VDI - Mittelrheinischer Bezirksverein
Förderpreisverleihung während Mitgliederversammlung
Koblenz. Die diesjährige Mitgliederversammlung des VDI Mittelrheinischer Bezirksverein e.V. im food hotel in Neuwied hatte ein gut gefülltes Programm. Denn neben Wiederwahlen, Kassenbericht und Ehrungen von langjährigen Mitgliedern wurde der VDI-Förderpreis für herausragende ingenieurwissenschaftliche Abschlussarbeiten an vier Hochschulabsolventen verliehen und zum Schluss fesselte Christian Tesch die Zuhörerschaft mit seinem Vortrag über die Entwicklung einer vereinseigenen App.
Mitgliederzahl stabil und Vorstand bestätigt
Der Vorsitzende, Dr. Thomas Kinsky, konnte gleich zu Anfang eine erfreuliche Mitteilung machen. Denn trotz eines unter Corona-Bedingungen schwierigen Jahres ist die Mitgliederzahl des VDI Mittelrheinischer Bezirksverein mit über 1300 Personen stabil geblieben.
Bei den Wahlen wurde der bisherige Vorstand komplett bestätigt. Michael Schröder, bisher gemeinsam mit Hans-Joachim Boltersdorf Kassenprüfer, trat nicht zur Wiederwahl an; das Amt wird von Max Lautenbach weitergeführt. Die Förderung der Kinder und Jugendlichen mit dem „VDIni-Club“ und den „Zukunftspiloten“ erhält mit Karin Peiter und Beate Schumacher im Team neuen Schwung. Prof. Wolfgang Slowak hat als Vertrauensmann der Ingenieurhilfe an die Zuhörer appelliert, keine Scheu zu zeigen, in einer Notsituation um Unterstützung zu bitten und hat dabei besonders Kollegen angesprochen, die möglicherweise von der Katastrophe im Ahrtal betroffen sind.
VDI-Förderpreis
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Förderpreisverleihung aus der Hand des Vorsitzenden an vier Absolventen der Hochschule Koblenz, die mit hervorragenden Abschlussarbeiten bewiesen haben, welch innovativer Forscher- und Entwicklergeist in der Region vorhanden ist:
Fußgänger- und Radfahrerbrücke in Koblenz. Johannes Bohlke M.Eng. ging der Frage nach, wie man die rechtsrheinischen, höher liegenden Stadtteile von Koblenz für Fußgänger und Radfahrer attraktiv an die Pfaffendorfer Brücke und somit an die Innenstadt anbinden kann. Heraus kamen drei verschiedene Entwürfe als Stahl-, Schrägseil- oder Fachwerkbrücke. In die Planung wurde die bestehende Teufelstreppe integriert sowie Anforderungen an das Weltkulturerbe berücksichtigt.
Erdbebenberechnungen in verschiedenen Verfahren. Magdalena Schoberer M.Eng. errechnete die Erdbebensicherheit eines beispielhaften Bürogebäudes in Massivbauweise. Mit unterschiedlichem Ansatz der Bauwerkssteifigkeit hat sie das Gebäude in zwei verschiedenen Berechnungsmethoden untersucht: im vereinfachten und im multimodalen Verfahren. Dabei konnte sie nachweisen, dass die unterschiedlichen Ansätze sowie die Auswahl der Berechnungsmethode erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit mit sich bringen.
Datenbrillen am Arbeitsplatz. Jakob Tenholt B.Sc. hat untersucht, inwiefern Mitarbeiter in ihrer körperlichen Sicherheit beeinträchtigt sind, wenn sie an ihrem Arbeitsplatz anstatt mit Tablets oder Monitor mit Datenbrillen arbeiten. Er kam zu dem Ergebnis, dass der Gleichgewichtssinn durch das Tragen einer Datenbrille nur wenig beeinflusst wird, weshalb die Gefahr zu stolpern oder zu stürzen sehr gering ist. Nach seiner Studie ist daher eine Datenbrille ein verträgliches Arbeitsmittel.
Wasserstoff für die Verwendung in Asphaltmischanlagen. Dominik Czeicke M.Sc. hat in Kooperation mit der Firma Benninghoven erforscht, ob in Asphaltmischanlagen Wasserstoff als Energieträger verwendet werden kann. Vor dem Mischen müssen die Materialien in einer Trommel getrocknet werden, die bisher mit fossilen Brennstoffen beheizt wird. Die Studie hat ergeben, dass der Einsatz von umweltfreundlicherem Wasserstoff als Energieträger technisch möglich, bisher aber durch hohe Herstell-, Transport- und Speicherkosten noch unwirtschaftlich ist. Geeignete Förderprogramme ebnen jedoch den Weg für Pilotprojekte.
VDI-App hat sich bewährt
Der VDI Mittelrheinische Bezirksverein hat vor zwei Jahren mit der Verwendung einer vereinseigenen App Neuland betreten. Doch hat sich dieser Schritt bewährt, denn die Mitglieder und interessierten Gäste können dadurch schnell und übersichtlich über Veranstaltungen und Neuigkeiten informiert werden. Möglich wurde die App durch die Kooperation mit der Firma CubeFour GmbH, die die App programmiert hat. Welche Herausforderungen damit verbunden waren und welche Vorteile der Verein mit der App hat, darüber berichtete der CubeFour-Geschäftsführer Christian Tesch sehr informativ und kurzweilig, bevor der Abend mit dem gemeinsamen Abendessen seinen Abschluss fand.Pressemitteilung des
VDI
Der Vorstand des VDI Mittelrheinischer Bezirksverein e.V. mit seinen Arbeitskreisleitern wurde bei der Mitgliederversammlung komplett bestätigt. Vlnr: Werner Schumacher (stellv. Vorsitzender), Thomas Dreier, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Slowak, Jörg Hillen, Torsten Buchstäber, Hans Neffgen, Carsten Müller, Karin Peiter, Bastian Schüller (Schriftführer), Martin Füllsack (Schatzmeister), Dr.-Ing. Meinolf Gerstkamp, Dr. Thomas Kinsky (Vorsitzender).
Die Förderpreisverleihung für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten fand im Anschluss an die Mitgliederversammlung des VDI Mittelrheinischer Bezirksverein e.V. im food hotel statt. Der Vorsitzende Dr. Thomas Kinsky (ganz rechts) überreichte den Preisträgern ihre Urkunden und einen Geldbetrag von jeweils 300 Euro. V.l. Jakob Tenholt B.Sc., Dominik Czeicke M.Sc., Magdalena Schoberer M.Eng. und Johannes Bohlke .Eng.Fotos: VDI
