Bendorf feiert 50 Jahre Weihnachtsmarkt
Jubiläum im Lichterglanz
Bendorf. Es war dieses ganz bestimmte Geräusch, das in Bendorf am vergangenen Wochenende die Vorweihnachtszeit ankündigte. Ein leises, weiches Knirschen unter den Stiefelsohlen. Kein harter Asphalt, kein kühles Kopfsteinpflaster, sondern der nach Harz duftende Boden eines Waldes mitten in der Stadt. Wer von Freitag bis Sonntag den Kirchplatz vor der St. Medardus-Kirche betrat, ließ die Hektik des Alltags am Eingangstor zurück.
In diesem Jahr lag jedoch eine besondere Spannung in der Luft. Als Bürgermeister Christoph Mohr am Freitagabend das Mikrofon ergriff, blickte er nicht nur in zahlreiche erwartungsvolle Gesichter, sondern auch zurück auf ein halbes Jahrhundert Geschichte. Zum 50. Mal verwandelte sich die Innenstadt in eine einzigartige Kulisse aus Tannen und Lichtern. Schon bevor der Stadtchef sprach, sorgten die Schülerinnen und Schüler der Theodor-Heuss-Schule und der Medardus Grundschule für den ersten Gänsehautmoment. Ihre musikalische Darbietung stimmte die Stadt am Freitagnachmittag perfekt auf das Festwochenende ein.
Ein Fest des Friedensin unruhigen Zeiten
Dass Lichterglanz und Glühwein in heutigen Zeiten keine Selbstverständlichkeit sind, machte der offizielle Teil der Eröffnung deutlich. Bevor die Tassen klirrten, wurde es still auf dem Kirchplatz. In seiner Ansprache erinnerte der Stadtchef an die Partnerstadt in der Ukraine und mahnte, wie kostbar der Frieden ist. Unterstützt wurde diese Botschaft von einem Friedensgebet der Bendorfer Geistlichen. Die Botschaft des Wochenendes war klar: „Egal ob aus Bendorf oder Berlin, aus Syrien oder Sayn, in Bendorf feiern wir gemeinsam.“
Stimmungsvolle Musik und ein Glühwein Contest
Doch Bendorf wäre nicht Bendorf, wenn auf die Nachdenklichkeit nicht die rheinische Lebensfreude gefolgt wäre. Musikalisch setzte das Jubiläum auf höchste Qualität.
Den Freitagabend krönte das „Gentlemen´s Jazztet“ mit „Swinging Christmas“, während am Samstagabend die Band „Shades of Soul“ den Kirchplatz in eine stimmungsvolle Konzertarena verwandelte.
Zwischen den Konzerten drehte sich alles um die Frage: Wer hat den Besten? Zum Glühwein-Contest wurden die Besucher dazu aufgerufen, die Jury zu spielen und den besten Glühwein zu wählen. Die Messlatte lag hoch, immerhin gingen die Vorjahressieger der „Schönstätter Marienschule“ als Titelverteidiger ins Rennen.
Ein Wald mitten in der Stadt
Das Ambiente bot dafür die perfekte Kulisse. Tonnen von Rindenmulch und Tannenbäume sorgten dafür, dass man sich zwischen den zahlreichen Ständen wunderbar „verlaufen“ konnte. Es war diese Mischung aus professionellem Kunsthandwerk und dem Herzblut der lokalen Vereine, die drei Tage lang für beste Stimmung sorgte.
Für die Kleinen Nikolaus,„Der Lesemann“ und eintierisches Highlight
Auch für Familien wurde das Jubiläum unvergesslich. Der Nikolaus war im Marktgebiet unterwegs und verteilte Geschenke. Ein besonderes Highlight wartete im VHS-Gebäude: Dort las Ulf Störmer, bekannt als „Der Lesemann“, am Samstag und Sonntag aus seinem Kinderbuch „Der Pfannkuchenmann“ und ließ die kleinen Zuhörer in seine spannende Geschichte eintauchen. Und auch draußen gab es leuchtende Kinderaugen. An der lebenden Krippe standen zwei Ziegen. Sie ließen sich von den vielen begeisterten Kindern nicht aus der Ruhe bringen und machten die Weihnachtsgeschichte tierisch greifbar.
Als Bürgermeister Christoph Mohr am Freitagabend das Mikrofon ergriff, blickte er nicht nur in zahlreiche erwartungsvolle Gesichter, sondern auch zurück auf ein halbes Jahrhundert Geschichte.
Fotogalerie: 50. Bendorfer Weihnachtsmarkt
Natürlich durften auch kulinarische Köstlichkeiten nicht fehlen.
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