BUND gedenkt mit Mahnwache der Katastrophe

Fukushima auch nachzehn Jahren noch hochgefährlich

Fukushima auch nach
zehn Jahren noch hochgefährlich

Die Mahnwache des BUND am Löhrrondell.Foto: privat

Koblenz. Am 11. März um 17 Uhr hat der BUND Koblenz am Löhrrondell eine Mahnwache zum Jahrestag von Fukushima veranstaltet. Zehn Jahre ist es bereits her, dass es zu einem verheerenden Erdbeben mit anschließendem Tsunami kam. Mehrere Atomreaktoren im japanischen Fukushima wurden dadurch so massiv beschädigt, dass es in drei der sechs Reaktoren zur Kernschmelze kam. Weite Teile des Landes wurden radioaktiv verseucht, fast 20. 000 Menschen verloren durch das Erdbeben und den Tsunami ihr Leben. Knapp eine halbe Millionen Menschen mussten wegen des sogenannten Super-GAUs, der Reaktorkatastrophe mit Kernschmelze, ihre Heimat verlassen. Die Zahl der Krebstoten und Erkrankungen durch die radioaktive Strahlung, selbst bei Kindern, wird nicht bekannt gegeben.

Um den Opfern und Betroffenen zu gedenken und solidarische Grüße nach Japan zu senden, hat der BUND Koblenz am 11. März um 17 Uhr zu einer Mahnwache aufgerufen. Zusammen mit den Koblenzer Bürger*innen wurde einem Bericht gelauscht, der die Ausmaße von Atomkraft damals wie heute deutlich machte: „Nach Tschernobyl und Fukushima wurden in Deutschland die meisten Atomkraftwerke nach und nach stillgelegt, aber in Japan, den USA und Frankreich sind noch viele Atomkraftwerke am Netz – ein unverantwortliches Risiko“, verkündet Egbert Bialk, Vorsitzender des BUND Koblenz bei der Mahnwache. Zudem las er auch einen Brief von Kazuhiko Kobayashi vor, einem japanischen Rentner, der ein Hilfsprojekt für Kinder aus Fukushima organisiert. Anschließend konnte der BUND eine stattliche Summe an Spenden für die Kinder aus Fukushima sammeln.

Spätestens durch Fukushima ist eines klar geworden: Atomenergie ist keinesfalls klimafreundlich und obendrein noch eine große Gefahr für die Gesundheit. Vor diesem Hintergrund fordert der BUND Landesverband Rheinland-Pfalz die Landespolitik auf, die Energiewende beherzt voranzubringen. „Wir brauchen einen schnellen Umstieg auf 100 Prozent Erneuerbare Energien“, betont BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub. „Dies erreichen wir nur, wenn wir Wind- und Solarenergie zügigausbauen und außerdem unseren Energieverbrauch deutlich senken. Eine neue Landesregierung muss sich daran messen lassen, wie sie entsprechende Maßnahmen voranbringt.“

Der Atomausstieg in Deutschland soll zwar 2022 im Wesentlichen vollzogen sein, doch auch in dieser Zeit kann es noch zu gefährlichen Unfällen kommen. Außerdem werden in Lingen und Gronau Atomfabriken zur Brennstoffherstellung weiter betrieben. Auch diese müssten stillgelegt werden, fordert der BUND. Völlig ungelöst bleibt das Problem der Endlagerung. Pressemitteilung des

BUND Regionalbüro Koblenz