
Am 06.05.2025
Allgemeine BerichteKulturwerkstatt sorgte spontan am Vorabend zum ersten Mai für einen kleinen Maibaum und Musik
Ein Mini-Maibaum für Remagen
Remagen. Gibt es einen Maibaum? Gibt es keinen Maibaum? Wo wird er aufgestellt? Diese Fragen beschäftigten viele Remagener in den Tagen vor und am Vorabend des ersten Mai. Inzwischen hatte sich auch herumgesprochen, dass die Feuerwehr an diesem Tag den runden Geburtstag eines ihrer Mitglieder feierte. Wer stellt dann einen Maibaum auf? Diese Frage stellten sich viele Bürgerinnen und Bürger, die Jahr für Jahr gemeinsam auf dem Marktplatz diese Tradition feiern. Schon im letzten Jahr gab es keinen großen Maibaum auf dem Marktplatz. Grund dafür war der Umbau des Rathauses. Dafür stand der prächtige Maibaum an der Ecke Alte Straße/Goethestraße. Aber was war in diesem Jahr los? Offenbar hatte Ortsvorsteher Jan Doemen nicht rechtzeitig an den Termin gedacht. Seit Jahrzehnten ist der Ortsbeirat um den Ortsvorsteher für das Aufstellen des Maibaums verantwortlich. Spargelbauer Heribert Langen holt Jahr für Jahr gemeinsam mit dem Ortsvorsteher und in Absprache mit dem Förster den Baum aus dem Wald, den die Ortsbeiratsmitglieder mit einem großen Kranz aus bunten Bändern schmücken. Anschließend stellt die Feuerwehr Remagen mit ihren Fahrzeugen und Geräten und seit einigen Jahren mit Hilfe des Kranwagens von Johannes Lückenbach aus Sinzig den Maibaum auf. Die Beteiligung der Bevölkerung ist bei diesem Spektakel immer sehr groß.
Spontanaktion wegen Kommunikationsproblemen
Als bekannt wurde, dass es aufgrund von Kommunikationsproblemen - sowohl die Feuerwehr als auch Heribert Langen seien vom Ortsvorsteher zu spät informiert worden, hieß es - in diesem Jahr wohl keinen Maibaum geben würde, kam es am Mittwoch zu einer Spontanaktion. „Das geht doch nicht“, hörte man aus allen Ecken, die Telefone liefen heiß und dutzende Mails gingen hin und her. Spontan hatte sich ein Team der Kulturwerkstatt zusammengefunden und beschlossen, die Tradition aufrecht zu erhalten. Inzwischen saßen schon zig Bürger auf dem Marktplatz.
Während die eine KW-Gruppe mit Fahrzeug und Anhänger ein Bäumchen holte, war die andere dabei, die bunten Bänder zu schneiden. Als die Baumgruppe mit dem Maibäumchen um die Ecke auf den Marktplatz einbog, gab es lautstarken Applaus von den zahlreichen Bürgern, die vor der Bauernschenke ausharrten, um wie immer der Tradition zu frönen. Der „kleine“ Maibaum wurde schon ein wenig belächelt. Aber alle waren froh, dass es überhaupt einen gab. Und so stimmten alle mit ein, als Rolf Plewa mit der „Quetsch“ das Lied „Der Mai ist gekommen“ anstimmte. Bis in die späten Abendstunden wurde der Wonnemonat auf dem Remagener Marktplatz begrüßt.
AB

Super Stimmung bei einem besonderen Event.