Großzügige Geldspende an das Koblenzer Tierheim überreicht
Ein Herz für Tiere
Geschwister Gries überbrachten 6000-Euro-Scheck der Heinz-Gries-Stiftung für das „Schenke-Zeit-Projekt“
Koblenz-Rübenach. Drei tierliebe Geschwister statteten kürzlich dem Koblenzer Tierheim mit einem 6000-Euro-Spenden-Scheck der Heinz-Gries-Stiftung in der Tasche einen Besuch ab. Die Stiftungsratsmitglieder Peter Gries und Sabine Liebsch freuten sich, zusammen mit ihrer Schwester Susanne Gries, Vorstandsmitglied bei Griesson de Beukelaer, mit diesem Betrag das noch junge „Schenke-Zeit-Projekt“ des Tierheims unterstützen zu können. Ihr Vater, der 1935 in Kobern-Gondorf geborene Heinz Gries, übernahm 1967 in dritter Generation die Inhaberschaft des Gebäckherstellers Griesson (seit 1999 Griesson de Beukelaer) und gründete als erfolgreicher Unternehmer im Jahr 2004 die Stiftung, um der Gesellschaft einmal etwas zurückgeben zu können. Sie sollte vor allem die Nahrungsmittelforschung und Projekte zur regionalen Kulturgeschichte unterstützen. Bis heute liegen karitative und Tierschutzprojekte Heinz Gries und seiner Familie besonders am Herzen. Tierschutz ist für sie kein leeres Wort - sie leben ihn. Im Laufe der Jahre gab die Familie schon vielen Tierschutzhunden ein neues Zuhause. Als Katja Hilger, die nicht nur Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins, sondern auch Mitarbeiterin bei Griesson de Beukelaer ist, von der Höhe der Spende erfuhr, war sie ganz baff: „Wow, großartig!“, habe sie gedacht. „Dass wir nicht auf dem Tisch getanzt haben, war so ziemlich alles“.
„Tierisch“ therapeutische Hilfe
Sie betreut das „Schenke-Zeit-Projekt“ mit viel Herzblut und erinnert sich noch gut daran, wie eine E-Mail an Griesson de Beukelaer den Stein irgendwie ins Rollen brachte und schließlich zu der Förder-Zusage der Heinz-Gries-Stiftung führte. Schon seit einigen Wochen sind die sieben ersten, entsprechend ausgebildeten Mensch-Hunde-Teams am Start, um mit den eigenen tierischen Freunden Freude und Abwechslung in den Alltag der in Seniorenheimen lebenden Menschen zu bringen. In Koblenz konnten die Teams unter anderem im Seniorenpflegeheim Bodelschwingh und bei dem Seniorensitz der Blindenhilfe „tierisch“ therapeutische Hilfe für Gruppen oder Einzelpersonen leisten. Die Resonanz sei ausschließlich positiv, versicherte Hilger. Die Menschen leben auf, wenn sie Kontakt zu Tieren haben, konnte Susanne Gries aus eigener Erfahrung bestätigen, denn die Stiftung unterstützt ähnliche Hundebesuchsdienst-Projekte schon in Ahrweiler und Mayen. Peter Gries lobte die Projektidee ebenso wie die übrige im Tierheim Koblenz geleistete Arbeit. Immer wieder einmal unterstützt die Stiftung das Tierheim und seine tollen Aktionen. Seine Familie und er engagieren sich selbst gerne hier. Zuletzt saß er jetzt am Tag des Tierheimfestes beim „Fun Dog-Casting“ in der Jury. Er sei beeindruckt, mit wie viel Detailverliebtheit und Bedacht sich die „Schenke-Zeit“-Projektbetreuer ans Werk gemacht haben.
Unterstützung ermöglicht weitere Ausbildung
Ein derartiges Engagement, das zunächst eigenfinanziert an den Start gegangen ist, gelte es zu unterstützen, zumal das Projekt gut zu dem diesjährigen Stiftungs-Motto „Brücken bilden“ passe. Zunächst wird die Stiftung es für die nächsten zwei Jahre mittragen. Wenn es gut läuft, sei tendenziell sicherlich auch eine Anschlussfinanzierung durch die Stiftung möglich, stellte Gries in Aussicht, obwohl aufgrund der deutschen Zinspolitik gerade nicht sehr üppig aus dem Vollen geschöpft werden könne. Dank der Zuwendung der Heinz-Gries-Stiftung können im nächsten Jahr, so Katja Hilger, eine neue Schulung durchgeführt und weitere Teams auf ihren, viel Sensibilität fordernden Einsatz vorbereitet werden. Ihren Besuch wollten die Gries-Geschwister unbedingt auch dafür nutzen, den im März 2015 in Koblenz-Rübenach eingeweihten Tierheim-Neubau zu besichtigen. Von den Behausungen für Kaninchen und andere Kleintiere über die neue Vogelvoliere, die Katzenstuben und Hundezimmer bis zu dem kleinen Tierheimshop, den Räumen für die tierärztliche Versorgung und die Lagerhaltung zeigte Tierheimleiterin Kirstin Höfer jeden Winkel. Etliche tierische Bewohner, darunter der schwarze, schwerst vermittelbare, als „Schattenhund“ bezeichnete Jacques, stellte sie den Besuchern mit umfangreichen Erklärungen vor. Sogar Jungtaube „Fussel“ wollte bewundert werden. „Ich hätte nie gedacht, dass ein Tierheim derart komplex ist“, staunte Peter Gries. Im Außenbereich des Tierheims freuten sich die verschiedenen Hunde in den Freiläufen über die große, ihnen plötzlich zuteilwerdende Aufmerksamkeit. So herrschte allseits gute Stimmung.
Es bleibt noch viel zu tun
Doch nach wie vor gibt es Punkte, an denen es nicht wirklich rund läuft, wie die Vorstandsmitglieder des Tierschutzvereins den Besuchern aufzeigten. Seit rund anderthalb Jahren wartet das Tierheim beispielsweise auf die Baugenehmigung der Stadt für ein Kleintierdorf. Ähnlich kompliziert verlief die Genehmigung für den Standort einer Koppel für drei Shetlandponys wegen der mit dem Pferdetritt einhergehenden Bodenverdichtung. Der Naturschutz hatte Vorrang, sodass die ursprünglich vorgesehene Fläche auf dem Gelände nicht für die Ponys genutzt werden durfte. Genauso mache die rund um das Tierheim ansässige Feldlerche gelegentlich Pläne zunichte, wenn es um die Aufstellung von Zäunen und die Bepflanzung geht, wie Florian Horster, Schriftwart des Tierschutzvereins und ehrenamtlich engagierter „Hunde-Kümmerer“, darlegte. Die Gesamtheit der an diesem Tag gewonnenen Eindrücke bestätigte den Spenden-Gebern der Heinz-Gries-Stiftung, wie wichtig und sinnvoll es ist, den im Tierheim geleisteten Tierschutz dauerhaft zu unterstützen.
BSB
