Bei Kundgebung auf dem Koblenzer Bahnhofsvorplatz Oberbürgermeister David Langner kritisiert

Friedliche Demo von 4.500 Klimaschützern

„Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr unsere Zukunft klaut“ riefen Kinder und Jugendliche beim Umzug

24.09.2019 - 13:45

Koblenz. Mit fast 4.500 Teilnehmern war die Demonstration für den Klimaschutz eine der größten in Koblenz. Lediglich der Protest gegen den rechten Kongress im Januar 2017 hatte mehr als 5.000 Teilnehmer. „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr unsere Zukunft klaut“, stand nicht nur auf Bannern der Bewegung „Fridays for Future“, sondern riefen bei dem Umzug quer durch Koblenz lautstark Kindern, Jugendliche und auch Erwachsene. Mitgeführt wurden tausende Transparente, Banner und Plakate mit den bekannten Forderungen für den Klimaschutz.

Um fünf vor 12 Uhr, was auch auf den Klimaschutz projiziert wurde, begann vor der Demo eine Kundgebung auf dem Vorplatz des Koblenzer Hauptbahnhofs. Hier reisten viele Klimaschützer per Zug an, aber auch Parkplätze waren zu diesem Zeitpunkt in Koblenz absolute Mangelware und der Verkehr in der Innenstadt kam zeitweise wegen des über einen Kilometer langen Demozugs fast zum Erliegen.


Klimanotstand für Koblenz


Egbert Bialk, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Koblenz, attestierte den Demonstranten: „Ihr seid die neue Bewegung, Ihr macht Druck auf die Politik und wir schaffen das, wenn Jung und Alt mit den Umweltverbänden zusammenstehen.“ Der Redner verwies auch auf die Stadtratssitzung am Donnerstag, 26. September, wo über die Verhängung des Klimanotstands für Koblenz entschieden werden soll. Bialk animierte, die Ausrufung des Klimanotstands zu unterstützen, und es ist dafür schon eine Demo angemeldet. Greenpeace Mitglied Maximilian Schmorleiz führte aus, dass nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit für den Klimaschutz demonstriert werde. Er kritisierte die zu hohe Erderwärmung und nannte die Folgen an. Die Jugend müsse sich für den Erhalt eines lebenswerten Umfelds in Koblenz einsetzen. „Oberbürgermeister Herr Langner, wieso verbessern Sie den Antrag, den Ihre eigene Partei unterstützt bis zur Unkenntlichkeit? Unterstützen Sie doch endlich den Antrag zum Klimanotstand in Koblenz“, forderte Maximilian Schmorleiz.

SPD-Stadträtin und Landtagsabgeordnete Dr. Anna Köbberling durfte nur kurz kontern, da die Organisatoren von Friday for Future ihr das Mikrofon wegnahmen, weil keine parteilichen Redner zugelassen wurden: „David Langner hat das Ziel, diesen Antrag ökologisch zu überholen und nicht zu verwässern“, unterstrich Dr. Anna Köbberling.


Die Polizei zieht ein positives Fazit.


Versammlungsleiterin Rieke Post erklärte gegenüber Blick aktuell: „Wir sind als Friday for Future in Koblenz eine freie Gruppe mit 15 Menschen, die aktiv sind und das hier mit den Gewerkschaften regelmäßig organisieren.“ Begleitet von Polizeibeamten zu Fuß und mit Dienstwagen setzte sich der Demonstrationszug, angeführt von der Koblenzer Samba-Percussion-Gruppe Piri und beendet von zahlreichen Bürgern mit Fahrrädern, in Bewegung. Vom Hauptbahnhof aus ging es in die City und Altstadt und Ende war auf dem Reichenspergerplatz.

Dazu schrieb Polizei-Hauptkommissar Lars Brummer in der Pressemeldung: „Nach der Abschlusskundgebung löste sich die Versammlung gegen 15 Uhr wieder auf. Die Polizei zieht ein positives Fazit. Die Versammlungsteilnehmer demonstrierten sehr friedlich und es kam zu keinerlei Zwischenfällen. Zeitweise musste der Verkehr in der Koblenzer Innenstadt umgeleitet werden. Aber auch hier kam es zu keinen größeren Problemen.“ HEP

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
29.09.2019 10:36 Uhr
Wally

„Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr unsere Zukunft klaut“ ist leider eine Verdrehung der Tatsachen.
Das was die Schüler unter Anleitung von Erwachsenen hier Dr. Anna Köbberling , denen man eigentlich mehr Souveränität und Weitsicht zutrauen sollte, zur Hysterie treiben wie trotzige, ungehorsame Kleinkinder, wird uns alle ökonomisch auf die Verliererstraße bringen. Und damit haben wir uns allen dann die Zukunft geklaut. Es gab im Leben nie schwarz oder weiß und das sollte man eigentlich in der Schule lernen.



26.09.2019 07:58 Uhr
Uwe Klasen

„Fridays for Future“ – Ist dies nicht auch eine Form von Kindesmissbrauch?--- Mittlerweile scheint sich eine Gegenbewegung, „Fridays for Hubraum“, zu Formieren. Was als Scherz gestartet ist, hat mittlerweile mehrere hunderttausend Mitglieder auf Facebook, offensichtlich sammelt sich die Mehrheit derjenigen die Freitags arbeiten müssen, anstatt zu hüpfen und die der Propaganda aus der gleichgeschalteten Medienlandschaft (sogenannte Qualitätsmedien) überdrüssig sind!



25.09.2019 21:00 Uhr
Wally

„Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr unsere Zukunft klaut“ riefen Kinder und Jugendliche beim Umzug
Interessant ist hier die Umkehr der Ursache, die dort nämlich so rufen gefährden Arbeitsplätz und ganze Wirtschaftsstrukturen und beklauen sich deshalb selbst zu die Zukunft. Sie sorgen dafür der Bundesregierung eine willkommene Gelegenheit zu bieten, sich eine neue Steuerquelle zu erschließen. Noch unverhohlener lassen sich die selben Demonstranten täglich mit dem Auto der Eltern zur Schule fahren. Das ist ein schönes Bubenstück, durch diese Aktion das Einkommen der Eltern zu reduzieren. Ich empfehle den Eltern das Taschengeld ihrer Kinder die bei solchen Demos mitlaufen, genau um den Betrag zu kürzen den sie zukünftig an Strom, Treibstoff und Heizenergie mehr aufwenden.



25.09.2019 12:43 Uhr
juergen mueller

Bialk macht das, was sein Amt von ihm fordert, er am Besten kann. Alles was mit unserem KLIMA zu tun hat, auszuschlachten, egal, ob es sinnvoll ist oder nicht. Denken ist da Nebensache. Hauptsache, die grüne Chemie stimmt. Klimanotstand könnte zum Unwort 2019 werden. Deutschland, ein Land des Notstandes. Neben Sozialnotstand, Wohnungsnotstand, Steuernotstand, Gerechtigkeitsnotstand und Verstandsnotstand nun auch noch ein Klimanotstand. Es wird mal wieder etwas gebraucht als Rechtfertigung dafür, dass man sich mit der Thematik zumindest beschäftigt, nicht vergessend, hierbei sein eigenes Ego in den Vordergrund zu stellen. Vergessen hierbei wird offensichtlich, dass alles was man fordert auch umsetzbar und vor allem finanzierbar sein muss. Und genau daran fehlt es in den vergangenen Jahrzehnten in KOBLENZ in Bezug auf den Klimawandel, von einer notwendigen Einsicht mal ganz abgesehen.



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service