BUND Kreisgruppe Koblenz will Insektensterben entgegenwirken

Die Stadt vielfältig begrünen

Die Stadt vielfältig begrünen

Der Bau von Insektenhotels könnte eines der ersten Praxisprojekte der neuen AG sein. BUND Kreisgruppe Koblenz

Koblenz. „Alle sind betroffen vom Insektensterben, und viele wünschen sich eine ökologischere, sprich vielfältig begrünte Stadt. Worauf warten wir noch? Jeder kann was tun, und wir haben auch die Pflicht dazu.“ Mit diesem Aufruf fasste Egbert Bialk, der Koblenzer Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND die Ergebnisse des kürzlichen „BUNDten Thementisches“ zusammen.

Zahlreiche Aktive und Gäste waren ins BUND-Regionalbüro im Dreikönigenhaus gekommen, um bei kleinen Speisen und Getränken miteinander ins Gespräch zu kommen. Hauptthemen waren diesmal die Insekten-Problematik und die damit zusammenhängende Gestaltung der innerstädtischen Flächen sowie verschiedene Mitmach-Projekte.

BIZ, CDU und Grüne sind aktuell dabei, auch die städtischen Gremien mit der Problematik zu befassen. Dr. Thomas Bernhard, stellvertretender BUND-Vorsitzender und Mitglied im Umweltausschuss, begrüßte diese parteiübergreifende Initiative. Er mahnte jedoch an, dass neben Neuanpflanzungen auch der absolute Verzicht auf Glyphosat, Neonicotoide und Pestizide zum Insektenschutz gehöre. „Diese müssen auf städtischen wie privaten Grünflächen tabu sein, und das muss die Stadt auch in ihre Verträge bei Verpachtungen schreiben“, so Bernhard. Im Übrigen gehörten Insekten- und Naturschutz gemeinsam diskutiert mit dem Schutz unserer gesamten Lebensgrundlagen, vornehmlich dem Klimaschutz.

Der BUND wird sofort erste praktische Schritte gehen. „In Absprache mit der Verwaltung werden wir kleine Flächen im Straßenraum mit insektenfreundlichem Saatgut aufwerten. Blühende Baumscheiben vor der Haustür unserer Mitglieder bringen schon was, da können wir selbst Hand anlegen, und wir brauchen nicht auf langwierige Förderanträge zu warten“, kündigt Vorstandsmitglied Werner Huffer-Kilian an. Wer sich an solchen „Baumscheiben-Patenschaften“ beteiligen möchte, könne sich unter Tel. 9 73 45 39 an das Regionalbüro wenden. „Auch Schulen, Uni oder Kindergärten sind aufgerufen, in ihrem direkten Umfeld Natur- und Insektenschutz zu betreiben. Wir beraten gerne“, so der BUND. Unter den Aktiven hat sich aktuell eine kleine Insektenschutz-AG gebildet, die weitere Interessierte gerne aufnimmt.