Schüler der Realschule plus und Fachoberschule Mendig polieren die Stolpersteine in Niedermendig
Gegen das Vergessen!

Mendig. 85 Jahre nach der Reichspogromnacht, in der am 09. November 1938 deutschlandweit Synagogen niedergebrannt, Geschäfte zerschlagen, jüdische Menschen gedemütigt, misshandelt, verschleppt und ermordet wurden, liegt die Verantwortung, Jugendlichen die Menschenverachtung des Terrorregimes der Nationalsozialisten vor Augen zu führen und sie vor den aktuellen antisemitischen Strömungen zu schützen, auch in der schulischen Bildung.
Das gelingt durch Aufklärung über Unrecht, Hass und Zerstörung, die die Schule seit Jahren auch mit der Putzaktion der Stolpersteine in Niedermendig leistet. Die Putzpatenschaft, welche die Schulgemeinschaft im Jahr 2014 übernommen hat, bietet jungen Menschen die Möglichkeit, Geschichte vor der Haustür zu erleben und eindringlich zu erfahren, wozu Ausgrenzung, Anfeindung und Rassismus im schlimmsten Fall führen können. Zu Recht darf die Schule stolz darauf sein, dass jedes Jahr Schülerinnen und Schüler freiwillig das mühsame Putzen der Messingtafeln bei Wind und Wetter durchführen. Schließlich sollen zum 9. November die Stolpersteine wieder glänzen und die Namen der Mendiger Opfer erneut gut lesbar sein, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen.
Ein besonderer Dank geht an den Bürgermeister der Stadt Mendig, Hans Peter Ammel, für seine persönliche Begleitung der Aktion. Er sprach den Jugendlichen im Namen der Stadt Mendig seine Anerkennung aus und fügte dem Dank einen McDonald’s Gutschein für die fleißigen Saubermädchen und -jungen bei. Selbstverständlich wurde diese Wertschätzung für den freiwilligen Einsatz nicht erwartet, aber mit großer Freude entgegengenommen. Weiter dankt die Schule dem Blumenhaus Geilen, dass es auch in diesem Jahr wieder Blumen gespendet hat, mit denen die Steine anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht zusätzlich geschmückt werden konnten.

Die Stolpersteine in Niedermendig erstrahlen wieder.