gibt).Ehemals natürlich vorkommende Wiesen haben wir sogut wie keine mehr,dank intensivierter Landwirtschaft u.in unseren Gärten (mit Ausnahmen) sowieso nicht mehr.Politik/Wirtschaft hat wissentlich zu einem Abwärtstrend in der Artenvielfalt beigetragen,indem sie es nicht interessierte,dass Insekten für unsere Wirtschaft eine unverzichtbare Rolle spielen.O-TON Agrarminister Baden-Württemberg PETER HAUCK/CDU (ohne zu verallgemeinern):Wie viele Pestizide eingesetzt werden,geht die Öffentlichkeit nichts an.Das ist KEIN Einzelfall.Die Halbherzigkeit,mit der die Politik (auch in Koblenz) mit Problemen umgeht,die unsere Lebensgrundlage bedrohen,ist sprichwörtlich.Natürliche Bepflanzung ist Out,da müssen es schon City-Trees sein.Und mit blühenden Baumscheiben alleine ist es auch nicht getan.



11.04.2018 19:25 Uhr
juergen mueller

Hat man schon einmal daran gedacht,z.B.den Rheinwiesen heimische Wildblumen u.Wildkräuter,altes Gehölz,Baumhöhlen,Aufhängen von Nistkästen/Brutstätten oder auch sogen.Insektenhotels mit einer gewollten Unordnung etc.zukommen zu lassen,ein Refugium für eine aussterbende Artenvielfalt von Insekten/Vögel u.ein Paradies für alle diejenigen,die es interessiert,wie es früher einmal war u.was die Natur früher alles zu bieten hatte.Der Wunsch angebl.vieler nach einer (auch noch) vielfältig begrünten u.ökologischeren Stadt hört sich für mich wie Hohn an.Was die Politik/Stadtpolitik nicht interessiert,nämlich etwas gegen den langsamen Entzug nicht nur unserer Lebensgrundlagen zu tun soll wieder einmal der Bürger richten.AKTUELL ist man dabei parteiübergreifend eine bereits Jahrzehnte andauernde Problematik (für mich nicht interessierten) Gremien näherzubringen.Wann wird der Politik endlich klar,dass ein Schutz unserer Lebensgrundlagen NICHT nur auf dem Rücken der Bürger zu garantieren ist.



11.04.2018 18:35 Uhr
juergen mueller

Wer sich dafür interessiert,u.das sollte man,der weiß (auch ohne Zahlen zu nennen),dass in den vergangenen Jahrzehnten die Biomasse bei Fluginsekten dramatisch zurückgegangen ist,auch in Naturschutzgebieten.Der Schwund hat verschiedene Ursachen,eine davon Pestizide (hauptsächlich ausgebracht durch intensive Landwirtschaft,aber auch Kleingärtner,Haus-/Gartenbesitzer).Auch eine Folge.Population der Brutvögel schrumpft."Kleine Anfrage der Grünen hierzu an die Bundesregierung u.deren Antwort:"Geht der Abwärtstrend weiter,so droht der Verlust an Biodiversität sowie große ökonomische Risiken als Auswirkung" - eine Feststellung,für die wir die POLITIK NICHT brauchen,ebenso was die angebl.Aufgaben von Politik u.Landwirtschaft betreffen,hiergegen etwas zu tun.Fakt ist doch,dass Umwelt-,Klima-,Natur-,Tierschutz politisch (auch in KOBLENZ) sogut wie keinen Stellenwert haben.Die Stadt vielfältig begrünen - hört sich gut an.Angefangen,etwas DAGEGEN zu tun,hat man mit dem Zentralplatz.



11.04.2018 11:57 Uhr
Uwe Klasen

Es reicht nicht, einfach ein sogenanntes „Insektenhotel“ aufzustellen, da braucht es schon Blüten, Laub unter der Hecke und / oder Sand sowie Feuchtbiotope für die Insekten. Es hilft aber auch schon ungemein, wenn man abwechslungsreiche Strukturen in seinem Garten hat und nicht immer alles mäht und „ausmistet“. Vor allem sollten Pflanzenfreunde endemische Pflanzen setzen, so können auch Balkonbesitzer ohne Garten etwas für Insekten tun.



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