Kostümschau in der alten Druckerei- „Heinz Degen Alaaf“

Im Gedenken an ein großes Karnevals-Original

04.02.2018 - 09:00

Sinzig. Diese Ausstellung ist einfach genial. Ein närrischer Volltreffer und eine Schau mit viel Nostalgie und Erinnerungseffekten. „Heinz Degen Alaaf“ heißt die Kostümschau in der alten Druckerei, die kürzlich eröffnet wurde.

Heinz Degen war über Jahrzehnte lang fester Bestandteil des großen Sinziger Veilchendienstagszuges. Seine fantasievollen und aufwendigen Kostümkonstruktionen sorgten stets für Spannung. Ob Dreigestirn Barbarossa oder Känguru. Die Sinziger Zuschauer warteten jedes Jahr gespannt darauf, was sich Degen als neueste Kreation ausgedacht hat. Der große Sinziger Karnevalist mit seinem schier unbegrenzten Ideenreichtum wird künftig nicht mehr dabei sein. Doch just zum Andenken an das 2017 verstorbene Sinziger Karnevalsoriginal wurde nun noch einmal einen Teil seiner fantasiereichen Verkleidungen gezeigt. Rund 25 seiner fast 60 Kostüme sind in der alten Druckerei zu sehen. Das Bürgerforum hat gemeinsam mit den Närrischen Buben diese Ausstellung auf die Beine gestellt. Und so wurde die alte Druckerei zur Narrhalla. Der Spielmannszug Freiweg sorgte für die Karnevalsmusik und auch das Sinziger Prinzenpaar Prinz Jörg I und Sentiaca Margarete I waren trotz eines ganz eng gestrickten Terminplans vorbeigekommen.

Bei der Begrüßung brachte es Bürgerforums-Vorsitzender Manfred Ruch wohl auf den Punkt: “Wenn Heinz Degen das Geschehen nun im Narrenhimmel verfolgt, dann wird er mit Sicherheit ein Freudentränchen wegdrücken“, so Ruch. Auch für viele der Gäste bei einer Vernissage war die Ausstellung mit Degens Kostümen eine kleine nostalgische Zeitreise mit viel emotionalem Grundgehalt. Viele erinnerten sich an die Kostüme, die ihnen oft seit Jahrzehnten im Gedächtnis geblieben sind. Dazu tragen auch zwei Video-Endlosschleifen bei, die Claudia Flück von Foto Flück zusammengestellt hat. Zum einen sind auf einem Fernseher alle Kostümauftritte von Degen während der Karnevalszüge der letzten Jahrzehnte zu sehen. Zum zweiten werden Fotos des Karnevalszuges 1968 per Beamer projiziert, der ja genau 50 Jahre zurückliegt. Und viele Sinziger erkannten sich wieder. Man bleibt stehen, klafft und erinnert sich. Ein Effekt, den die Macher der Ausstellung durchaus beabsichtigt hatten. „Das ist ein absoluter Knüller“, waren sich Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron und auch Wirtschaftsfördererin Maike Gausmann-Vollrath bei der Ausstellungseröffnung sicher und einig. Ob das Ausstellungsgeschehen auch zum Publikumsmagneten taugt, wird sich an den kommenden Wochenenden zeigen. Denn am 3. und 4. Februar ist die Ausstellung ebenso von jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet wie am Samstag, 10. Februar, und Sonntag, 11. Februar.

Die Ausstellung alleine wird aber nicht das Ende der Präsentation der Kostüme von Heinz Degen sein. Denn beim großen kommenden Veilchendienstagzug hat das Bürgerforum eine ganz spezielle Fußgruppe geplant. Alle Kostüme von Heinz Degen werden noch mal im Einsatz beim Straßenkarneval, für die sie ja gemacht worden, zu sehen sein. In der Fußgruppe sind noch ganz wenige Plätze frei. Man sollte also ganz schnell Kontakt mit dem Bürgerforum aufnehmen. Da Heinz Degen ein eher zierlicher Karnevalist war, sind Jungs und Mädels mit Gardemaß und auch staatse Kerls - also XXL-Jecken - zum Auftragen der Kostüme leider nicht geeignet. Nach dem Einsatz der Kostüme am Veilchendienstagzug werden sie in den Fundus denn „Närrichen Buben“ übergehen. Ehrengast des Abends war Marlene Degen.

Die Witwe des Vollblut-Karnevalisten trug gemeinsam mit Claudia Thelen eigentlich „Schuld“ an dieser Ausstellung. Denn in Gesprächen hatten sie zunächst die Idee entwickelt.

Die fand im Vorstand des Bürgerforums begeisterte Zustimmung und auch die Närrischen Buben waren schnell mit im Boot. „Das ist einfach Sinzig und Sinziger Karnevals pur, besser geht’s nicht“, zeigte sich Bürgerforums Chef Manfred Ruch mit dem ersten Ausstellungswochenende sehr zufrieden. Guten Anklang fand vor allem zu Beginn auch am Samstagmorgen der erste Karnevals-Flohmarkt in der „alten Druckerei“. BL

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