Fulminantes Kinder- und Jugend-Konzert des Fördervereins Kunst und Kultur in Wachtberg e.V.
Ein unvergesslicher Hochgenuss!

Wachtberg-Adendorf. „Wunderbar!“ „Einfach großartig!“ Der Applaus nach dem beliebten Kinder- und Jugendkonzert schien nicht enden zu wollen. Dr. Nicole Wagner, stellvertretende Vorsitzende des Vereins und selbst begeisterte Musikerin, hatte einmal mehr alles perfekt organisiert. Der prächtige Innenhof der Burg Adendorf hatte sich in einen klangvollen Konzertraum verwandelt, als am 7. September zahlreiche junge Wachtberger Musikerinnen und Musiker ihr Können präsentierten.
Das Wetter hätte kaum besser sein können; die Sonne schien vom blauen Himmel. Nur der starke Wind verwehte ab und zu die Notenblätter, obwohl Wäscheklammern sie festhalten sollten. Das aber irritierte die versierten jungen Künstler bei ihrem Spiel nicht im Geringsten.
Eröffnet wurde das Matinee-Konzert vom neu gegründeten Kinder-Chor der GGS Adendorf unter der Leitung von Bernhard Blitsch. Es war die Premiere des Chores, und mit noch etwas zögerlichen Stimmen, aber begeistert sangen die zwölf Kinder das afrikanische Lied „Si maa ma kaa“. Den Reigen der Solistinnen und Solisten begann die jüngste Teilnehmerin am Klavier: Die sechsjährige Carina Nari Scholl spielte „Lustige Begebenheiten“ des Komponisten Dimitri Kabalewsky (1904 – 1987) und ein französisches Volkslied.
Nach diesem modernen Auftakt ging es mit einem großen Sprung in die musikalische Vergangenheit, in den Barock. Die achtjährige Ella Gröne interpretierte am Klavier gekonnt die „Sonata Nr. 1 C-Dur“ in drei Sätzen von Muzio Clementi. Anschließend ging es wieder ins 20./21. Jahrhundert zurück, und zwar in den Wilden Westen mit „Wild West“ der Komponisten Kathy & David Blackwell, bezaubernd am Cello gespielt von der achtjährigen Amilia Wolf. Sie wurde am Klavier begleitet von Hyewon Lee-Scholl.
Auch Viola Hana Scholl wurde am Klavier von ihrer Mutter, H. Lee-Scholl, begleitet. Die Zehnjährige entlockte ihrer Geige flotte Töne, „Donkey Doodle“ des Komponisten William Kroll aus dem 20. Jahrhundert.
Klassisch ging es weiter mit Frédéric Chopin. Mit dem Walzer in As-Dur zeigte Lena Blum, zehn Jahre alt, sehr konzentriert ihr bewundernswertes Können am Klavier. Die neunjährige Evelina Jovasevic hatte schon bei der letzten Mitgliederversammlung von KuKiWa mit ihrem Bruder die Zuhörer mit ihrem virtuosen Spiel auf der Blockflöte verzaubert. Sie spielte „Nice N’Easy“; der Titel versprach easy, es war aber nicht leicht; nice aber war es. Ihr zwölfjähriger Bruder Radomir begleitete sie am Klavier.
Erst acht Jahre alt ist Johanna Pullen; sie hat seit drei Jahren Geigenunterricht bei Elisa Wittbrodt, die sie auch mit der Violine sowohl beim kurzen „Andatino“ von Charles-Auguste de Beriot (belgischer Violinist und Komponist) als auch bei „Oh Susanna“ begleitete. Zwischen diesen beiden Kompositionen wurde die junge Künstlerin von ihrer Mutter Gabriela Pullen am Klavier begleitet zu „The Puppet Show Op 1“ der amerikanischen Komponistin Josephine Trott.
Zu dritt wurde die „Triosonate TMV42“ von Georg Philipp Telemann interpretiert. Lena Blum, die sich vorher am Klavier bewies, und ihr zwölfjähriger Bruder David Blum spielten unglaublich überzeugend und konzertreif die vier Sätze dieses Werks auf Altblockflöten. Radomir Jovasevic am Klavier vervollständigte das Trio.
Mit dem großen Instrument Harfe gelang es Katharina Bockemühl, die Zuhörer zu begeistern. Die sechzehnjährige entlockte ihrer Harfe wunderbare Töne bei dem „Chanson dans la nuit“ von Carlos Salzedo (1885 – 1061). Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ erhielt sie schon vor drei Jahren den 1. Preis beim Harfenduo. Mit Bonns berühmtesten Sohn Ludwig van Beethoven ging das eindrucksvolle Konzert dann weiter. Mit der „Sonatine G-Dur Moderato-Romanze“ überzeugte bravourös Malte Heither am Klavier. Bei seinem schwungvollen zweiten Spiel zu vier Händen „Militärmarsch Op 51 Nr. 1“ vom österreichischen Komponisten Franz Schubert wurde der vierzehnjährige von seiner Klavierlehrerin Gabriela Pullen unterstützt.
Das Multitalent Radomir Jovasevic griff nun zur Blockflöte. Georg Philipp Telemanns „Suite in a-Moll für Altblockflöte und b.c. Air à l’Italien“ hatte er gewählt, bewies seine besondere Virtuosität und verzauberte die zahlreichen Zuhörer. Dorothee Simone begleitete ihn am Klavier. Die zwölfjährige Ming Ai Lu ließ ihre flinken Finger bei der „Sonate Op 14 Nr. 2 Allegro“ von Ludwig van Beethoven förmlich über die Tasten des Klaviers fliegen. Obwohl der heftige Wind ihre Notenblätter verwehte, ließ sich die versierte Spielerin nicht aus der Ruhe bringen und spielte, ohne zu zögern und zum Erstaunen der Zuhörer, das ganze Stück auswendig. Den Abschluss bildete erneut ein Harfenspiel. Die zwölfjährige Charlotte Böckemühl erfreute die Zuhörer kraftvoll mit „Baroque Flamenco“ der amerikanischen Komponistin Deborah Henson-Conant (geb. 1953). Charlotte hat den 1. Preis im Landeswettbewerb gewonnen und spielt seit sieben Jahren dieses Instrument.
Alle jungen Musikerinnen und Musiker wurden vom Publikum mit derart begeistertem Applaus belohnt, dass eine Zugabe erforderlich wurde. Radomir Jovasevic, der mit elf Jahren den Landesmusikwettbewerb gewonnen hat und in der Musikschule Voreifel ausgebildet wurde, ist bereits Jungstudent an der Folkwang Universität der Künste in Essen und schon in anspruchsvollen Konzerten aufgetreten. Er ließ seine Finger so flink über die Klaviertasten gleiten, dass alle Zuhörer vor Staunen den Atem anhielten. Viele an diesem Konzert beteiligte Kinder und Jugendliche werden von privaten Musikpädagogen unterrichtet, aber auch an Institutionen in den Gemeinden, wie der Musikschule Voreifel und dem VHS-Zweckverband.
Alle Zuhörer waren von den hervorragenden Leistungen beeindruckt. Es ist besonders erfreulich und alles andere als selbstverständlich, dass sich so viele junge Menschen trotz Schule und sozialer Medien dem Hobby der Musik widmen. Dafür gilt ihnen der große Dank von KuKiWa. Jeder jungen Nachwuchskünstlerin und jedem -künstler überreichte Alfred Schneider, der Vorsitzende des Vereins, in traditioneller Weise eine Sonnenblume.
Vorstandsmitglied Gabriela Freifrau von Loë, moderierte die einzelnen Darbietungen gefühlvoll und charmant wie bei allen bisherigen Kinder- und Jugendkonzerten des Vereins, die seit 2009 mit kurzen Unterbrechungen (unter anderem wegen Corona) stattfanden. Ein besonderer Dank gilt ihr und Georg Freiherr von Loë dafür, dass sie zum wiederholten Mal ihre Burgtore für KuKiWa öffneten. Dieses Matinee-Konzert war ein unvergesslicher Hochgenuss in der besonderen Atmosphäre des Innenhofs der Burg Adendorf.
Weitere Fotos zum Konzert und Informationen zu KuKiWa auf der Homepage www. Kukiwa.de