Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V. zur aktuellen Erntesituation

Getreideernte mit unterdurchschnittlichen Erträgen

Getreideernte mit unterdurchschnittlichen Erträgen

Die Getreideernte in diesem Jahr fällt qualitativ gut aber von der Menge her eher gering aus. Foto: Pixabay

Koblenz. Die Getreideernte 2020 ist weitgehend abgeschlossen. Aufgrund der Erntemengen und der Preissituation gibt es keinen Grund zur Freude. Lediglich die Qualitäten sind je nach Region zufriedenstellend bis sehr gut. Dies trifft auf fast alle Getreidearten zu. Mit nicht einmal 170 Euro pro Tonne Winterweizen können die landwirtschaftlichen Betriebe nicht zufrieden sein. Die Braugerste leidet unter dem geringen Bierabsatz, der in 2020 vor allem der Corona-Situation geschuldet ist. Das über längere Zeit fehlende, beziehungsweise reduzierte Gastronomieangebot führte zu einem Nachfrageeinbruch beim Malz und bei der Braugerste. Dadurch konnte sich die Gerste preislich nicht vom Weizen absetzen und wird zurzeit unter Wert vermarktet. Die Kulturart, die in diesem Jahr überraschte, ist der Winterraps. Gegenüber dem Vorjahr hat er keine weiteren Einbußen zu verzeichnen und auch die Ölgehalte sind mit bis zu 45 Prozent als überraschend gut zu bezeichnen. Auch hier können Erzeugerpreise um 360 Euro pro Tonne die Landwirte nicht zufriedenstellen.

Die Futterbaubetriebe leiden am meisten unter der Trockenheit und der aktuellen Hitze. Aufgrund des viel zu trockenen Frühjahrs und den fehlenden Futterreserven aus den letzten beiden Jahren sind die viehhaltenden Betriebe in aller Regel nicht in der Lage die notwendige Futterbasis für ihre Tiere zu schaffen. Die Folge sind die Abstockung von Tieren, beziehungsweise der Zukauf von Futtermitteln. Beide Optionen sind schlecht – sie führen zu geringeren Erlösen oder höheren Kosten und damit zu einem wirtschaftlichen Schaden für die betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe. Viele Landwirte setzen auf den Herbst, wenngleich die augenblickliche Trockenheit dem Mais stark zusetzt. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau fordert die Futternutzung von Zwischenfrüchten und Untersaaten auf ÖVF-Flächen. Aber auch hierfür ist dringend Regen notwendig, ansonsten haben die Futterbaubetriebe keine Chance die fehlenden Erntemengen zu kompensieren.

Pressemitteilung Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V.