Löhndorfer beim Malteser-Einsatz im Pilgerort Medjugorje

Eheleute Gerstenmeyers zeigenehrenamtliches Engagement

Eheleute Gerstenmeyers zeigen
ehrenamtliches Engagement

Gerstenmeyers am Fuße des Kreuzberges (Krizevac).

Eheleute Gerstenmeyers zeigen
ehrenamtliches Engagement

Gerstenmeyers mit den örtlichen Helfern vor dem KTW im Eingangsbereich der Ambulanz.Fotos: privat

Löhndorf. Ende September verbrachten die Malteser Heribert und Karin Gerstenmeyer zwei Wochen in der Malteser-Ambulanz in Medugorie.

Medjugorje ist ein Ort im Südwesten von Bosnien-Herzegowina, etwa 30 km südwestlich von Mostar nahe der kroatischen Grenze. Medjugorje bedeutet in etwa „zwischen den Bergen“. Internationale Bekanntheit erreichte der Wallfahrtsort seit Juni 1981 durch die Marienerscheinungen. Täglich pilgern etwa 5 bis 10.000 (zum jährlichen Jugendfestival bis zu 50.000) Gläubige zum Erscheinungsberg (Podbrodo) beziehungsweise zum Kreuzberg (Krizevac) des circa 5.000 Einwohner zählenden, weltweit bekannten und meist besuchten Pilgerorten der katholischen Welt.

Bereits seit 1998 bieten die Malteser kranken und verletzten Pilgern sowie der Bevölkerung in Medjugorje Erste Hilfe und medizinische Betreuung an. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vorwiegend aus Deutschland setzen bis 15 Tage ihres Urlaubes dafür ein, um gemeinsam mit einheimischen Ärzten und Krankenschwestern im 11-Stunden-Dienst in der Sanitätsstation in Medjugorje die Patienten zu behandeln oder mit Krankenwagen zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus nach Mostar zu fahren. Die Station dient als erste Anlaufstelle für die Pilger bei medizinischen Problemen jeglicher Art und finanziert sich komplett aus deren Spenden.

Karin und Heribert Gerstenmeyer verbrachten diesen Herbst zum wiederholten Mal ihre Herbstferien als Volontäre in dieser Ambulanz. Karin Gerstenmeyer: „Bei der großen Anzahl von Pilgern und dem unwegsamen Weg zu den Erscheinungsorten waren 70 bis 80 Patienten täglich eigentlich wenig, denn die Wege sowohl zum Gipfel des Kreuzberges, als auch zum Anbetungsplateau des Erscheinungsbergs mit der Statue der Gospa (Muttergottes gleich Königin des Friedens) sind extrem steil und felsig, ja man könnte sagen: fast unpassierbar.“

Mithilfe von jungen Männern eines Drogen-Endzugsheimes werden die Pilger häufig von den oberen Kreuzweg-Stationen zum Fuße des jeweiligen Berges gebracht und von dort mit dem KTW der Malteser zur Ambulanz gebracht. „An manchen Tagen war ich mehrmals täglich bis kurz vor dem Gipfel, um die Erstversorgung unserer Patienten vor Ort zu leisten“, sagt Rettungsassistent Heribert Gerstenmeyer. „Da der größte Teil der Pilger aus den unterschiedlichsten Nationen kommen, mussten wir uns häufig mit Händen und Füßen verständigen, was bei medizinischen Problemen nicht immer einfach ist“, erläutert Gerstenmeyer.

„Die meisten der um die Fürsprache der Gottesmutter bittenden älteren, kranken Pilger sind in den felsigen Pilgerwegen mit nur einfachem Schuhwerk, zum Teil barfuß oder mit Filzpantoffeln unterwegs. Da muss man sich nicht wundern, dass es fast täglich zu Arm- oder Beinverletzungen, von Schürfwunden bis hin zum Oberschenkelhalsbruch oder bei den Strapazen des Auf- und Abstiegs zu Herz-Kreislaufproblem inklusive Infarkten kommt. Auch wenn die Möglichkeiten in der Ambulanz nicht immer dem deutschen Standard entsprechen, konnten wir doch dazu beitragen, dass vielen kranken und verletzten Pilgern geholfen wurde“, so Rettungsassistent Heribert Gerstenmeyer.

Beeindruckend waren für die beiden Löhndorfer auch die vielen täglichen Messfeiern mit Simultanübersetzungen, Rosenkranzgebete und Anbetungen in der offenen Kirchenanlagen hinter der Jakobus-Kirche mit über 5.000 Gläubigen.