Keltengrab bereichert touristische Sehenswürdigkeiten

Keltengrab bereichert touristische Sehenswürdigkeiten

Eine geschichtlich wertvolle und anschauliche Station können Wanderer in der Bonefelder Gemarkung erleben: der nach historischen Vorlagen entstandene Nachbau eines keltischen Hügelgrabes. Die am Butterpfad Bonefeld gelegene Anlage wurde kürzlich von den an der Realisierung beteiligten Institutionen vorgestellt. Foto: Erste Reihe (v.l.n.r.): Achim Hallerbach (Landrat), Hans-Werner Breithausen (Bürgermeister VG Rengsdorf-Waldbreitbach), Claudia Runkel (Ortsbürgermeisterin Bonefeld), Irmgard Schröer (Geschäftsführerin Naturpark Rhein Westerwald), Paul Pütz (freischaffender Künstler); zweite Reihe (v.l.n.r.): Frank-Dieter Rheinhard (Gemeinderat), Udo Runkel (Gemeinderat), Paul Puderbach (Gemeinderat), Michael Kocherscheidt (Verwaltung VG Rengsdorf-Waldbreitbach), Dr. Reiner Philippi (ehemaliger Ortsbürgermeister Hardert) und sehr bewandert in der Keltengeschichte.

Eine geschichtlich wertvolle und anschauliche Station können Wanderer in der Bonefelder Gemarkung erleben: der nach historischen Vorlagen entstandene Nachbau eines keltischen Hügelgrabes. Die am Butterpfad Bonefeld gelegene Anlage wurde kürzlich von den an der Realisierung beteiligten Institutionen vorgestellt. „Mit dem Nachbau des Keltengrabes wurde die Region mit seinen schönen Wanderwegen noch ein gutes Stück weiter aufgewertet“, betonte der stellvertretende Vorsitzende des Naturpark-Rhein-Westerwald, Landrat Achim Hallerbach bei einem Ortstermin.

Neben einer Landesförderung in Höhe von 4000 Euro beteiligte sich auch der Naturpark Rhein-Westerwald mit 1600 Euro für eine Schautafel und eine Bank. Ortsbürgermeisterin Claudia Runkel dankte dem Naturpark Rhein-Westerwald für die Unterstützung und berichtete von vielen lobenden Worten der Wanderer und Besucher. Bereits vor einiger Zeit entwickelten Dr. Reiner Philippi (früher Ortsbürgermeister in Hardert) und die Bonefelder Ortsbürgermeisterin Claudia Runkel die Idee, ein Hügelgrab originalgetreu zu errichten. Der Hintergrund war, dass im Gelände zwar elf originale Hügel existieren, diese jedoch bemoost und zugewachsen und somit für den Laien nicht sichtbar sind. Da es sich um ein Grabungsschutzgebiet handelt und die vorhandenen Gräber nicht beschädigt werden durften, wurde Dr. Cliff Jost von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Koblenz hinzugezogen und der genaue Standort für eine Nachbildung festgelegt. In der Hügelmitte war zur Kennzeichnung des Grabplatzes und wohl auch aus kultisch-religiösen Motiven ein Holzpfahl aufgestellt. Vermutlich handelte es sich um eine hügelbekrönende Grabstele aus Holz. Auf der Grundlage von vergleichbaren, heute noch erhaltenen steinernen Statuen aus frühkeltischer Zeit wurde sie als figürliche Plastik mit seitlich am Kopf sitzenden Blättern, der sog. Blattkrone rekonstruiert. Dieses Kunstwerk entstammt den Händen von Paul Pütz aus Bonefeld, der den Pfahl aus einem Eichenstamm in seiner Garage geschnitzt hat. Um den Hügelfuß verläuft ein Steinkreis aus Basaltbrocken. Im Zentrum des Hügels befand sich in der damaligen Zeit die Grabgrube.