Kirchdaun. Im voll besetzten Bürgerhaus in Kirchdaun präsentierten sich die Kirchdauner Dorf-Musikanten beim Jubiläumskonzert zum 40-jährigen Bestehen des Vereins in musikalischer Hochform. Humorvoll moderiert vom ersten Vorsitzenden Stefan Bendel gab das Orchester einen tiefen Einblick über die ganze Bandbreite seines Repertoires. Und das kam an! Das Publikum hatte augenscheinlich mindestens so viel Spaß, wie das Orchester selbst, das sich gut gelaunt, mal mit und mal ohne Dirigat durch das Programm arbeitete. Bürgermeister Guido Orthen und der Kreisbeigeordnete Friedhelm Münch waren gekommen, um den Kirchdaunern zum Geburtstag zu gratulieren und ließen einen Abend lang bei guter Musik die Seele baumeln. Mit gerade einmal 16 Musikern bewegten sich die Kirchdauner dabei souverän von traditioneller Blasmusik über gehobene Konzertliteratur zu modernen Werken aus Rock, Pop und Soul.

Traditionell mit einem Marsch beginnend, bog das Orchester schon beim zweiten Stück „Frenesi“, einer Zusammenstellung verschiedener Latein-Amerikanischer Tanzrhythmen, in andere Sphären ab. Der Ortsvorsteher Toni Gieraths wurde hier spontan zur Anmoderation engagiert, genauso wie Guido Orthen, der als Stadtbürgermeister die Hymne an die spanische Stadt „Granada“ ansagen durfte.

Vor der Pause ging es dann mit „Alan Parson“ und Grönemeyer deutlich moderner zu, „Mambo“ erzeugte Partystimmung beim Publikum. Nach regem Austausch zwischen Orchester und Publikum bei Bier und Wein bot die zweite Konzerthälfte wieder musikalische Abwechslung: Erneut traditionell mit dem „Sissi“-Marsch, folgte das getragene orchestrale Stück „Patria“, das das Orchester zum Gedenken an die Ehemaligen der Vereinsgeschichte vortrug. Der nun folgende Block moderner Musikstücke sorgte für ausgelassene Stimmung. Den Abschluss bildete ein Medley mit Hits von Aretha Franklin - teils funky, teils jazzig und endend mit glasklarem Soul.

Viel zu schnell war der Abend vorbei. Das Publikum erklatschte sich zunächst noch zwei Zugaben „Ain’t no mountain high“ und den Queen Klassiker „Don’t stop me now“, bevor die Kirchdauner sich mit „Stääne“ endgültig für den Abend verabschiedeten. Es war die Mischung aus Jubiläumsgala, toller Musik und den berühmt berüchtigten Moderationen des Vorsitzenden, die den Abend so besonders machten. Viele Solopassagen zeigten die Qualitäten der einzelnen Musiker. Auch das Dirigat von Christian Gerling, der das Orchester seit rund einem Jahr musikalisch leitet, ist sicherlich ungewöhnlich. Klassisch dirigierend bei den konzertanteren Stücken, spielte er oft unauffällig in der zweiten Reihe mit oder saß minimal dirigierend mit Instrument in der Hand auf seinem Barhocker vor dem Orchester. Alles in allem ein sehr gelungener Abend eines kleinen Orchesters, das musikalisch zu den großen in der Region gehört, wie Bürgermeister Orthen resümiert.