Jugendlichen persönliche und berufliche Perspektiven geben – dafür steht das Jugendprojekt der trigon

Jugend mit Zukunft – Ein Erfolgsprojekt für junge Menschen

Jugend mit Zukunft –
Ein Erfolgsprojekt für junge Menschen

V.li. Teilnehmerin Frau Weidner, Erziehungswissenschaftlerin Christina Christ, Pädagogin Alexandra Kurz, Teilnehmerin Frau Deleanu, Projektleiter Gerd Schrötter. Foto: privat

20.12.2016 - 14:33

Koblenz. Wenn viele sich zurückerinnern an die Jugend der eigenen Eltern, gab es nur wenige berufliche Alternativen. Je nach gesellschaftlichem Status entweder eine Lehre in Industrie, Handwerk oder Handel oder ein Studium. Oftmals war die berufliche Karriere der Berufsstarter gekoppelt an ‚gute Beziehungen‘, weil ein Familienmitglied bereits im anvisierten Betrieb arbeitete, oder den Vorstellungen der Eltern, welcher Beruf wohl für den Sprössling als sinnvoll erachtet wurde. Selbstbestimmung der jungen Menschen war vielfach ein Fremdwort.

Das hat sich im Laufe der Zeit geändert und heute wird in allen Medien und Fachmessen in Koblenz und Umgebung für Nachwuchs geworben. Es gibt eine fast unermessliche Vielzahl an Ausbildungsprogrammen für die Berufsneulinge. Für beinahe jede Lebenslage gibt es die passende Lösung, wenn es darum geht, seinen Berufswunsch zu realisieren.

Viele Jugendliche sind im Dickicht der Ausbildungsangebote überfordert und brauchen fachgerechte Unterstützung auf ihrem Weg in die Zukunft. Oftmals sind die jungen Menschen dem entgegenstehenden Leistungsdruck überfordert und haben in ihrem sozialen Umfeld niemanden, der sich ihrer Probleme, Sorgen oder Wünsche annimmt und fallen in dieser Isolation in eine depressive und lustlose Phase. Manche kapitulieren, „schmeißen“ die Schule und haben somit ihren wichtigen Schulabschluss förmlich „versemmelt“. Andere haben gerade noch diese Hürde überwunden und einige glänzen mit gutem Abschluss, aber mit regelrechter Perspektivlosigkeit. Und genau dort setzt das Konzept der trigon Beratungsgesellschaft Koblenz an, das seit vielen Jahren hervorragende Ergebnisse in der Arbeit mit Jugendlichen vorweisen kann.


Steigerung der Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten


Hierfür werden vom Jobcenter Koblenz und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) umfangreich ausgestattete Förderprogramme für die Jugendarbeit bereitgestellt, ohne deren finanzielle und materielle Hilfen gar nicht gearbeitet werden könnte. Das Ziel des ESF ist darauf ausgerichtet, einen Beitrag zur Steigerung der Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten, der Verbesserung des Humanvermögens sowie zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen und der Integration benachteiligter Personen zu leisten.  

Jetzt beginnt für das Team der trigon die Arbeit mit den junge Menschen, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Hintergründen aufgenommen werden. Viele sind zunächst ziemlich zwiespältig und stehen dem Projekt kritisch entgegen. Zunächst gilt es, das Vertrauen der jungen Leute zu gewinnen und sie davon zu überzeugen, dass sie von nun an ernst genommen werden und sie ab jetzt eine Anlaufstation für ihre Sorgen und Nöte aber auch für ihre Wünsche geboten bekommen. Denn wie bei einem Hausbau, muss zunächst das Fundament gegossen werden, bevor die Stockwerke gebaut und schließlich das Richtfest gefeiert werden kann; also die persönlichen Bereiche aufzuarbeiten und schließlich die schulischen und beruflichen Defizite, in für ihre Laufbahn nötigen und wichtigen Stärken umzuwandeln, bilden die Basis.

Projektleiter Gerd Schrötter und sein Team, das sind die Erziehungswissenschaftlerinnen Sevim Beckers und Christina Christ, sowie die Pädagogin Alexandra Kurz, betreuen zurzeit 18 Jugendliche aktiv. Bis heute wurden insgesamt elf junge Leute in Ausbildungsberufe, 14 in Arbeit und eine zum Erlangen der Fachhochschulreife begleitet.

„Kein Tag ist wie der andere“, sagt Gerd Schrötter und das Team um ihn herum nickt zustimmend. „Jeder der jungen Menschen hat sein eigenes „ich“ und seine eigene Einstellung zum Leben. Wir können nur dann erfolgreich arbeiten, wenn unsere Hilfsangebote auch angenommen werden,“ führt der Projektleiter weiter aus.

Einzelgespräche, Zielvereinbarungen, Entschuldungen, soziale Integration, um nur einige Ansatzpunkte zu nennen, vor allem Schulunterricht und berufspraktische Einheiten prägen die Stundenpläne des Jugendprojekts „Jugend mit Zukunft“. Im Weiteren werden Exkursionen zu Ausstellungen, Betriebsbesichtigungen, Referate von Kammern und Verbänden unternommen und gemeinsam gefrühstückt und gekocht, um somit auch das Gemeinschaftsgefühl zu fördern und festigen. „Es ist überaus anspruchsvoll für mich als Lehrerin die Jugendlichen zu unterrichten. Bunt zusammengewürfelt finden sich hier die unterschiedlichsten Vorkenntnisse,“ berichtet Alexandra Kurz. „Und alle auf einen Nenner zu bringen ist eine echte Herausforderung. Dennoch klappt das ganz gut, denn das System ist so ausgelegt, dass sich alle gegenseitig unterstützen und helfen.“ „Besondere Freude bereitet es uns, wenn wir sehen, dass unsere Arbeit Früchte trägt“, berichten die beiden Sevim Beckers und Tina Christ.

„Plötzlich stehen ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Türrahmen und strahlen breit übers Gesicht.

Das ist dann der Spiegel unserer gemeinsamen Arbeit, die oft mit Höhen und Tiefen verbunden war.“


Die Erfolgsgeschichten von drei jungen Frauen mit Migrationshintergrund


23 Jahre ist sie, kommt aus Russland und hat gerade die Fachhochschulreife erworben. Seit 1995 lebt sie mit ihren Eltern und Geschwistern in Deutschland und hat in ihrem jungen Leben schon einiges erlebt. Aufgeschlossen, extrovertiert und ungeduldig wirkt sie auf den ersten Blick. Eine berufliche Orientierung sieht sie zunächst noch nicht. Durch die Projektarbeit erhielt die junge Frau die Ausbildungsreife und konnte schließlich zwischen einem Architekturstudium und einer Ausbildung zur Sozialassistentin wählen. Sie hat ihren Beruf gefunden und Freude an ihrer Ausbildung zur Sozialassistentin.

Sie ist 19, trägt bekennend ein Kopftuch und ihre Eltern stammen aus der Türkei. Von Anfang an war ihr Berufswunsch, Hebamme zu werden. Bescheiden, extrem diszipliniert, wissbegierig und teamfähig wurde sie dem Jugendprojekt zugeführt.

Schritt für Schritt wurden das Wissen und die Strategien erarbeitet, die sie für ihren gewählten Beruf braucht. Und schließlich kam der Tag, an dem sie mit Bravour den Zugangstest zur Hebammenschule bestand und heute stolz das Namensschild zur Hebammenschülerin an ihrer Dienstkleidung trägt.

Die 20-jährige bekennende Muslima kam als introvertierte, etwas verunsicherte junge Frau zur trigon. Sie hatte sich zuvor ein falsches Berufsbild geschaffen, was dazu führte, dass sie ihre erste Ausbildungsstelle beendete. Schrittweise wurden nun neue Perspektiven mit ihr erarbeitet und schließlich fand sie ihren Wunschberuf als Hauswirtschafterin und erhielt eine Ausbildungsstelle, in der sie sich verwirklichen kann.

Ganz gleich wer zur trigon kommt, jeder erhält die Unterstützung, die er für seinen persönlichen und beruflichen Weg braucht. Weitere Infos gibt´s im Internet unter www.trigon-koblenz.de.

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Hansen:
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