Allgemeine Berichte | 03.03.2018

BUND Kreisgruppe Westerwald hatte eingeladen

Eine unsichtbare Gefahr für Vögel

Referentin Dr. Judith Förster referierte über die Gefahr von Glas für Vögel

Vogelabdruck neben Silhouette - die Vögel nehmen die unbeweglichen Silhouetten in der Regel nicht wahr. Niko Eppner

Steinebach. Jedes Jahr sterben bundesweit mindestens 18 Millionen Vögel an Fensterglasscheiben oder anderen transparenten und spiegelnden Bauelementen. Ein dramatischer Verlust, zu den weiteren Verlusten durch Pflanzengifte, Insektensterben, fehlenden Brutbiotope und mehr. Wie dies vermieden werden kann, zeigte ein Vortrag, der von der BUND-Kreisgruppe Westerwald organisiert worden war. Die Referentin Dr. Judith Förster vom BUND Nordrhein-Westfalen betreut ein Projekt zur Vogelsicherheit an Glas. Sie zeigte an vielen praktischen Beispielen wie Bauwerke mit Glasflächen so gestaltet werden können, dass Vögel sie als Hindernis erkennen und ausweichen. Dazu müssen die Glasflächen zum Beispiel mit 5 mm dünnen vertikalen bunten Farbstreifen in einem Abstand von maximal 10 cm markiert werden. Als einfachste Lösung bietet sich das Spannen von Schnüren im gleichen Abstand vor der Fensterscheibe an. Das Aufkleben von Silhouetten ist keine Lösung – jedenfalls nicht, wenn Abstände von mehr als 10 cm gelassen werden. Vögel nehmen diese schlichtweg nicht als abschreckende Gefahr wahr, weil sie sich nicht bewegen, und weichen demzufolge auch nicht aus. Bei Neubauten appellierte die Expertin, sollten Architekten und Bauherren direkt zu „vogelsicherem“ Glas greifen. Hier sind besonders die öffentlichen Bauträger als Vorbild gefordert. Als einfach, kostengünstig und pädagogisch sinnvoll wird das Bemalen der Fensterscheiben an Schulen und Kindergärten empfohlen. An manchen anderen öffentlichen Gebäuden wäre gleichfalls eine künstlerische Gestaltung denkbar. Bei selbstdesignten Mustern müssen nur wenige Kriterien beachtet werden.

Ein nachahmenswertes Projekt läuft zurzeit in verschiedenen Kommunen in NRW. Dort werden gläserne „Bushäuschen“ mit Vogelschutzfolien beklebt. Auch hier wäre im Westerwald eine Gestaltung etwa im Rahmen des Kunstunterrichtes denkbar. Vielleicht greifen die Kommunen als Schulträger mit den Schulen den Vorschlag auf, wünscht sich der BUND. Zu wenig Einsatz sieht die Expertin bei den Genehmigungsbehörden, wenn Bauwerke mit viel Glas in ökologisch vielfältiger Umgebung gebaut werden. Behörden und Bauherrn sollten sich immer an den bereits bestehenden guten Beispielen orientieren, wozu im BUND NRW eine umfangreiche Sammlung vorliegt.

Der BUND im Westerwald fordert eine Verbesserung im Vogelschutz gerade in der ländlichen Umgebung. Mit Rat und Tat steht Frau Dr. Förster gerne zur Verfügung, E-Mail: judith.foerster@bund.net oder glas.vogelschutz@bund.net.

Vogelabdruck neben Silhouette - die Vögel nehmen die unbeweglichen Silhouetten in der Regel nicht wahr. Foto: Niko Eppner

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Dr. Axel Ritter : Im Zusammenhang mit dem geplanten Abriss der St. Pius-Kirche ist der Urheberschutz zu beachten, der 70 Jahre nach dem Tod des Architekten Stefan Leuer gilt, der 1979 gestorben ist! Der Urheberschutz gilt...
  • Hans Meyer: Wie gehabt ist auch Ihre nächste Stammtischbekundung. Dummerweise wird Grünstrom zu 4-8 cent/kWh geliefert. An den 30 cent/kWh-Strompreisen aus der Steckdose verdienen massiv die Netzbetreiber. Nur mal...
  • Michael Krah: Ausgerechnet jene haben "wichtige Akzente" gesetzt,deren ideologische Politik für die Zustände im Land die Hauptverantwortung trägt.Die fast höchsten Energiepreise der Welt,der weitreichende Verlust der...

Zeitumstellung – sinnvoll oder überflüssig?

  • Pro Sommerzeit: leider bietet dieses Quiz nur die Option, zwischen dauerhafter Normalzeit (Winterzeit) oder wechselnder Zeitumstellung zu wählen. Die meisten Menschen würden wohl mit einer Abschaffung dauerhafte Sommerzeit implizieren und diese auch befürworten.
Imageanzeige
Daueranzeige
Betriebselektriker (m/w/d) Mechatroniker (m/w/d) Industriemechaniker (m/w/d) Produktionsmitarbeiter
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Oktober 2025
Stellenanzeige Fahrer
Anzeige zu Video Wero
Anzeige Lagerverkauf
Sven Plöger Vortrag
Titelanzeige
Empfohlene Artikel

Kreis Ahrweiler. Erste Hilfe Kurse sind jedem bekannt, doch was ist ein „Letzte Hilfe Kurs“? Die meisten Menschen wünschen sich, die letzte Lebensphase zu Hause, im Kreise vertrauter Menschen, zu verbringen. Damit dies möglich ist, sind Schwerkranke und Sterbende aber auf die Unterstützung anderer angewiesen. „Letzte Hilfe Kurse“ möchten das Wissen um Sterbebegleitung, das in unserer Gesellschaft...

Weiterlesen

Hachenburg. Regelmäßig erwarten die schönsten Radstrecken und echte Geheimtipps in und um den Hachenburger Westerwald die Radwanderfreunde bei den geführten Radtouren. Hierbei steht das gemeinsame Erlebnis und der Genuss der Bewegung in der Natur im Vordergrund.

Weiterlesen

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Durch den Tod eines nahestehenden Menschen überkommen Trauernde Emotionen wie Zweifel, Angst, Wut, Ohnmacht, Schuld und Verlassen sein. Sie sind oft sehr verletzlich oder haben das Gefühl, in einer anderen Welt zu leben als alle um sie herum. So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden sind sie in der Art und der Dauer des Trauerns.

Weiterlesen

Weitere Artikel
Imageanzeige
Dauerauftrag 2025
Anzeige Kundendienst
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0443#
Kirmes in Miesenheim
Azubi Forstwirt-/in (m/w/d)
Heimat aktiv erleben
"Wenn aus Morgen plötzlich heute wird"
Anzeige KW 41