Bei Jahresabschlussgespräch über effektive Arbeit im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz informiert

Im Mordfall Straten arbeitet die Kripo weiter

Beamte haben jetzt sieben Elektroschockpistolen Taser und bekommen bald iPhone und Tablets

27.12.2018 - 14:37

Koblenz. Der Mord von Michael Straten auf dem Koblenzer Hauptfriedhof beschäftigt weiterhin die Kriminalpolizei. Auch neun Monate nach der brutalen Tat sind von ursprünglich 30 noch immer zehn Beamte in der Sonderkommission, die insgesamt 1750 Spuren und Hinweise abarbeitet. Das wurde mitgeteilt beim Jahresabschlussgespräch im Koblenzer Polizeipräsidium wo Präsident Karlheinz Maron. Vize Jürgen Süs, Verwaltungschef Peter Wilkesmann, Oberkommissar Thomas Wagner und Pressesprechern Claudia Müller die Medienvertreter informierten und Fragen beantworteten.

Jedoch schränkte Jürgen Süs ein: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zu den Ermittlungsergebnissen im Mordfall Straten nichts sagen.“ Präsident Maron fügte hinzu: „Der Fall lässt auch die Kollegen nicht kalt. Vielleicht müssen wir nur einen langen Atem haben bei den Ermittlungen.“ Es ist übrigens der einzige noch unaufgeklärte Mordfall im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz, mit dem sich die Beamten derzeit noch beschäftigen. Denn Tötungen sind im nördlichen Rheinland-Pfalz meist Beziehungstaten, die schnell aufgeklärt sind, sagte Süs.


Viel Positives bei der Polizei


Es gibt aber auch viel Positives bei der Polizei. Der Spruch: „Haben wir immer so gemacht und haben wir noch nie anderes gemacht“, gilt hier nicht. Denn endlich wird die Polizei auch mit iPhones und Tablets ausgestattet. 2020/21 sollen dann im Präsidiumsbereich 1250 digitale Geräte für eine bessere Kommunikation der Beamten untereinander und auch mit dem Bürger im Einsatz sein. So sind dann über eine besondere Maske Anzeigen online möglich. Und Daten von Verkehrsunfällen werden direkt vor Ort per Tablet aufgenommen und im Zentralrechner gespeichert. Ferner haben die Beamten seit drei Wochen sieben neue Waffen: den Taser. Mit dieser Elektroschockpistole werden zwei mit Drähten verbundene Projektile auf die Haut geschossen. „Das ist so schmerzhaft, dass die getroffene Person während des Stromstoßes für fünf Sekunden handlungsunfähig ist. Das reicht meist, um einen Randalierer zu fixieren. Danach ist der betroffene sofort wieder handlungsfähig und es gibt keinerlei Nachwirkungen wie zum Beispiel bei Pfefferspray oder Schlagstock“, erläuterte Oberkommissar Thomas Wagner von der Polizeiinspektion Koblenz1 und fügte hinzu, dass vor dem Taser-Einsatz erst gewarnt wird: „Meist reicht das schon. Bisher haben wir den Taser nicht eingesetzt aber sechs Mal erfolgreich gewarnt.“

Um 143 soll die Zahl der Mitarbeiter im Präsidiumsbereich aufgestockt werden. Derzeit gibt es 2522, davon 1750 bei der Schutzpolizei, 384 bei der Kripo und 388 in der Verwaltung.

Apropos Verwaltung: Hier sind beim Schichtdienst neue Modelle vorgesehen und von Vertrautem wird sich verabschiedet, erläuterte Verwaltungschef Peter Wilkesmann und weiter: „Wechseldienste sind schlimm für Gesundheit. Der Nachtdienst ist der ungesundeste, war aber immer der Längste. Wir haben für die Beamten eine Verantwortung, denn eine unaufgeregte Polizei wird in unruhigeren Zeiten immer wichtiger.“


Mehr Präsenz und präventive Maßnahmen


Aber auch Aufregungen in der Bevölkerung will die Polizei einiges entgegensetzen: Mehr Präsenz und präventive Maßnahmen. So gab es bisher 297 polizeiliche Einsätze in der Großsiedlung Neuendorf, meist Sachbeschädigungen wie zum Beispiel neun Mülltonnenbrände oder auch Androhungen von Straftaten. „Es gibt aber keine Kontinuität von Straftaten, sondern einen Rückgang“, unterstrich Süs. Exakte Zahlen für 2018 kann Präsident Maron noch nicht geben, jedoch: „Es gibt wohl wie im Vorjahr etwa 45.000 Verkehrsunfälle mit einem deutlichen Rückgang der tödlich Verletzten. Bei 20 Prozent registrieren wir Unfallflucht, davon werden 40 Prozent aufgeklärt.“ Durch E-Bikes seien Senioren zu Risikogruppen geworden, aber auch Fahrten unter Alkohol und Drogen nehmen zu. Rasant steigende Zahlen quer durch die Altersschichten sieht die Polizei bei der Ablenkung durchs Handy.  

Auf dem Weihnachtsmarkt und anderen Großveranstaltungen wie zum Beispiel Rhein in Flammen habe die Polizei die Sicherheitslage durch deutliche Präsenz auch optisch verbessert. Durch Präventionsmaßnahmen wie zum Beispiel 50 Vorträge vor allem für Senioren, gingen die Wohnungseinbrüche zurück und an Schulen wird den Jugendlichen Medienkompetenz vermittelt, vor allem gegen Cyberkriminalität. HEP

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

B 42 Kestert - Verkehrsunfall mit schwerverletztem Kradfahrer

Montabaur. Ein 37-jähriger Kradfahrer befuhr die B42 aus Richtung Kamp-Bornhofen in Richtung Kestert und übersah, vermutlich bei einem versuchten Überholmanöver, den entgegenkommenden Kastenwagen. Wahrscheinlich versuchte er noch zu bremsen und wieder auf seine Fahrspur zu gelangen. Hier verlor er die Kontrolle über sein Krad und stürzte. Der Fahrer rutschte rechtsseitig gegen bzw. unter den Kastenwagen. mehr...

Einbruch in Getränkemarkt

Andernach. Im Zeitraum vom 26. April 18:30 Uhr, bis 27. April 8:50 Uhr, kam es in einem Getränkemarkt in der Koblenzer Straße, in Andernach zu einem Einbruch. Der/die unbekannte(n) Täter brachen die Vordertüre auf und verschaffte(n) sich so Zugang zum Markt. Hier entwendete(n) er/sie mehrere dutzend Packungen Zigaretten sowie Bargeld. Der/die Täter flüchtete(n) über die Straße Scheidsgasse. Hinweise... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Sachbeschädigung eines Bauzaunes

Sachbeschädigung eines Bauzaunes

Nister. Im Zeitraum zwischen dem 26. April, 18 Uhr und dem 27. April, 7 Uhr wurden im Industriegebiet „Zum Drahtzug“ in Nister zwei Elemente eines Bauzauns durch bislang unbekannte Tatpersonen beschädigt, sowie umgebogen. mehr...

Wohnzimmerscheibe eingeworfen - Zeugenaufruf

Wohnzimmerscheibe eingeworfen - Zeugenaufruf

St. Katharinen. Am frühen Morgen des 27. April zwischen 00:20 Uhr und 06:30 Uhr, warf ein bislang unbekannter Täter die rückwärtige Wohnzimmerscheibe eines Einfamilienhauses in der Hummelsberger Straße in Sankt Katharinen ein. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Anonym:
Ich begrüße das Urteil ebenso und ja, ich kenne die Dame hier persönlich und nein, ich habe nie gegen sie gewettert. ABER ihre Anhänger sollten auch einmal die Augen öffnen! Sie sei ja immer so transparent und wenn man helfen durfte, ging es im Sommer NUR um die Bewässerung der Außenanlage zur Straße...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Claudia Krahe-Abel:
Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden! Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service