Mehrwegbechersystem erhält Umweltzeichen

FairCup mit Blauem Engel ausgezeichnet

FairCup mit Blauem Engel ausgezeichnet

Quelle: fair-cup.de

Berlin. (überregional) Das Startup „FairCup“ erhält als erstes Unternehmen den Blauen Engel für sein Mehrwegbechersystem. Begonnen hatte FairCup als Schülerprojekt einer berufsbildenden Schule in Göttingen. Mittlerweile ist das Unternehmen in ganz Deutschland verbreitet. Ziel des Blauen Engel für ressourcenschonende Mehrwegbechersysteme (DE-UZ 210) ist es, den Verbrauch von Einwegbechern zu verringern und umweltverträgliche Mehrwegbechersysteme zu etablieren.

Einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zufolge werden pro Jahr im Außer-Haus-Verkauf 2,8 Milliarden Einwegbecher jährlich für Heißgetränke genutzt, davon 1,7 Milliarden Pappbecher. Die Folge: Immer mehr weggeworfene Einwegbecher verschmutzen öffentliche Plätze, Straßen und die Natur. Das Littering, also das achtlose Wegwerfen der Abfälle im öffentlichen Raum, belastet unsere Umwelt. Die Menge des Abfalls in den Städten kostet die Kommunen viel Aufwand und Geld. Außerdem werden für Einwegbecher wertvolle Ressourcen wie Holz und Kunststoff sowie Wasser und Energie benötigt. Dem steht eine Nutzungsdauer von vielleicht fünfzehn Minuten gegenüber.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Einwegbecher sind vor allem in Städten ein wachsendes Umweltproblem. Auch der Ressourceneinsatz ist beträchtlich: Einwegbecher werden nur 15 Minuten genutzt, müssen aber immer wieder neu aus Frischfaserpapier hergestellt werden. FairCup zeigt mit seiner Mehrweglösung, dass umweltfreundlicher Konsum auch beim Kaffee möglich ist, ohne das To-Go-Lebensgefühl aufzugeben.“

Das Startup FairCup entstand 2016 auf Initiative der Lehrerin Sibylle Meyer und ihren damaligen Schülerinnen und Schülern der berufsbildenden Schule II in Göttingen. Die Besonderheit bei den FairCup-Bechern ist, dass sie ganz einfach in Leergutautomaten in beteiligten Supermärkten zurückgegeben werden können. Der Automaten-Partner von FairCup hat schon jetzt 30.000 Standorte, Tests laufen aktuell in ausgewählten Supermärkten in Göttingen und Hildesheim. Neben Heiß-und Kaltgetränken eignen sich die Becher auch für Speisen wie etwa Salate.

Die Kriterien des Blauen Engel für Mehrwegbecher beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als auch an die Anbieter. Bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel müssen unter anderem umwelt- und gesundheitsbelastende Materialien vermieden werden. Ausgeschlossen sind beispielsweise Melaminharze und Polycarbonat-Kunststoffe, die Bisphenol A freisetzen können. Um das Abfallaufkommen nicht zu erhöhen, müssen die Becher ein werkstoffliches Recycling ermöglichen. Dies bedeutet, dass Kunststoffbecher nur aus sortenreinem Kunststoff ohne Beschichtung mit anderen Materialien hergestellt werden dürfen. Außerdem müssen die Becher langlebig sein und eine Lebensdauer von mindestens 500 Spülzyklen aufweisen. Ökobilanzielle Rechnungen aus einer aktuellen UBA-Studie zur Reduzierung von Einwegkaffeebechern zeigen, dass die Häufigkeit der Wiederverwendung der Becher ein wichtiges Kriterium zur Umweltentlastung darstellt.

Weiterhin muss für den Blauen Engel ein Pfand auf Becher und Deckel gefordert werden. Am Ende der Lebensdauer müssen Becher und Deckel zurückgenommen und recycelt werden. Die Anbieter müssen sich überdies verpflichten, die „Guten Regeln“ für den Heißgetränke-Ausschank einzuhalten: Kundinnen und Kunden soll entweder immer erst der Mehrwegbecher und -deckel angeboten werden oder kundeneigene Becher befüllt werden. Weiterhin müssen die Mehrwegbechersystem-Anbieter nachweisen, dass ihr Logistikkonzept zur ökologischen Optimierung von Transportwegen und von Transportfahrzeugen beiträgt.

Mehr zu den Vergabekriterien erfahren Sie unter https://www.blauer-engel.de/de/produktwelt/gewerbe-kommune/reusable-cup-systems

Mehr zu FairCup erfahren Sie hier: https://fair-cup.de/

Die Studie des UBA zur Reduzierung von Einwegkaffeebechern gibt es hier zum Download: www.umweltbundesamt.de/publikationen/oekologische-bedeutung-einweggetraenkebecher

Pressemitteilung Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit