Sportkreistag Ahrweiler: Auch der Sport steht im Kreis nach der Flut vor großen Herausforderungen

„Es ist erschreckend,wie weit es noch nicht ist“

„Es ist erschreckend,
wie weit es noch nicht ist“

Fritz Langenhorst wurde als Vorsitzender des Sportkreises Ahrweiler einstimmig wiedergewählt. Foto: DU

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Unter großer Beteiligung von Vorstands- und Vereinsmitgliedern der Sport-treibenden Vereine des Sportkreises Ahrweiler fand kürzlich der Sportkreistag Ahrweiler statt. Der Begrüßung durch den Sportkreisvorsitzenden Fritz Langenhorst folgten Grußworte von Peter Diewald (1. Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler), Horst Gies (MdL und Kreisbeigeordneter) sowie von Monika Sauer, Präsidentin des Sportbund Rheinland. Peter Diewald dankte den vielen Flut-betroffenen Vereinen des Ahrtals für ihr Engagement, den Mitgliedern und vor allem den Kindern und Jugendlichen trotz der schweren Umstände nach der Flut weiterhin Sportmöglichkeiten anzubieten. „Sechs von sieben Sportstätten in der Kreisstadt sind zerstört, nur eine Sporthalle blieb übrig. Wir werden Zeit brauchen, um wieder alles im gleichen Umfang zur Verfügung zu stellen“, betonte Diewald.

Dank an die Vereine

Auch Horst Gies dankte den Vereinen für ihre Leistungen, die den Bürgerinnen und Bürgern des Kreises direkt zugutekommen. In den mittlerweile offiziell festgehaltenen, rund 3.000 Nach-Flut-Maßnahmen im Ahrtal, würden auch die Sportstätten einen entsprechenden Raum einnehmen, so Gies. Davon, dass noch viel zu tun ist, konnte sich Monika Sauer vor Ort im Apollinarsstadions sowie an den HTC-Tennisplätzen selbst überzeugen. „Es ist erschreckend, wie weit es noch nicht ist“, resümierte Sauer. Welche Hürden die Sportvereine beim Neuaufbau nehmen müssen, skizzierte die stellvertretende Geschäftsführerin des Sportbundes Rheinland, Susanne Weber. So müssten beispielsweise Aspekte wie Hochwasserschutz, Baurecht und Finanzielles in Einklang gebracht werden. Ein weiteres Problem sei die Tatsache, dass es kaum Bebauungspläne für die Sportflächen des Ahrtals geben würde.

Insgesamt 45

zerstörte Sportstätten

Fritz Langenhorst blickte dann auf die vergangenen drei Jahre zurück, die von Corona und Flutkatastrophe geprägt waren. Zahlreiche Sport-Events mussten wegen der Pandemie ausfallen, die Flut richtete verheerende Schäden an. Von Sinzig über Bad Bodendorf, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Walporzheim, Dernau, Mayschoß, Altenahr bis hin nach Antweiler – insgesamt 45 Sportstätten wurden im Ahrtal zerstört. Dank des „Sonderprogramm Baumaßnahmen“ des Landessportbund bis 75.000 Euro sowie mit einem kleineren Programm bis 10.000 Euro konnte bereits vielen Vereinen geholfen werden. Hinzu kam die Bezuschussung beim Kauf von Sportgeräten, wie beispielsweise Fußballtore für Kleinspielfelder. Fritz Langenhorst betonte zudem auch die Wichtigkeit der Schwimmbäder für die hiesige Sportlandschaft. „Ein Hallenbad hatten wir im Kreis Ahrweiler – das ist einfach zu wenig. Es muss unsere Aufgab sein, immer wieder auf diesen Mangel hinzuweisen. Unsere Kinder müssen im Grundschulalter schwimmen können, bzw. es erlernen, aber leider bleiben viele auf der Strecke“, so Langenhorst.

Auszeichnungen für Gianfranco Di Francesco und Gerd Treffer

Bei der anschließenden Wahl des Vorsitzenden des Sportkreises Ahrweiler sowie dessen Stellvertreter wurden Fritz Langenhorst und Ralph Schulze einstimmig wiedergewählt. Darüber hinaus bot die Versammlung die Möglichkeit, besondere Ehrungen vorzunehmen. So wurde Gianfranco Di Francesco mit der bronzenen Ehrennadel des Sportbundes Rheinland für sein Engagement im Bereich des Seniorensports ausgezeichnet. Gerd Treffer erhielt für seinen hohen Einsatz im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit – auch und besonders nach der Flutkatastrophe – die silberne Ehrennadel des Sportbundes Rheinland.