RKK Gala im Haus Horchheimer Höhe

Goldener Narr feierlich verliehen

Goldener Narr feierlich verliehen

Die beiden Preisträger Katarina Barley und Jean Pütz (4. u. 5. v. l.) im Kreis ihrer Laudatoren und des RKK-Vorstands BSB

Goldener Narr feierlich verliehen

Laudator für Katarina Barley: Staatsminister Roger Lewentz

Koblenz-Horchheim. Im Rahmen der diesjährigen RKK-Gala im „Haus Horchheimer Höhe“ verlieh der Karnevals- und Fastnachtsverband „Rheinische Karnevals-Korporationen e.V.“ jetzt zum vierten Mal den „Goldenen Narr“. Die Auszeichnung, die prominente Personen für ihr Engagement im und für den Karneval ehren soll, ging in der Kategorie „Politik und Wirtschaft“ an Dr. Katarina Barley, Generalsekretärin der SPD, und in der Kategorie „Brauchtum und Tradition“ an den Wissenschaftsjournalisten und Fernsehmoderator Jean Pütz. In seinen einleitenden Worten betonte RKK-Präsident Hans Mayer die Bedeutung des in Koblenz ansässigen Verbandes für seine mehr als eintausend Mitgliedsvereine und stellte Jugendarbeit und Brauchtumspflege als seine wichtigsten Aufgaben heraus.

Als gewandter Moderator führte RKK-Pressesprecher Frank Ackermann mit Humor und guter Laune durch das Programm des Gala-Abends. Der Edel Connection Live-Partyband unter Leitung von Guido Klöckner oblag die musikalische Umrahmung der Veranstaltung. Staatsminister Roger Lewentz, Vorsitzender des SPD-Landesverbandes, hielt als Vorjahres-Preisträger des „Goldenen Narren“ die Laudatio auf Katarina Barley (geb. 1968 in Köln), eine gute Freundin und langjährige Wegbegleiterin, wie er sagte. Er stellte „der hübschen Frau, die gerne lacht“ und seit 1994 Mitglied der SPD ist, charakterliche Bestnoten aus. Mit etlichen „Barley“-Zitaten gewürzt, beleuchtete er im Schnelldurchlauf die fundierte Ausbildung der promovierten Juristin und ihren, von vielen eindrucksvollen Stationen geprägten Werdegang. Als begnadete Rock ‚n‘ Roll-Tänzerin werde Barley zudem auf dem oftmals rutschigen politischen Parkett gut unterwegs sein und als verdiente „Goldene Närrin“ nun das Zepter in Berlin schwingen, zeigte er sich überzeugt. Wenn der Humor in der Politik künftig wieder einmal mit ihr durchgehe, werde sie auf den „Goldenen Narren“ verweisen und sagen: „Ich bin Rheinländerin, ich darf das!“, bedankte sich die frisch gekürte Preisträgerin für die Auszeichnung. Jean Pütz wurde von dem medienbekannten Willi Ostermann-Interpreten, dem Kölner Moderator Peter Schmitz-Hellwing mit einer Laudatio der besonderen Art geehrt. Sie war gestaltet wie ein Gespräch unter Männern bei einem Glas Bier. Der 1936 in Köln geborene, immer noch jugendlich wirkende Wissenschaftsjournalist saß mit auf der Bühne, während der Lobredner einen Rückblick auf sein bewegtes und bewegendes Leben hielt. Mit Pütz‘ wiederholten Einwürfen „aber eines will ich noch sagen“ wurde daraus eine runde Geschichte. Als er von seinen Erinnerungen erzählte an den schlimmen Phosphor-Bombenangriff auf die Stadt Köln im Jahr 1943, brach dem Deutsch-Luxemburger die Stimme. Seine Familie und er gehörten zu der Handvoll Menschen von 60 insgesamt, die im Kellersystem der väterlichen Brauerei überlebten. Dieses Erlebnis habe ihn so werden lassen, wie er heute ist. Seinen Berufswunsch „Journalist“ erfüllte ihm 1970 der Westdeutsche Rundfunk mit einer Festanstellung. Dort war der studierte Mathematiker und Physiker auf Lehramt Redakteur, Autor, Moderator und später auch Produzent. In vielen Sendereihen bereitete er mit stets kritischem Blick Themen wie Energie, Elektronik oder Digitaltechnik auf, um Naturwissenschaft und Technik „den normalen Menschen zu zeigen“. 1974 ging die von ihm entwickelte Elektronik-Bastelsendung „Hobbythek“ an den Start. Drei Jahrzehnte lang erklärte er den Zuschauern, wie man Käse macht, Bier braut oder Reinigungsmittel herstellt.. Schon ab 1972 stieg Pütz zu einem der erfolgreichsten deutschen Buchautoren auf: Er schrieb und veröffentlichte 80 Bücher.

„Ich bin ein Glücksvogel gewesen“ kommentierte er seinen Lebenslauf. Das pralle Leben und die Liebe, „vor allem die für den Fastelavend“ habe er immer genossen.

Das Karnevalsgen stamme von seinem Vater, der nämlich „Kölner Jungfrau“ gewesen sei, als er geboren wurde. Der Galaabend um die feierliche Verleihung des „Goldenen Narren“ wurde von zwei Unterhaltungs-Einlagen begleitet. Der mehrfache Kleinkunstpreisträger „Marcelini“ führte eine Reihe amüsanter und verblüffender Zaubertricks vor. Großen Applaus erhielt auch die stimmgewaltige Sängerin „Chris Ellis“. Die gebürtige Belgierin, wohnhaft in Bad Ems, feierte international große Bühnenerfolge, vor allem in den 1970er-Jahren als Sängerin des Duos „Ann und Andy“, dessen bekanntester Hit der „Zigeunerwagen“ war. Mit Tanz zur Musik von „Edel Connection“ und Gesprächen in lockerer Runde klang der bunt gestaltete RKK-Galaabend schließlich aus.