Cordula Grün, die Green Barrels und die Grüne Tonne – das passt zusammen
„Hej Elberskirch, wat bes dau su scheen!“
Ein fünfstündiges Programm mit vielen Höhepunkten begeisterte – Friedhelm Blaum und Andreé Merten erhalten den Pegasus-Orden

Helferskirchen. Helferskirchen stand am Wochenende total unter grünem Einfluss, denn der Elferrat „Die Grüne Tonne“ hatte zur großen Kappensitzung in die Sonnenberghalle eingeladen, zudem entwickelte sich der Karnevalshit „Cordula Grün“ zum Partykracher des Abends. Moderator Ralf Plöger konnte sich über eine proppenvolle Sonnenberghalle freuen, ihm war die Vorfreude auf das folgende Programm bereits bei der Begrüßung merklich anzusehen. Er erinnerte auch an Hans Rosenthal aus dem „Dalli Dalli Quiz“ der 70er Jahre, als er nach den meisten Auftritten „Das war...“ rief, und die Besucher lauthals „Spitze!“ antworteten. Anschließend sprang Ralf Plöger fast einen Meter hoch in die Luft, das war mal eine etwas andere Art der Belohnung für die Aktiven auf der Bühne.
Fester Bestandteil der Kappensitzung ist der Fanfarenzug aus Staudt, der bereits beim Einmarsch karnevalistische Stimmung verbreitete. Mit einem Medley der besten Karnevalshits aus Köln, zum Beispiel „Echte Fründe stonn zusamme“ und „Hey Kölle“ startete die Party des Jahres in „Elberskirch“. Danach betraten die befreuneten Karnevalisten aus Wirges die Bühne, angeführt vom Kinderprinzenpaar Zoe I. und Emanuele I. Die Tanzgruppe der Blauen Funken aus Wirges beeindruckte mit ihrem schönen Garde- und Showtanz.
„Pfarrer Fuchs“ outete sich als totaler Fan von Katharina Kasper, der Heiligen aus Dernbach. Er hatte sogar das Lied „Rucki Zucki“ sogar auf Katharina Kasper umgedichtet, und der ganze Saal sang den Refrain mit. Zudem machte Pfarrer Fuchs so seine Witzchen über das Klosterleben der Nonnen in und außerhalb der Mauern.
Flotter Tanz auf grünem Parkett
Die Showtanzgruppe „Wir Wällers“ aus Ötzingen wirbelte anschließend über die Bühne, das Motto des Tanzes „Zirkus – Manege frei“ passte genau zu ihrem Tanz, die erste Rakete wurde von Ralf Plöger gezündet. Umjubelt betrat anschließend die Abordnung des Karnevalsvereins aus Meudt den Saal. Das Dreigestirn bestehend aus Bauer, Jungfrau und Prinz überbrachte die närrischen Grüße aus Meudt, zur Untermalung wurden einige Lieder gemeinsam gesungen.
Die hübschen Mädchen der Gruppe „Goldflash“ aus Helferskirchen rissen die Zuschauer von den Sitzen, da sie auf Rollschuhen die Bühne betraten, und einen schwierigen Showtanz vorführten, dabei auch Rock’n’Roll-Einlagen. Manche brechen sich schon beim normalen Rock’n’Roll fast die Beine, aber auf Rollschuhen? Großer Beifall, eine Zugabe und „Spitze“ von Ralf Plöger waren ein Zeichen der großen Anerkennung. Trotzdem fiel ein Schatten auf den gefeierten Auftritt von „Goldflash“, da ihre Trainerin Nicole Gomber diese Aufgabe nicht mehr ausüben kann. Wie es sich gehört, flossen beim Abschied von Nicole Gomber Tränen, es gab Blumen, Sekt und verdienten Jubel um die Trainerin. Wie es mit „Goldflash“ weitergeht, steht noch in den Sternen.
Von bärtigen Männern und alternden Frauen
Ute Müller befasste sich in ihrer Rede mit den Problemen des Älterwerdens und ihrer Ehe. Im Mittelpunkt stand dabei ihr fünfzigster Geburtstag, der ihr viele Sorgen bereitete. Hatte sie sich früher mit Nivea und Creme 21 eingecremt, hat sie heute stets eine große Packung Voltaren forte griffparat. Ute Müller fand auch die geschniegelten Männer mit Bart fürchterlich, denn früher haben die Männer mit Bart selbst ein Haus aus Holz gebaut, heute gehen die Bartmänner zum Rossmann und kaufen sich Kokosöl zur Bartpflege, sowie vegane Creme für ihre Haut und Hände. Männer hätten häufig Unkraut im Gesicht, während sie untenrum glatt rasiert wären. Die nächste „Rakete“ war für Ute Müller fällig.
Bei jeder Sitzung der „Grünen Tonne“ ist der Auftritt der „Green Barrels“ ein absoluter Höhepunkt. Den fünf strammen Jungs gelingt es Jahr für Jahr, die Bühne zu rocken und den Saal zum Toben zu bringen. Sie performten dieses Mal „Hulapalu“ von Gabalier, „Für de Iwigkeit“ von den Räubern und natürlich „Cordula Grün“, der Monsterhit des Jahres von Josh. Es gab niemanden mehr im Saal, den es auf den Stühlen hielt, im Sinne des Wortes ging es über Tische und Bänke.
Nach der Pause von 2 x 11 Minuten zog der Elferrat aus Wirges mitsamt der Tanzgruppe „Amazonen“ auf die Bühne, die mit ihrem sehr anmutig anzuschauenden Gardetanz die Zuschauer begeisterten. Anschließend verlieh Ralf Plöger den begehrten Pegasus-Orden an zwei sehr verdiente Mitglieder aus Helferskirchen, nämlich an Friedhelm Blaum und Andreé Merten.
Achim Münz vom Niederwerth klagte sein Leid mit den Errungenschaften des Internets als „Computer Nerd“. Eine Bauchlandung erlitt Achim, als er in „Kowwelenz“ auf der „Lierstroß“ Freunde wie bei Facebook finden wollte. Tatsächlich fand er vier „Follower“, die ihm folgten: zwei Polizisten, ein Therapeut und ein Psychiater. Die „Sun Dancers“ aus Ebernhahn boten mit dem getanzten „Lebendigen Schachbrett“ einen optischen und tänzerischen Höhepunkt des Abends. Ehefrauen und Freundinnen des Elferrates der „Grünen Tonne“, die sich „Lappedudler“ nennen, bewiesen ebenfalls ihr künstlerisches Talent, als ein wahres Inferno an Trommelfeuer über die Halle hereinbrach. Da saß jeder Schlag, exakt ausgeführt, immer im Einklang mit den anderen.
Marlenes Kohlsuppenbumbes
Ohne die anderen schmälern zu wollen, war Bernd Opitz als Hausfrau „Marlene Jaschke“ der Knaller des Abends. „Marlene“ spielte mit dem Publikum, suchte sich immer wieder „Opfer“ aus, die dann nicht wussten, wie ihnen geschah. So machte Marlene mal wieder ein Kohlsuppendiät, dabei sei sie vor sich selbst weggelaufen, als ihr mitten im Aldi ein „Kohlsuppenbumbes“ entfleuchte. „Eine Hand voll Dollar“ war dann das Motto des Showtanzes des Männerballetts der Itzinger „Fohr Dancers“, die den Saal mit tollkühnen akrobatischen Sprung- und Wurfaktionen zum Beben brachten.
Vor dem großen Finale hatten die „Green Barrels“ nochmals die Gelegenheit, das Partyvolk auf hohe Betriebstemperatur zu rocken. Mit „Piraten“ von Kasalla und „Polka, Polka, Polka“ von Brings folgte ein furioses Ende einer großartigen Sitzung der „Grünen Tonne“. Doch halt, die Besucher forderten so lange nach „Cordula Grün“, bis die Jungs natürlich auch diesen Wunsch erfüllten. Zum guten Schluss bat Ralf Plöger alle Aktiven auf die Bühne, um mit ihnen gemeinsam die Nationalhymne von Helferskirchen zu singen: „Hej Elberskirch, wat bes dau su scheen“, frei umgetextet nach dem Hit „Hej Kölle“ von den Höhnern. Mit dieser Liebeserklärung an ihren Ort endete eine prachtvolle Sitzung, so wie man es seit Jahren gewohnt ist.

Die „Lappedudler“ trommelten, was das Zeug hielt.

Die „Fohr Dancers“ bei einer prächtigen Hebung



Die „Sun Dancers“ feuerten aus allen Rohren.

Friedhelm Blaum (li.) und Andree Merten (re.) erhielten den Pegasus-Orden.

„Goldflash“ verabschiedete ihre Trainerin Nicole Gomber (hinten links).