Rot-weißes Narrengeschwader nahm Bürgermeister Klasen in Gewahrsam
Erfolgreicher Sturm auf die städtische Bastille
Polch. Kurz vor dem erwarteten Sturm der Polcher Karnevalisten auf die städtische Bastille, hieß es für Schultheiß Gerd Klasen eine funktionierende Abwehrstrategie zu entwickeln. Dies zusammen mit seinen bediensteten Schreibtisch-Vasallen, die sich dazu mit ihrem Chef im „Oval Office“ der betagten Verwaltungsbastion trafen. Hier wurde zur Stärkung der Abwehrkräfte zunächst einem leckeren Fingerfood und reichlich Karnevalsbrause zugesprochen, bevor man sich in der Folge an die vielversprechend positionierten Konfettikanonen in der obersten Etage des Anwesens begab. Kurz darauf rückte wie erwartet die Streitmacht der Karnevalisten unter Führung von Zar Gerhard und Zarin Claudia an, deren Überlegenheit sich von Beginn an durch die große Anzahl ihrer kampfeslustigen Mitstreiter herauskristallisierte.
Doch das erste Bombardement mit hundertfach gezündeten Feuerwerkskörpern, ließen die tapfer ausharrenden Stadtverwalter noch unbeeindruckt über sich ergehen. Erst als das närrische Feuer das Ausmaß eines scheinbaren Höllengewitters annahm, ergaben sich die Belagerten in ihr Schicksal. Zwar konnten sie noch eine deftige Salve aus ihrer gut bestückten Konfettibatterie auf die Angreifer abfeuern, doch entpuppte sich dies schnell als untauglicher Versuch zur Verteidigung ihrer Bastion. „Wir geben jetzt auf“, schallte der Ausruf von Bürgermeister Klasen über den vorgelagerten Marktplatz, auf dem sich neben der rot-weißen Schwadron von Angreifern viele Hundert Schaulustige eingefunden hatten. Die erlebten jetzt das Eindringen der Gardisten, Funken und närrischen Würdenträger ins Gebäude, den Letztgenannte im geübten Laufschritt über die historische Treppe zelebrierten. Hier schwenkte Gerd Klasen gleichzeitig eine riesige weiße Fahne, die seine Aufgabe gegenüber den Angreifern zunächst optisch dokumentierte. Die Übergabe der Rathausschlüssel war danach nur noch eine reine Formsache, zu der vom Protokoller der Narrenstreitmacht die obligatorischen 11 Paragrafen der Machtübernahme verlesen wurden. Resümee: Ein buntes Narrenspektakel der Spitzenklasse, das jungen und gestandenen Jecken einmal mehr großen Spaß bereitete. TE