Werner Schäfer: Fliesenlegermeister seit 65 Jahren
Bad Breisig. Werner Schäfer ist als Hüttenwirt der Schäferhütte im Elzenberg von Oberbreisig weithin bekannt. Als Fliesenlegermeister ist er bereits seit vielen Jahren im Ruhestand.
Am 16. Oktober 2025 erhielt er nunmehr in der Handwerksammer Koblenz im Rahmen einer kleinen Feierstunde die seltene Auszeichnung des Eisernen Meisterbriefes, denn anno 1960 hatte er mit gerade 23 Jahren die Meisterprüfung als Platten und Fliesenleger vor der Handwerkskammer Koblenz mit Auszeichnung erfolgreich abgelegt.
Sein Werdegang in diesem Beruf begann nach dem Besuch der Volksschule in Oberbreisig ab 1950 bei Heinz Gescher in Niederbreisig, bei dem er eine Lehre absolvierte und anschließend als Geselle arbeitete. Nach seiner Meisterprüfung anno 1960 übernahm er dann das Fliesengeschäft von Thomas Kraus in Remagen, verlegte allerdings bald den Firmensitz in seinen Heimatort Oberbreisig. Das Baugewerbe florierte zu dieser Zeit auch in Breisig und der junge Fliesenlegermeister konnte mit seinen Mitarbeitern die zahlreichen Aufträge kaum bewältigen. Bekannt für die solide und qualitätsvolle Ausführung sämtlicher Fliesenlegerarbeiten erhielt seine Firma auch Aufträge in der Umgebung, so in Bad Neuenahr, wo im Badehaus mehrere Fliesenlegerfirmen auf der Großbaustelle im Bäderhaus und Kurhaus beschäftigt waren.
Als erfolgreicher Jungunternehmer konnte Werner Schäfer bald für sich und seine Familie ein Haus und später noch weitere Häuser bauen. Er war aber auch rund 40 Chorleiter des Oberbreisiger Kirchenchors sowie zwei weiteren Frauenchören.
Zum Ausgleich zu seiner Arbeit ging er gerne in den alten Weinberg der Familie im Elzenberg, wo er vor über 30 Jahren mit dem schrittweisen Ausbau des alten Schafstalls seines Großvaters zur heutigen Schäferhütte begann. Mit ihre erfüllte er sich einen Jugendtraum auf diesem herrlichen Fleckchen Erde oberhalb von Oberbreisig mit Blick auf Sankt Viktor und sein Heimatdorf, in dem er sein ganzes Leben verbracht hat. Hier bewirtet er seine treuen Gäste, unterhält sich mit ihnen, bringt Menschen zusammen, erzählt aus seinem reichen Leben, hört vielen aufmerksam zu. Als wacher Zeitgenosse diskutiert er mit Jung und Alt, philosophiert über Gott und die Welt.
Er steht aber auch in der Küche, kocht für seine Gäste. Er pflegt seine Reben, den Garten, kümmert sich um seine Hühner, Katzen und Ziegen. All das, aber vor allem der Kontakt zu den Besuchern, darunter viele Freunde, hält ihn fit.
Alle, die ihn kennen und schätzen wünschen ihm von Herzen, dass ihm dies noch lange vergönnt ist und gratulieren ihm zu der seltenen Auszeichnung des Eisernen Meisterbriefs.
Leonhard Janta, Bad Breisig
