Allgemeine Berichte | 07.02.2017

Patronatsfest der Adenbachhut-Gemeinschaft in Ahrweiler

Die Tradition weitergeben

Der Vorstand hatte zum Patronatsfest der Adenbachhut eingeladen, das zahlreiche Amtsträger und hutenangehörige Mitbürgerinnen und Mitbürger gebührend feierten. FIX

Ahrweiler. Nach dem traditionellen Gottesdienst fanden sich Bewohner sowie Amtsträger und Tollitäten im Hotel zum Stern am Marktplatz ein.

Eröffnet und moderiert wurde das Patronatsfest der Adenbachhut von dem Hutenmeister Bernd Koll mit dem Motto Heimat, Brauchtum und Tradition. Er setzte damit ganz klar ein Statement zur Besinnung auf vorhandene Werte, aber auch zum Hinzufügen neuer Werte durch Zuwanderung und Veränderung. Koll sprach über Brauchtum, wie das Patronatsfest für die Patronin Maria, das eine Tradition darstellt und in kommende Generationen weitergegeben werden soll wie eine Flamme.

Ein Rückblick auf 2016

Karl Heinen trug danach die Chronik von 2016 vor. Er beschrieb darin sowohl die Feierlichkeiten als auch huteninterne Aktionen. Highlights letztes Jahr waren das Maibaumaufstellen, das jedes Jahr aufs Neue trotz mangels an Junggesellen möglich wird durch die Hilfe von den anderen Huten, der Abschied des ehemaligen Schützenkönigs David Kortmann Ende Mai, der Dreifaltigkeitssonntag, bei dem diesmal kein Schützenkönig, aber Daniel Schopp als König der Junggesellen gekrönt wurde, die Seniorenfahrt im August, organisiert von Hans-Josef Schönewald und Rolf Müller, zum und über den Rhein und dann zur Klosterruine Marienthal, wo die Inhaber den Ältesten der Hut Flammkuchen spendierten, das Winzerfest, bei dem die Adenhuterin Irena Schmitz zur Burgundia wurde. Bei dem Martinstag gab es dieses Mal einige Neuerungen. Die Adenbachhut erhielt für ihr Schaubild den zweiten Platz, dank Gerd Reuter, der eine Initiative über eine Whats-App-Gruppe ins Leben rief mit dem Namen „Save oos Martinstag“. In dieser Gruppe aus 39 Mitgliedern sind Menschen, die sich für das Wohl der Hut einsetzen und so wurde durch diese Menschen nicht nur das Feuer, als auch Verpflegung und eine Halle zum Unterstellen der Schanzen organisiert und tatsächlich damit das Schaubild gerettet. Auch das Feuer erhielt eine Überholung, mit finanzieller Hilfe der Stadt wurde es möglich, ein Stahlgerüst in den Beton im Weinberg einzulassen, um das Feuer sicherer und höher zu machen. Nach dem Martinstag folgte die, wie in jedem Jahr, sehr erfolgreiche Adventsfeier Ende November, die sowohl von Nikolaus Armin von Ameln, als auch von Burgundia Irena Schmitz besucht wurde. Heinen zählte danach die neu eröffneten Geschäfte der Hut auf und die Verstorbenen, sowie die Ältesten. Der Hutenvorstand der Adenbachhut besteht derzeit aus 13 Personen: Bernd Koll als Hutenmeister, Hans-Josef Schönewald als Stellvertreter, Rolf Müller als Kassierer, Karl Heinen als Chronist und als Beisitzer Martin Schönewald, Traudl Strohe, Erwin Bous, Willi Busch jr, Erhard Schüller, Bernd Schrading, Hilko Pacyna-Heinen, Markus Koll und Christian Münster. Zum Schluss setzte Karl Heinen noch einen besonderen Fokus auf Geschehnisse der Vergangenheit und auf einen Ausblick in die Zukunft. Er sprach dabei vom Steckrübenwinter 1946 und merkte dabei an, wie selbstverständlich die Menschen einige Dinge nehmen. Außerdem blickte er auf das Hutenfest vor 50 Jahren zurück, das an Weiberfastnacht gefeiert wurde und sprach dann seine Hoffnungen aus, dass trotz Baumaßnahmen in die Höhe die Hut doch noch unter Ahrweiler Sonne strahlen kann.

Worte von Pastor Jürgen Meyrer und Pfarrer Karsten Wächter

Es folgten die Reden der evangelischen und katholischen Vertretung der Kirche. Pastor Jürgen Meyrer begann damit, den Alltag der Kirche im vergangenen und folgenden Jahr zu erläutern. Er sprach zunächst von den vorgenommenen Restaurationen wie die Schalldämpfung in der Zehntscheuer und alte Bücher, die als Relikte der Kirche gehören und ständig aufgearbeitet werden müssen, was einen Großteil der Gelder einnimmt.

Außerdem merkte er an, dass nicht mehr länger er, sondern Paul Radermacher den Vorsitz des Verwaltungsrates trägt. Eine wichtige Frage für diesen war im vergangenen Jahr der Anstrich der St. Laurentius- Kirche, der nicht nur sehr teuer, sondern auch sehr aufwendig ist, für den es aber jetzt für das 750-jährige Jubiläum der Kirche 2019 große Hoffnungen gibt. Eine Veränderung war auch der Weggang einer von drei Pastoren nach Koblenz, ausgerechnet der, der sich mit Jugendarbeit befasste. Es sollen 2017 also zwei neue 450 Euro-Stellen eingerichtet werden, um den Jugendlichen eine neue Möglichkeit zu geben, zur Kirche zu finden.

Dem Bericht vom Pastor folgte der evangelische Pfarrer Karsten Wächter, der seinen Fokus weniger auf den Alltag als auf moralische Werte legte. Er betonte, dass es essenziell sei, zwischen den beiden Religionsgruppen weniger auf die Unterschiede, als auf die Gemeinsamkeiten zu achten und so zusammenzuhalten. Wächter machte auf das Jubiläumsjahr der Reformation aufmerksam, das jetzt ansteht und auf das Programm. Es soll viele Musikveranstaltungen geben, sowie eine Fahrt zur Festung Ehrenbreitstein, als eine Art kleiner Kirchentag und außerdem am 31. Oktober das Gemeindefest mit einigen Besonderheiten. Wächter betonte mehrmals seine Einladung an die katholische Gemeinde, der Bund gehe auch mit gutem Beispiel voran, so ist der 31. Oktober diesmal ein bundesweiter Feiertag.

Neuigkeiten aus der Politik

Die Kommunalpolitik wurde den Besuchern des Patronatsfestes ergänzend von Bürgermeister Guido Orthen und Ortsvorsteher Peter Diewald vorgestellt.

Guido Orthen erwähnte, dass das Programm historischer Stadtbereich nur noch drei Jahre geht und rief dazu auf, sich dafür zu melden, falls es noch Restaurationsbedarf an einer Ecke gibt, gerade vor dem Hintergrund der 750-Jahr Feier der St. Laurentius.

Orthen sprach danach das wohl wichtigste Thema der nächsten Jahre an, die Landesgartenschau 2022, die auch die Adenbachhut und die Innenstadt betrifft. Sowohl außen an der Mauer als auch auf dem Marktplatz sollen verschiedene Blumen und Kräuter gepflanzt werden. Auch zwei für die Historie der Adenbachhut typische Walnussbäume sollen mithilfe von Baumpaten gesetzt werden, die aber noch gefunden werden müssen.

Der Bürgermeister setzt seine Hoffnung dabei vor allem auf örtliche Gruppen, die vielleicht noch zusammen ihre Stadt unterstützen können. In Ahrweiler vor dem Calvarienberg sollen außerdem weitere Kleingartensiedlungen entstehen, die schon großen Zuspruch fanden und an die bäuerliche Herkunft der Ahrweiler erinnern und ein neues Bewusstsein für Lebensmittel wecken sollen. Auch neue Parkplätze durch die Erweiterung der Marktgarage sollen in Ahrweiler im Rahmen der Schau geschaffen werden.

Guido Orthen betonte auch nochmal die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der Stadt und den kleinen Vereinen, die im letzten Jahr alle einen Zuschuss erhielten.

Wenig zu ergänzen hatte dann noch der Ortsvorsteher Peter Diewald, er führte die Anwesenden gedanklich durch die Stadt und erzählte von der jetzt anstehenden Fugensanierung auf dem Marktplatz, von dem Bücherschrank hinter dem Marktplatz, der von der Leihbücherei betrieben wird, von den Diskussionen über das Tempolimit 30 in der Bossardstraße vor dem Bahnhof, von der Ankündigung der Bahn den Bahnhof Ahrweiler Markt behindertengerecht umzubauen, vom Ahrtor, was komplett begehbar werden soll und von neuen Toilettenanlagen. Außerdem erwähnte er die Kapelle auf dem Ahrweiler Friedhof, die nicht mehr saniert werden kann und deswegen neu gebaut werden, aber trotzdem ihre Grundstruktur behalten soll und zu diesem Thema eröffnete er die Möglichkeit der Friedbergbestattung im Weinberg.

Eine immense Aufmerksamkeit galt auch dem Thema Calvarienberg, der seinen Träger wechselt und somit von den Ursulinen verlassen wird. Diese werden am Pfingstsamstag feierlich verabschiedet. Ahrweiler feiert außerdem seine 1125-Jahr-Feier mit einem Festabend für die Bewohner am 21. April und einem Museumstag, auch für Besucher, am 22. September.

Zum Abschluss hörten die Besucher des Festes noch einen Lobgesang auf die Adenbachhut von Ehrengästen wie der Burgundia Irena Schmitz, die betonte, dass sie sich immer zur Adenbachhut zugehörig fühlt und auch hofft, dass Traditionen in ihrer Heimat bestehen bleiben. Nach den Reden der Ehrengästen gab es noch die Möglichkeit zu der für Ahrweiler so typischen Unterhaltung bei einem guten Ahrwein.

Der Vorstand hatte zum Patronatsfest der Adenbachhut eingeladen, das zahlreiche Amtsträger und hutenangehörige Mitbürgerinnen und Mitbürger gebührend feierten. Foto: FIX

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  • Wetzel: Herr Fratzscher hat Recht. Ich bin dieses Jahr 70 geworden, habe vor 50 Jahren den Grundwehrdienst geleistet und in meinem Leben einem soliden Beruf nachgegangen. Heute bin ich Woche für Woche ehrenamtlich tätig.
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  • Monika Bender : Ein super schönes Fest bei tollem Wetter. Die Spielgeräte und -Ideen waren außergewöhnlich und Klasse! Wo kann man erfahren, ob man bei der Verlosung etwas gewinnen hat ?
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