Wunderschöne Dokumentation „Am Schluss wird´s bunt“

Ein gelungenes Portrait einer ungewöhnlichen Wohngemeinschaft

25.05.2018 - 13:46

Kreis Mayen-Koblenz. Landrat Dr. Alexander Saftig konnte im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz Familienangehörige, Freunde der Protagonisten Dr. Georg Klinkhammer, Alina Ben Sassi, Fathi Ben Sassi und zahlreiche geladene Gäste, sowie die Macher dieses besonderen Dokumentarfilms begrüßen. In seiner Begrüßungsrede freute sich Dr. Saftig, diesem besonderen Tag in den neu geschaffenen Räumlichkeiten der unter Dr. Klinkhammer - erster Landrat des Kreises Mayen-Koblenz – erbauten Kreisverwaltung, zu erleben. Gerne erinnerte sich Saftig an die ein oder andere Gelegenheit des gemeinsam Erlebten. „Wir waren in einem Gespräch, wo denn so ein Kreissitz sein sollte, und ich war der festen Überzeugung, so ein Sitz muss im Kreis sein“. Klinkhammer widersprach und rechtfertigte die damalige Entscheidung für den Standort Koblenz in einem Aufsatz im Heimatbuch, so Saftig, der gekonnt die Anwesenden auf einen erlebnisreichen Filmabend einstimmte. Für Landrat Dr. Saftig war es eine Selbstverständlichkeit und besondere Ehre, diesen Abend für den allseits beliebten und geachteten Altlandrat Dr. Georg Klinkhammer auszurichten.


Jungregisseurin Linda-Schiwa Klinkhammer wünschte sich ein filmisches Projekt mit ihrem Großvater


Die Jungregisseurin Linda-Schiwa Klinkhammer hegte seit Längerem den Wunsch, mit ihrem Großvater ein filmisches Projekt zu erarbeiten. Dieser hatte seiner Enkeltochter zum 19. Geburtstag ein Buch als Geschenk überreicht, dass sie ihm Jahre zuvor selbst geschenkt hatte. Das Buch mit dem Titel „Opa erzähl mal“ enthielt viele offene Fragen über das Leben und die Sicht auf die Welt. Die aufgeführten Fragen hatte Georg Klinkhammer beantwortet und zudem das Buch mit vielen Bildern versehen. Davon tief beeindruckt festigte sich ihr Wunsch, ein gemeinsames Projekt zu verwirklichen – allein das passende Thema fehlte noch. Als denn Georg Klinkhammer zusammen mit seiner polnischen Haushälterin Alina und deren Lebensgefährten Fathi zu Besuch bei Linda-Schiwas Eltern in Billigheim weilten, wurde ihr bewusst: Das Leben dieses Trios wird mein Filmthema. Nach ein wenig Überzeugungsarbeit konnte schon bald mit der Arbeit begonnen werden. Zwei Jahre begleitete Linda-Schiwa Klinkhammer, die derzeit in München an der Hochschule für Fernsehen und Film Dokumentarfilm-Regie studiert, mit ihrem Filmteam ihren Großvater in seiner WG mit Alina und Fathi.

Herausgekommen ist ein Film, der in eindrucksvoller Art und Weise über das Leben Georg Klinkhammers in dieser erstaunlichen Wohngemeinschaft mit deren besonderen Herausforderungen berichtet. Drei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Verschiedene Sprachen, fremde Kulturen, ja sogar unterschiedliche Geschmäcker und Essgewohnheiten prägen das Zusammenleben. Georg, der verständnisvolle Patriarch, nimmt nach der Hochzeit seiner „Perle“ Alina mit dem 28-jährigen tunesischen Fathi diesen in sein Haus auf, zuerst zur Probe. Er möchte die Beiden nicht getrennt wissen. „Opa“ wie Georg respektvoll von Alina und Fathi genannt wird, übernimmt Verantwortung und kümmert sich insbesondere um Behördenangelegenheiten, Sprachkurse oder Fathis Führerschein. Eines Tages aber wird Georg mit der Tatsache konfrontiert, dass Alina und Fathi alleine für sich leben wollen und die Gemeinschaft verlassen werden. Georg lasst trotz tiefstem Bedauern den Kopf nicht hängen, „Ich kriege keine Alina mehr, ich muss neue Leute ausprobieren, bis vielleicht eine dabei ist wie Alina, es war einfach hundert prozentig mit ihr“ resümiert er traurig, aber keineswegs wird er die Flinte ins Korn werfen. Die Trennung erfolgt im Guten – sie sind Freunde geblieben.


„Am Schluss wird´s bunt“ in der ARD Mediathek


Alles in allem ein wunderschöner Film über einen bemerkenswerten Pensionär, der trotz allen Widrigkeiten seinen Lebensabend sinnvoll gestaltet und genießt.

„Am Schluss wird´s bunt“ ist in der ARD Mediathek zu sehen.

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