Kolpingfamilie St. Martin
Eintauchen in die Stadtgeschichte
Besichtigung des Stadtarchivs von Lahnstein
Lahnstein. In die Geschichte der Stadt „tauchten“ Mitglieder und Interessierte mit der Kolpingfamilie St. Martin ein. Im Rahmen der katholischen Erwachsenenbildung stand die Besichtigung des Stadtarchivs von Lahnstein auf dem Programm. Hier zeigte sich der Archivar, Bernd Geil, als Koryphäe seines Faches. So wurde den Teilnehmern mit dem Oberlahnsteiner Schöffenbuch von 1367 bis 1564 das älteste, im Archiv vorhandene Buch präsentiert. Es war nicht einfach, die Sütterlinschrift zu entziffern. Im Untergeschoss des Hauses Kaiserplatz 1, wo auch die städtische Bücherei, eine Kindertagesstätte und die Volkshochschule untergebracht sind, lagern alte, gebundene Zeitungen, von der „Rhein-Post“ über „Lahnsteiner Leben“ bis zum „Rhein-Lahn-Kurier“, „BLICK aktuell“ und der „Rhein-Lahn-Zeitung“. Man sah in Anmelde-, Heirats- Standesamts- und Stockbücher. In besonderen Ausstellungen werden derzeit die Geschichte des Brückengeldes und des Notgeldes in Lahnstein gezeigt. Außerdem gibt es viele Bilder und Akten über den Bau der Lahn-Fußgängerbrücken. Das Archiv ist ein Veto gegen den Zahn der Zeit, ein starkes Stück wichtiger Erinnerungskultur für die einstmals selbstständigen Städte Ober- und Niederlahnstein. Der Blick hinter die Kulissen führte auch in den mit 19 Grad beheizten Magazinraum, wo unter anderem Vermächtnisse von noch existierenden oder bereits untergegangenen Vereine lagern, Fotoalben von Schuljahrgängen oder auch Vermächtnisse bekannter Lahnsteiner Bürgerinnen und Bürger. So wurde unter anderem ein Buch mit seltenen Lahnstein-Postkarten in Augenschein genommen. Bernd Geil zeigte auch Fotos aus dem kirchlichen Leben von St. Martin und St. Barbara. Er erklärte anschaulich die verschiedensten Archivierungsmethoden, von der Papierform über den Mikrofilm bis zur Computerdatei. „Bei den Zeugnissen der Vergangenheit, den vielen Schätzen und Schätzchen könnte man Stunden verbringen“, meinte Klaus-Michael Kauers aus der Besuchergruppe. Die Zeit bei den vielen Erinnerungen verging wie im Fluge.