Bei Kundgebung auf dem Koblenzer Bahnhofsvorplatz Oberbürgermeister David Langner kritisiert

Friedliche Demo von 4.500 Klimaschützern

Friedliche Demo von 4.500 Klimaschützern

Die Organisatoren um Versammlungsleiterin Rieke Post (2. v. r.) erklärten, warum sie Anna Köbberling (r.) das Mikrofon wegnahmen.Fotos: HEP

Friedliche Demo von 4.500 Klimaschützern

Schon bei der Kundgebung am Hauptbahnhof präsentierte Schüler Spruchbänder und Plakate.

Friedliche Demo von 4.500 Klimaschützern

Auch viele ältere Mitbürger beteiligten sich an der Klimaschutz Demo.

Friedliche Demo von 4.500 Klimaschützern

Versammlungsleiterin Rieke Post forderte zu einer friedlichen Demo auf und das hatte Erfolg.

Friedliche Demo von 4.500 Klimaschützern

Besondere Aufmerksamkeit zog diese Demo Teilnehmerin auf sich.

Koblenz. Mit fast 4.500 Teilnehmern war die Demonstration für den Klimaschutz eine der größten in Koblenz. Lediglich der Protest gegen den rechten Kongress im Januar 2017 hatte mehr als 5.000 Teilnehmer. „Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr unsere Zukunft klaut“, stand nicht nur auf Bannern der Bewegung „Fridays for Future“, sondern riefen bei dem Umzug quer durch Koblenz lautstark Kindern, Jugendliche und auch Erwachsene. Mitgeführt wurden tausende Transparente, Banner und Plakate mit den bekannten Forderungen für den Klimaschutz.

Um fünf vor 12 Uhr, was auch auf den Klimaschutz projiziert wurde, begann vor der Demo eine Kundgebung auf dem Vorplatz des Koblenzer Hauptbahnhofs. Hier reisten viele Klimaschützer per Zug an, aber auch Parkplätze waren zu diesem Zeitpunkt in Koblenz absolute Mangelware und der Verkehr in der Innenstadt kam zeitweise wegen des über einen Kilometer langen Demozugs fast zum Erliegen.

Klimanotstand für Koblenz

Egbert Bialk, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Koblenz, attestierte den Demonstranten: „Ihr seid die neue Bewegung, Ihr macht Druck auf die Politik und wir schaffen das, wenn Jung und Alt mit den Umweltverbänden zusammenstehen.“ Der Redner verwies auch auf die Stadtratssitzung am Donnerstag, 26. September, wo über die Verhängung des Klimanotstands für Koblenz entschieden werden soll. Bialk animierte, die Ausrufung des Klimanotstands zu unterstützen, und es ist dafür schon eine Demo angemeldet. Greenpeace Mitglied Maximilian Schmorleiz führte aus, dass nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit für den Klimaschutz demonstriert werde. Er kritisierte die zu hohe Erderwärmung und nannte die Folgen an. Die Jugend müsse sich für den Erhalt eines lebenswerten Umfelds in Koblenz einsetzen. „Oberbürgermeister Herr Langner, wieso verbessern Sie den Antrag, den Ihre eigene Partei unterstützt bis zur Unkenntlichkeit? Unterstützen Sie doch endlich den Antrag zum Klimanotstand in Koblenz“, forderte Maximilian Schmorleiz.

SPD-Stadträtin und Landtagsabgeordnete Dr. Anna Köbberling durfte nur kurz kontern, da die Organisatoren von Friday for Future ihr das Mikrofon wegnahmen, weil keine parteilichen Redner zugelassen wurden: „David Langner hat das Ziel, diesen Antrag ökologisch zu überholen und nicht zu verwässern“, unterstrich Dr. Anna Köbberling.

Die Polizei zieht ein positives Fazit.

Versammlungsleiterin Rieke Post erklärte gegenüber Blick aktuell: „Wir sind als Friday for Future in Koblenz eine freie Gruppe mit 15 Menschen, die aktiv sind und das hier mit den Gewerkschaften regelmäßig organisieren.“ Begleitet von Polizeibeamten zu Fuß und mit Dienstwagen setzte sich der Demonstrationszug, angeführt von der Koblenzer Samba-Percussion-Gruppe Piri und beendet von zahlreichen Bürgern mit Fahrrädern, in Bewegung. Vom Hauptbahnhof aus ging es in die City und Altstadt und Ende war auf dem Reichenspergerplatz.

Dazu schrieb Polizei-Hauptkommissar Lars Brummer in der Pressemeldung: „Nach der Abschlusskundgebung löste sich die Versammlung gegen 15 Uhr wieder auf. Die Polizei zieht ein positives Fazit. Die Versammlungsteilnehmer demonstrierten sehr friedlich und es kam zu keinerlei Zwischenfällen. Zeitweise musste der Verkehr in der Koblenzer Innenstadt umgeleitet werden. Aber auch hier kam es zu keinen größeren Problemen.“