Rotary Club Bonn-Museumsmeile spendet für Verein „Leben mit Autismus“

Ein neues Fahrzeug soll die Mobilitätdes Vereins nach der Flut wiederherstellen

Ein neues Fahrzeug soll die Mobilität
des Vereins nach der Flut wiederherstellen

Mit einer Spende von 25.000 Euro will der Rotary Club Bonn-Museumsmeile dem hochwassergeschädigten Verein „Leben mit Autismus“ dabei unterstützen, ein neues Fahrzeug anzuschaffen. Vereinschef Peter Schumacher (links) und Mitarbeiterin Nadia Azouggarhe (Zweite von links) nahmen einen symbolischen VW-Bus aus den Händen von Dr. Mechthild Upgang, der Vorsitzenden des Sozialfonds, und Dr. Winfried Lehnen vom Gemeindienst des Rotary Clubs Bonn-Museumsmeile entgegen. Foto: JOST

Rheinbach. Mit einer Spende in Höhe von 25.000 Euro trägt der Rotary Club Bonn-Museumsmeile dazu bei, dass der hochwassergeschädigte Verein „Leben mit Autismus“ wieder mobil wird. Das Geld ist nämlich dafür gedacht, einen neuen Personentransporter zur Beförderung von Menschen mit Behinderungen zu den nach der Flutkatastrophe in der Region verstreuten Therapieplätzen zukommen zu lassen. Dr. Mechthild Upgang, die Vorsitzende des Sozialfonds des Rotary Clubs Bonn-Museumsmeile und Dr. Winfried Lehnen, der Gemeindienst-Beauftragte des Rotary Clubs, übergaben jetzt symbolisch einen Flower-Power-VW-Bus als Modellauto an den Geschäftsführer des Vereins, Peter Schumacher, sowie seine Mitarbeiterin Nadia Azouggarhe im inklusiven Café „Come in“ des Vereins. Upgang ließ dabei durchblicken, dass höchstwahrscheinlich noch eine weitere Spende in Höhe von 20.000 Euro aus dem Hochwasserfonds des Rotary-Districts dazukomme. „Der Antrag ist bereits gestellt, und ich bin guter Dinge, dass er auch angenommen wird.“

Mehrere Jahre Wartezeit

auf einen Therapieplatz

„Wir freuen uns ganz doll auf den neuen Bus, denn der ist für unseren Verein eine wichtige und sinnvolle Anschaffung“, bedankte sich Schumacher. Seit 2009 engagiert sich der Verein „Leben mit Autismus“ für Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung und anderen Behinderungsformen. Neben Freizeit- und Selbsthilfeangeboten betreibt der Verein auch Praxen für Autismus-Therapie in Bonn und Bad Neuenahr-Ahrweiler (Kreis Ahrweiler), seit kurzem auch das inklusive Bistro „Come in“ im ehemaligen Bahnhofsgebäude von Rheinbach. „Die Nachfrage nach Autismus-spezifischen Angeboten ist enorm hoch, da sich für Menschen aus dem Autismus-Spektrum die Teilhabe an klassischen Freizeitangeboten häufig als schwierig erweist“, erklärte Schumacher. Zudem betrage die Wartezeit auf einen Therapieplatz meist mehrere Jahre. Um die Betroffene in dieser Zeit zu unterstützen und sie aus ihrer Isolation zu holen, seien die „Angebote des Vereins zur Unterstützung im Alltag“ besonders wichtig.

Leider habe der Verein durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 seine Räumlichkeiten für Freizeit, Verwaltung und das inklusive Café in Odendorf (Gemeinde Swisttal) verloren. Darüber hinaus wurde auch die für die Therapien der Menschen wichtige Förderschule in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Kreis Ahrweiler) ebenfalls zerstört. Damit die therapiebedürftigen Menschen weiterhin ihre speziellen Behandlungen bekommen können, werden sie deshalb nun von Mitgliedern des Vereins mit einem vereinseigenen Transporter zur Therapie gefahren, hauptsächlich nach Neuwied und zur Behinderten-Werkstatt ins Brohltal, beides in einiger Entfernung in Rheinland-Pfalz gelegen. Für die behinderten Menschen seien begleitete Freizeitaktivitäten jedenfalls sehr wichtig, betonte Schumacher.

Sicherer und

zuverlässiger Transport

Leider sei jedoch der jetzige VW-Bus des Vereins sehr alt und reparaturanfällig, weshalb mit der Rotary-Spende über 25.000 Euro ein nahezu neuwertiges Fahrzeug angeschafft werden soll, das alle Sicherheitskriterien erfülle und für den Verein langfristig nutzbar sein werde, hoffen Upgang und Lehnen. „Wir hoffen, dass die Menschen mit Behinderungen damit sicher und zuverlässig zu ihren entfernt gelegenen, aber wichtigen Therapieplätzen und Freizeitaktivitäten gebracht werden können“, betonte Upgang.

Schumacher bestätigte, dass Mobilität für den Verein in der derzeitigen Situation sehr wichtig sei. Viele der Menschen aus dem Autismus-Spektrum hätten nicht nur Hab und Gut sowie gute Freunde bei der Starkregenkatastrophe verloren, sondern seien auch selbst immer noch stark traumatisiert. Mittlerweile befinde sich immerhin der Freizeitbereich des Vereins wieder im Aufbau, freute sich Schumacher. Die Johannes-Schule in Bonn, eine Freie Waldorf-Förderschule, stelle dem Verein Räumlichkeiten für Samstagsfreizeiten, Ferienfreizeit sowie für Sportangebote zur Verfügung. „Bei diesen Angeboten erleben die Betroffenen oft die einzige Möglichkeit, Kontakt zu Gleichaltrigen herzustellen und angemessenen Freizeitaktivitäten nachzugehen“, so Schumacher.