ADFC demonstriert auf der Autobahn für Radschnellwege

Eine ganz besondere Tour

Eine ganz besondere Tour

Im Rahmen einer Radtour „Auf den Spuren der Unvollendeten“ demonstrierten Teilnehmer spontan auf der Autobahn 61. Foto: ADFC

Region. Im Rahmen einer Radtour „Auf den Spuren der Unvollendeten“ demonstrierten Teilnehmer spontan auf der Autobahn 61, die seit dem 21. September Richtung Koblenz wieder für den Kfz-Verkehr freigegeben ist, für Radschnellwege. Die „Unvollendete“ ist eine Bahnstrecke von Neuss in die Eifel, die über Rheinbach und das Ahrtal durch die Eifel bis nach Frankreich führen sollte, aber nie vollendet wurde. Fertiggestellt wurde eine Teilstrecke von Liblar bis nach Dernau. Im Ahrtal wurden mehrere Tunnel für die „Unvollendete“ gebaut, in einem wurde später der Regierungsbunker untergebracht. Nach dem Stopp der Fertigstellung und dem Beginn der Demontage während der französischen Besetzung nach dem ersten Weltkrieg wurde auf dem Teilabschnitt von Liblar nach Rheinbach ein Radweg gebaut, der in den 70er Jahren der neu gebauten Autobahn 61 weichen musste. Von Liblar bis Miel und ab Rheinbach bis Ringen führt die heutige Autobahn 61 genau über die ehemalige Bahntrasse der „Unvollendeten“. Die Teilnehmer der ADFC-Radtour konnten in Rheinbach an noch sichtbaren Spuren der „Unvollendeten“ entlangradeln und machten an der Autobahnbrücke in Ollheim mit einer spontanen Demonstration auf der Autobahn darauf aufmerksam, dass viel Platz und Geld für Autobahnen für den Kfz-Verkehr verwendet wird und es für den Radverkehr seit langem kein vergleichbares Angebot mehr gibt. Bis in die 50er Jahre hinein war das Fahrrad in Deutschland das dominierende Fahrverkehrsmittel. Der Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse der „Unvollendeten“ konnte damals vermutlich als Radschnellweg angesehen werden. Wie so viele Radverkehrswege musste er dem Kfz-Verkehr weichen und erst in jüngerer Zeit wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit, aus Verkehrs- und Klimaschutzgründen den Radverkehr so zu fördern, dass sein Anteil am Gesamtverkehr zulasten des Kfz-Verkehrs steigt. Auf diese Notwendigkeit machten Teilnehmer der Radtour durch ihre Spontandemonstration auf der Autobahn aufmerksam. Ziel der Demonstration war nicht, die Autobahn 61 ganz oder teilweise zum Radschnellweg zu machen, sondern dass es Schnellwege nicht nur für den Kfz-Verkehr in Form von Autobahnen, sondern auch für den Radverkehr in Form von Radschnellverbindungen geben soll, von denen es in der Region Bonn/Rhein-Sieg derzeit keine einzige gibt.

Pressemitteilung ADFC

für den linksrheinischen Teil